In zwei Tagen ist es wieder soweit: Zum fünften Mal jährt sich der Tag der Aktie. Dieser wurde im Jahr 2015 von führenden deutschen Online-Brokern und Direktbanken ins Leben gerufen. Als Teil der Initiative „Aktion pro Aktie“ sollen Bundesbürger für die Vorzüge von Aktien sensibilisiert werden. Zudem geht es darum, die Bedeutung der Aktie als Instrument zur Altersvorsorge in der Bevölkerung zu steigern und die Relevanz von ökonomischer Bildung verdeutlichen. Für potentielle Anleger entfallen am Tag der Aktie beim Kauf aller 30 Dax-Aktien sowie von einigen Dax-ETFs über den Handelsplatz Börse Frankfurt die Ordergebühren und weitere zusätzliche eigene und fremde Entgelte.


Deutsche mögen Altbewährtes


Den Tag der Aktie hat sich die Consorsbank zum Anlass genommen, herauszufinden, welche Aktien in den Depots der Bundesbürger zu finden sind. Große Überraschungen gibt es dabei nicht. Unter dem Motto „Was man kennt, erscheint risikoarm“ kaufen Privatanleger demnach besonders gern Aktien, die im DAX gelistet sind, nämlich 19 von insgesamt 30 Aktienfavoriten. Ganz vorn dabei sind die Wertpapiere der Deutschen Telekom. Es folgen die Daimler AG, die Deutsche Bank, BASF, Allianz und die Siemens AG. Die Commerzbank, die bis zum vergangenen Herbst im DAX vertreten war und jetzt im MDAX gelistet ist, steht auf Rang sieben der Auswertung. Vier weitere Aktien, die bei deutschen Anlegern begehrt sind, stammen aus Deutschland und sind im MDAX gelistet, unter anderem K+S, Uniper und Osram. Insgesamt schenken Bundesbürger besonders deutschen Aktien ihr Vertrauen, 23 von 30 der begehtesten Aktien. Bei ausländischen Aktien holen sich die Anleger der Auswertung zufolge in erster Linie die Apple-Aktie ins Depot, die in der Untersuchung Rang elf belegt. Auch Amazon, Nokia, Microsoft, Royal Dutch Shell und Cisco schafften es in die Liste der 30 beliebtesten Aktien.


Auch in zurückliegenden Auswertungen gab es ähnliche Ergebnisse. Bei dem Depotcheck des Nachrichtensenders n-tv aus dem Jahre 2009 war es auch die „T-Aktie“, die ganz vorn im Rennen war, gefolgt von anderen im DAX vertretenen Unternehmen. Das Onlinemagazin fondsprofessionell.de vermutet, dass es sich oftmals um „Depotleichen“ handeln würde, weil die Scheu, Papierverluste zu realisieren zu groß wäre. Mit ihrer unerschütterlichen Treue zu den Börsenfavoriten würden sich viele Deutsche jedoch unbewusst zumindest an einen Rat halten: "Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich“, wird Börsen-Altmeisters André Kostolany zitiert. Zutreffen würde dies bisweilen aber bestenfalls für die Erben des Wertpapierdepots.


Aktien-Dauerbrenner in Fondsportfolios


Doch wer sein ganzes Geld auf wenige Einzelwerte setzt, der kann im schlimmsten Fall auch mal „baden“ gehen. Deshalb macht es Sinn, sein Kapital zu streuen. Investieren Anleger in mehrere Fonds, ist für eine optimale Diversifikation gesorgt und das Risiko deutlich eingeschränkt. Wer auf die Lieblinge der deutschen Anleger nicht verzichten will, kann beispielsweise in folgende Fonds investieren. Alle drei Fonds haben mindestens drei Werte der favorisierten Aktien im Portfolio.


 


SEB Aktienfonds (ISIN: DE0008473471)

Dieser im Jahr 1988 aufgelegte Aktienfonds der Universal-Investment GmbH hat ein Volumen von rund 530 Millionen Euro. Anlageziel ist grundsätzlich ein langfristig attraktiver Wertzuwachs. Dazu investiert der Fonds zu mindestens 51 Prozent in Aktien deutscher Aussteller. Diese werden nach dem Prinzip der Risikostreuung unter Beachtung ihrer Zukunftsperspektiven sowie ihrer Börsenkapitalisierung und Marktliquidität ausgewählt. Im Portfolio liegen schwerpunktmäßig unter anderem BASF, Siemens und Daimler.


HSBC German Equity (ISIN: DE0008489808)

Dieser Fonds hat mit 1989 ein ähnliches Auflagedatum wie der zuvor genannte. Das Fondsmanagement investiert in deutsche Standardaktien, mit dem Ziel besser abzuschneiden als der DAX. Zu diesem Zweck werden deutliche Akzente in aussichtsreichen Titeln gesetzt. Fondsvolumen: rund 14, 8 Millionen Euro. Zu den Topholdings gehören Siemens, Deutsche Telekom und BASF.


MEAG ProInvest (ISIN: DE0009754119)

Anlageziel dieses im Jahr 1990 aufgelegten Fonds ist langfristig ein hoher Wertzuwachs. Der Fonds mit einem Volumen von 160,8 Millionen Euro investiert überwiegend in Aktien deutscher Unternehmen. Standardwerte können dabei um aussichtsreiche Nebenwerte ergänzt werden. Auch hier gehören Siemens, BASF und Deutsche Telekom zu den zehn größten Werten im Bestand.


 


Die Fonds in der 5-Jahres-Historie