Bewegung in der Wirtschaft


Batterien sind kleine runde Zellen, die Dinge in Bewegung setzen. In Zukunft werden die Dimensionen wesentlich größer: Elektroautos, batteriebetriebene Flugzeuge und Zwischenspeicher von erneuerbarer Energie benötigen leistungsstarke Batterien mit einer langen Laufzeit. Größere Speicherprodukte brauchen jedoch auch größere Rohstoff-Ressourcen – auch abseits von Elektroautos. Die Batterie gehört zu den viel diskutierten Themen unserer Zeit. Klimaziele, Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein haben die Elektromobilität vorangetrieben. Die Batterie gilt als der Schlüssel dazu und der Wettbewerb um die effizientesten Modelle ist in vollem Gange. Große Autobauer wie Tesla, Mercedes und Porsche arbeiten auf Hochtouren in ihren Laboren, um Batterien zu entwickeln, deren Leistung die der Verbrenner übertreffen – bei einem niedrigeren Preis. Experten gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren Elektroautos günstiger als Verbrenner werden. Entscheidend dabei ist der Batteriepreis. Forbes Magazine berichtet, dass dieser in den letzten zehn Jahren um 90 Prozent gefallen sei.


In der Wirtschaft sorgt die Entwicklung für viel Bewegung. LG Energy Solution hat unlängst angekündigt, ein Joint-Venture für Batterien mit einem Autohersteller in Betracht zu ziehen. Die Neue Zürcher Zeitung berichtet, dass der Akku-Zweig LG Chem in Südkorea an die Börse geht und damit dem bislang größten Akkuproduzenten CATL aus China Konkurrenz macht.


Recycling als Anlageklasse


Die größte Herausforderung der Elektromobilität ist die Batterie. Bedenken über eine kurze Reichweite, eine ungenügende Lebensdauer und lange Ladezeiten lassen Autokäufer zögern. Einige Wirtschaftsgrößen haben das Potenzial darin bereits erkannt: JB Straubel, ehemaliger Chief-Technical Officer bei Tesla, hat 2017 sein Batterie-Recycling-Start-up gegründet. Redwood Materials hat sich auf die Kreislaufwirtschaft von Lithium-Ionen-Batterien spezialisiert. Darüber hinaus werden Industriemetalle wie Cobalt und Nickel wiedergewonnen. Im September 2021 kündigte das Unternehmen an, im Jahr 2022 mit der Produktion neuer Batterien aus den recycelten Materialien anzufangen. „Um Elektrofahrzeuge und Energiespeicherprodukte vollständig nachhaltig und erschwinglich zu machen, müssen wir den Kreislauf am Ende ihrer Lebensdauer tatsächlich schließen“, ließ das Unternehmen verlautbaren. Für die neue Ausrichtung von Redwood Materials erhielt die Firma im Juli 2021 700 Millionen Dollar von Investoren wie Goldman Sachs, Fidelity und Bill Gates. Andere internationale Unternehmen wie das Joint-Venture Primobius von Neomaterials und SMS Group GmbH sind ebenfalls in die Recyclingsparte eingestiegen. Mit der Verwertung der Batterien kommt ein Bedarf an Transportmitteln. Hier hat das Unternehmen LogBat aus Aichwald in Deutschland eine Marktlücke entdeckt und sie geschlossen: Die Gründer Eduard Schönmeier und Philipp Helmle haben sichere Transportkisten für die Logistik beschädigter oder unbrauchbarer Batterien entwickelt.


Neueste Forschung


Die in Vancouver ansässige NEO Battery Materials Ltd. hat eine Methode entwickelt, um die Laufzeit von Lithium-Ionen-Batterien für E-Autos wesentlich zu verlängern. Pures Grafit in silikonbasierten Anoden hat die Batteriezyklen verzehnfacht. NEO Battery Materials hat sich ihre Technologie patentieren lassen und ist seit Oktober 2003 börsennotiert.


