Der dem WI Global Challenges Index-Fonds (ISIN: DE000A1T7561) zugrundeliegende Global Challenges Index umfasst 50 internationale Aktien von Unternehmen, die einen substanziellen Beitrag zur Bewältigung der sieben, von den Vereinten Nationen definierten, globalen Herausforderungen – Klimawandel, Trinkwasserversorgung, Erhalt der Artenvielfalt, nachhaltige Waldwirtschaft, Bevölkerungsentwicklung, Armutsbekämpfung und verantwortungsvolle Führungsstrukturen – leisten. Wegweisend dabei: Anders als viele „klassische“ Nachhaltigkeits-Themenfonds ist der WI Global Challenges Index-Fonds (WI GCX) nicht nur auf die direkt nachhaltigen Player wie Hersteller von Windkraft- oder Photovoltaikanlagen fokussiert. Vielmehr wird der Begriff der Nachhaltigkeit weiter gefasst, indem Bedeutungszusammenhänge beachtet werden und auch die Transitioner ins Blickfeld kommen.


Bei Nachhaltigkeitsinvestment stehen natürlich zum Beispiel die Hersteller von Windkraftanlagen, die Projektierer oder auch die Betreiber im Fokus. Doch man muss sich vergegenwärtigen, dass der finale, grünen Strom produzierende Windpark finanziert und versichert bzw. rückversichert werden muss. Das gleiche gilt für Photovoltaikanlagen im Multi-Megawatt-Bereich. Zum Geschäftsmodell der nachhaltigen Energieerzeugung gehören also auch Vertreter der Finanz- und Assekuranzbranche. Deshalb findet sich beispielsweise Hannover Rück im Portfolio des Fonds – dazu später mehr. Ein anderes Rückversicherungsunternehmen war lange Zeit im Fonds enthalten, dann aber entsprechend der Regularien desinvestiert worden, da ein umweltschädliches Staudammprojekt im Amazonasgebiet rückversichert worden war.


Bei den Transitionern handelt es sich um solche Unternehmen, deren ESG-Bilanz im Moment – noch – eher durchschnittlich ist oder die in für Nachhaltigkeitsinvestoren schwierigen Branchen wirken, sich aber nachprüfbar und mit konkreten Maßnahmen aufgemacht haben, ihre ESG-Performance zu verbessern. Ein Beispiel eines solchen Unternehmens ist Aurubis, Europas größter Kupferproduzent. Auch hierzu unten mehr. Der Ansatz des WI GCX, der nicht auf spezielle Branchen oder Technologien festgelegt ist, erlaubt es sogar, bestimmte als Ur-Grün angesehene Segmente nicht zu investieren – zum Beispiel Elektromobilität und Batterieherstellung, die bisher kein Thema im GCX waren. „Aus meiner Sicht gibt es in diesen Branchen auch einige kritisch zu betrachtende Themen wie zum Beispiel die Rohstoffgewinnung, besonders die Bereiche Arbeitsbedingungen und Umweltschutz sind hierbei oft problematisch“, so Jens Pludra, Fondsmanager des WI GCX. Er betont, dass im GCX-Ansatz die Indexmitglieder ausschließlich aufgrund nachhaltiger Kriterien ausgewählt werden. Die Auswahl erfolge anhand nachhaltiger Kriterien und nicht auf Basis klassischer Branchen- oder Unternehmensanalysen: „Wir haben hier einen echten Nachhaltigkeitsansatz, der weder bestimmte Branchen bevorzugt noch aktuellen Trends folgt.“


Zu beachten ist bei diesem Ansatz: Die Möglichkeiten der Unternehmen, im Rahmen ihres Kerngeschäfts in den einzelnen Handlungsfeldern tätig zu werden, sind unterschiedlich ausgeprägt. Deutlich ist zuletzt geworden, dass Unternehmen auf vielfältige Art und Weise einen zentralen Beitrag zum Umgang mit den Ursachen und Folgen des Klimawandels leisten können und sich dadurch aktiv Chancen für die Unternehmensentwicklung erarbeiten. Insgesamt profitieren diejenigen Unternehmen, die den globalen Herausforderungen aktiv entgegentreten. Durch passgenaue Maßnahmen können die Unternehmen Risiken für den Unternehmenserfolg aktiv begegnen.


Bezogen auf die sich aus den globalen Herausforderungen ergebenden, eingangs erwähnten Handlungsfelder, die der Fonds zuvorderst adressiert, ergeben sich eine Reihe von Handlungsoptionen, ganz unabhängig von der Branche oder Größe eines Unternehmens. Beispiele könnten beispielsweise sein:



  • Sicherung der dauerhaften Verfügbarkeit von Ressourcen, z. B. durch eine nachhaltige Forst- und Fischereiwirtschaft,

  • Reduzierung der Marktpreisrisiken, z. B. durch Steigerung der Energieeffizienz und Sicherung des Zugangs zu Rohstoffen,

  • Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit durch technische Innovationen, z. B. im Bereich der erneuerbaren Energien,

  • Erschließung neuer Märkte, z. B. im Bereich Mikrofinanz,

  • Erhalt und Ausbau der gesellschaftlichen Akzeptanz und Reputation.


Handlungsschwerpunkte können dabei variieren. Während etwa die Automobilindustrie durch die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, stehen bei der Nahrungsmittelindustrie vor allem die Themen Wasser und Biodiversität auf der Agenda. Folgend der Blick auf zwei Beispielunternehmen, die den vielschichtigen Ansatz gut illustrieren.


