Die Immobilientransaktionen der Deutschen haben sich in 2015 im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt. Sie liegen der Bundesbank zufolge bei einem Volumen von etwa 24 Milliarden Euro. Privatinvestoren versuchen, der Niedrigzinsfalle mit Immobilien als Assets zu entkommen. Doch nicht immer ist ein Einzel- oder Direktinvestment die richtige Alternative. Auch Immobilienfonds sind als Investment attraktiv, weil sie einen Vorteil bietet, den ein Einzelinvestment nicht bieten kann – Diversifizierung.

Wer Immobilienfonds miteinander vergleicht, der sollte auf die Gebäudearten schauen, in die ein Fonds das Geld der Anleger investiert. Beliebte Investments sind zum Beispiel Büro-, Handels- oder Industrieimmobilien, aber auch Hotels und Restaurants. Der große Vorteil von Immobilienfonds liegt in einer breiten Streuung, die ein Fonds mit der Verteilung des Kapitals auf mehrere Immobilientypen erreichen kann. Bei Einzelinvestments ist das so leicht nicht möglich. „Mit einem guten Mix der Nutzungsarten streuen Anleger das Risiko ihrer Immobilienanlage“, rät auch der Fondsverband BVI mit seiner Aktion „Finanzwissen für alle“.

Vergleich: Deutschland, Europa, Welt
Immobilien gelten über einen langen Zeitraum als sichere Anlageklasse. Das zeigt auch ein Blick auf unseren Fondsvergleich. Im Fünf-Jahresvergleich zeigt sich, dass alle ausgewählten Fonds – mit je einem regionalen Schwerpunkt in Deutschland, Europa und weltweit – eine kontinuierliche Wertsteigerung ohne große Schwankungen erzielen konnten. Allerdings sticht auch hervor, dass die Rendite im Vergleich zu anderen Assetklassen wie zum Beispiel Aktien eher zu wünschen übrig lässt. Beim Grundbesitz Europa RC (WKN: 980700) liegt sie bei 15,36 Prozent und beim Deka-ImmobilienGlobal (WKN: 748361) bei 12,28 Prozent. Der Wertgrund WohnSelect (WKN: A1CUAY) sticht hier deutlich hervor. Im gleichen Beobachtungszeitraum liegt die Rendite mit 27,89 Prozent in etwa doppelt so hoch (siehe Chartbild).

Langfristig lassen sich mit gewerblichen Immobilien solide Erträge erwirtschaften. Sie werden professionell gemanagt, und Anleger profitieren beispielsweise vom Erfolg eines Einkaufszentrums in Deutschland, eines Hotels in Paris und eines Bürogebäudes in London. Die Mieteinnahmen, mögliche Wertsteigerung und Veräußerungsgewinne erhöhen den Wert des Fondsanteils. Immobilienfonds mit hohem Anteil an deutschen Objekten im Portfolio profitieren einem aktuellen Feri-Rating zufolge überdurchschnittlich stark von der Gunst der Anleger.

Bei fallenden Immobilienpreisen können die Fondsanteile allerdings auch an Wert verlieren. Wie ein Fonds das Geld seiner Anleger investiert hat, zeigt ein Blick auf die Website der Fondsgesellschaft. Hier finden sich unter anderem auch Angaben zu den Kriterien, nach denen eine Fondsgesellschaft die Immobilien auswählt sowie zur Aufteilung des Fondsvermögens auf die einzelnen Gebäudearten. Bei FondsDISCOUNT.de hilft ein Klick auf die Schaltfläche Strategie auf dem jeweiligen Fondsprofil. Dort wird zum Beispiel ersichtlich, dass der Wertgrund WohnSelect ausschließlich in deutsche Bestandsimmobilien investiert. Beim Grundbesitz Europa RC und beim Deka-ImmobilienGlobal ist überdies eine Aufteilung nach Ländern einsehbar, in die der Fonds investiert.

Nach Angaben des BVI sind derzeit rund 61 Prozent der Flächen offener Immobilienfonds in Büroimmobilien investiert. Gebäude, die von Handel und Gastronomie genutzt werden, bilden mit 23 Prozent der Flächen einen weiteren Schwerpunkt. Auf Hotels und Industrie-Liegenschaften – z.B. Lagerhallen von Logistikunternehmen – entfallen neun Prozent der Flächen.

Sicherheit, Transparenz und Nachhaltigkeit. Das sind einer Trendstudie von WealthCap zufolge die größten Erwartungen, die Anleger in Immobilien an ihr Investment richten, erst danach folgen Anforderungen an eine gute Rendite. Bei den qualitativen Kriterien bleibt die Objekt- und Standortqualität ausschlaggebend. Wichtig für die Auswahl eines Immobilienfonds sind auch die Leistungsbilanz und Historie des Anbieters. Nach deutschen Immobilien ist der US-Markt bei Investoren sehr beliebt, um den niedrigen Zinsen auf Sparguthaben hierzulande zu entkommen.