Der Elektromobilitätsvorreiter Tesla erhält in diesen Tagen schwere Konkurrenz aus Deutschland: Autobauer Mercedes hat die erste Silizium-Anoden-Batterie präsentiert. Sie wird im neuen Mercedes EQXX eingesetzt. Der Batterien-Prototyp verspricht eine deutlich stärkere Leistung, ohne mehr Platz zu brauchen. Ein Silizium-Atom kann vier Lithium-Ionen speichern. Vom bisher eingesetzten Grafit werden sechs Atome benötigt, um ein Lithium-Ion zu speichern. Microsoft News berichtet, dass in der Theorie bis zu zehnmal mehr Strom bei gleichbleibendem Volumen gespeichert werden könne. Die vielfach angestrebten 1000 Kilometer Reichweite, ohne einen doppelt so großen Akku einzusetzen, rücken damit in greifbare Nähe. Der große Vorteil am Mercedes EQXX: Der Akku kommt ohne zusätzliche Kühlung aus. Die Luft strömt durch eine Platte an der Unterseite des Autos an der Batterie vorbei und durch zwei Lüftungsschlitze auf der Motorhaube wieder hinaus. Die passive Kühlung durch den Fahrtwind ist ausreichend, sodass auf eine aktive Kühlung mit Kühlflüssigkeit verzichtet werden kann. Das spart wertvollen Platz. Der Prototyp EQXX bleibt vorerst ein Einzelstück, dennoch hat die intensive Entwicklung ein Auto hervorgebracht, dass 1000 Kilometer Reichweite erreicht. Das ist möglich durch einen gesenkten Verbrauch von zehn Kilowattstunden pro 100 Kilometer im Straßenbetrieb.


In einem Ranking von Auto-Bild ist der Vorgänger des EQXX, der Mercedes EQS die Nummer eins in Sachen WLTP-Reichweite mit bis zu 785 Kilometern. Gleich dahinter folgt der Tesla Model S Long Range mit bis zu 663 Kilometern WLTP-Reichweite. Das Start-up ONE (Our Next Energy) aus Michigan hat nun einen neuen Batterietyp in das Model S eingesetzt. Der Prototyp Gemini 001 brachte das Elektroauto rund 1210 Kilometer weit durch die USA bei winterlichen Temperaturen. Diese Entwicklungen zeigen, wie viel Potenzial in den Akkus der Zukunft steckt.


Ohne Rohstoffe keine Batterien: Diese Fonds investieren in Lithium, Kobalt und Co.


Noch steckt die Batterie als Anlageklasse in den Startlöchern. Voraussetzung für Batterietechnik sind unter anderem die Rohstoffe Lithium, Kobalt, Nickel und Mangan. Hier finden Sie eine Auswahl an Fonds, die in die Rohstoffe der Batterietechnik investieren:


Der Structured Solutions SICAV - Next Generation Resources Fund (ISIN: LU0470205575) ist ein Rohstoff-Aktienfonds, der in Industriemetalle investiert. Das Fondsvermögen des ausschüttenden Fonds der von der Heydt Invest SA wird vor allem in Next Generation Rohstoffe angelegt. Ziel des Fonds ist eine positive Wertentwicklung, die durch Investitionen in Bergbauunternehmen und direkte Investitionen in Industriemetalle erreicht werden soll. Zu den Top-Holdings des Fonds gehören Standard Lithium Ltd., Neo Lithium Corp. und Livent Corp. Letztere stellt ebenfalls Lithiumprodukte her. Der Aktienfonds ist auf keine Region beschränkt und mischt seinem Portfolio Anteile von Gold, Silber und Aktien aus der Technologiebranche bei.


Wertentwicklung (Fünf-Jahres-Zeitraum)



 


Eine vielversprechende Performance zeigt der BlackRock Global Funds - Circular Economy Fund (ISIN: LU2041044178). Es handelt sich um einen Aktienfonds mit den Themenschwerpunkten Klima, Umwelt und neue Energien. Der Fokus des Fonds liegt auf der Kreislauf- und Abfallwirtschaft. Der thesaurierende Fonds hat ein breites Spektrum an unterschiedlichen Branchen im Portfolio, das von Grundstoffen, Industrie- und Investitionsgütern über Software und -dienstleistungen bis zu Halbleitern reicht. Die Top-3-Titel im Fonds kommen vom Abfallunternehmen Veolia SA, von Microsoft und die Inspektions- und Zertifizierungsgesellschaft Bureau Veritas. Anlageziel des Fonds ist eine Mischung aus Kapitalsteigerung und Erträgen.


Wertentwicklung (seit Auflage)



 


Der thesaurierende und gemischte Rohstoff-Aktienfonds AGIF - Allianz Global Metals and Mining (LU0604766674) strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an. Der sparplan- und VL-fähige Fonds legt seinen Fokus auf Bergbau, der Industriemetalle in der ganzen Welt fördert. Das Fondsmanagement hat darüber hinaus Anteile von Gold dem Portfolio beigemischt. Darüber hinaus zählen Kuper, Stahl, Eisen und Aluminium zu den vertretenen Bodenschätzen. Die Anglo American plc., Rio Tinto plc. und Teck Resources Ltd. sind drei Bergbauunternehmen und die Top-Titel im Portfolio des Fonds.


Wertentwicklung (Fünf-Jahres-Zeitraum)



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