Auribis AG


Aurubis, früher Norddeutsche Affinerie, wird häufig schlicht als Kupferproduzent bezeichnet. Doch diese Klassifizierung wird dem vielschichtigen Geschäftsmodell des Unternehmens nicht gerecht. Neben dem Kerngeschäft mit Minenkonzentraten innerhalb eines integrierten Hüttennetzwerks mit mehr als 30 Standorten nutzt Aurubis die hohe technische Expertise des Affinierens zahlreicher Metalle in Recyclingprozessen. Zudem verfügt das Unternehmen mittlerweile über ein diversifiziertes Produktgeschäft.


Aurubis profitiert von den aktuell hohen Rohstoffpreisen, die aussichtsreiche Positionierung mit der Produktion von relevanten Multimetallen für Wachstumssektoren wie erneuerbare Energie oder Elektromobilität leistet ebenso positive Beiträge. Starkes Wachstumspotenzial ergibt sich in den Bereichen Batterierecycling, eine erste Fabrik dazu in den USA ist in Betrieb, sowie beim Aufbereiten von Multimetallen. Ausweislich der ESG-Ratings macht Aurubis trotz des langfristigen Strombezugs aus einem Kohlekraftwerk messbare Fortschritte bei der Verbesserung der CO2-Bilanz.


Das Unternehmen verfolgt einen klar definierten ESG-Plan, der auch Themen wie Arbeitssicherheit und Fortbildung umfasst. Die Ziele sind konkret quantifiziert, es erfolgt eine jährliche dezidierte Berichterstattung. Im Bereich Energie und Klima wird deutlich vor 2050 Klimaneutralität angestrebt. „Wir produzieren mit dem geringsten Umweltfußabdruck unserer Branche“, betont Aurubis. Dafür werden Zielvorgaben für die Minimierung der Staubemissionen ebenso wie die Reduzierung der spezifischen Metallemissionen in Gewässern und weitere messbare Optimierungen umgesetzt.


Hannover Rück SE


Die Hannover Rück, mehrheitlich im Besitz der Talanx AG, ist mit einem Bruttoprämienvolumen von mehr als 22 Milliarden Euro (Stand 2019) der drittgrößte Rückversicherer der Welt. Abgedeckt werden alle Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung. Das Unternehmen verfolgt eine klare Nachhaltigkeitsstrategie, und dies auf mehreren Ebenen. Im Rahmen des Risikomanagements, also im originären Kerngeschäft, berücksichtigt Hannover Rück Risiken, die in Zusammenhang mit Umwelt-, sozialen oder Governance-Themen (sogenannte ESG-Risiken) entstehen können und zunehmend Wirkung auf bereits bestehende Risikokategorien haben.


Hierzu gehören unter anderem Risiken aus dem Klimawandel, sich neu entwickelnde Risiken (Emerging Risks) oder Reputationsrisiken. So steht z. B. der Klimawandel in engem Zusammenhang mit physischen Risiken, unter anderem durch eine Verstärkung der Intensität und Häufigkeit von Naturkatastrophen, und/oder transitorischen Risiken, die im Rahmen der Transformation in eine treibhausgasneutrale Wirtschaft entstehen können. Mit Blick auf Reputationsrisiken trägt die Berücksichtigung von ESG-Themen dazu bei, einen Reputationsschaden und einen damit verbundenen Vertrauensverlust der Stakeholder bestmöglich zu vermeiden. Umgekehrt stellen die Maßnahmen der Nachhaltigkeitsstrategie zentrale Instrumente zur Vermeidung von Reputationsrisiken dar. Das bedeutet: Hannover Rück versichert ausschließlich solche Vorhaben, die keine ESG-Risiken aufwerfen.


„Die Gestaltung unseres Kerngeschäfts stellt einen wichtigen Hebel für unseren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung unserer Welt dar. Unter Sustainable Protection fassen wir unsere Tätigkeiten zusammen, die die Transformation in eine nachhaltige Welt unterstützen“, bekennt sich Hannover Rück zu seiner Verantwortung. Dazu gehören alle Lösungen für Bevölkerungsgruppen, die bislang einen zu geringen Versicherungsschutz hatten oder diesen nur schwer erlangen konnten, Angebote von Versicherungen, die die Folgen von Naturkatastrophen oder Klimawandel mindern, oder Engagements in nachhaltige Technologien. Ebenfalls dazu gehört ein intensiver Dialog und Wissenstransfer mit Erstversicherungsunternehmen, Partnern oder InsurTechs sowie die Teilnahme an Initiativen oder Forschungsprojekten, die diese Ziele unterstützen.


„Unter ESG im Rückversicherungsgeschäft verstehen wir alle Maßnahmen, die die Schadschöpfung unseres Kerngeschäftes mindern. Einen Großteil unseres Geschäftes machen Verträge im obligatorischen Bereich aus, bei denen wir komplette Versicherungsportefeuilles unserer Kunden (Zedenten) rückversichern. Da die obligatorische Rückversicherung keine Einzelprüfung zulässt, setzen wir hier in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen auf einen Dialog mit unseren Kunden.“ Im fakultativen Bereich hingegen wird direkt Einfluss genommen und die Rückversicherungsaktivitäten entsprechend gesteuert. Bei der Eigenanlage werden bewusst ESG-Kriterien in die Anlagepolitik einbezogen.


Fazit


Die breit gefasste Strategie des Fonds ermöglicht seit mehr als 15 Jahren die Nutzung von Chancen über den kerngrünen Nachhaltigkeitsbereich hinaus. Das war bereits 2007 und ist bis heute ein vorteilhafter Ansatz – und wird es auf Sicht auch bleiben, da sich immer mehr Unternehmen mit einem grundsoliden Geschäftsmodell ESG-Themen zuwenden.


Wertentwicklung im Vergleich zur Peergroup (Aktienfonds All Cap Welt / Fünf-Jahreszeitraum)



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