Die Börse ist grundsätzlich ein stressiges Metier. Egal ob Trader, die zuhause vor dem Computer sitzen oder Börsenbroker, die sich den ganzen Tag mit steigenden und fallenden Kursen beschäftigen – die größtenteils unkalkulierbaren Risiken und das Spiel mit der Möglichkeit auf hohe Gewinne aber genauso hohe Verluste, sorgen für eine psychische Belastung. Wer dieser Belastung dauerhaft standhalten kann, darf sich freuen. Viele Broker aber gelangen immer wieder an einen Punkt, wo Verantwortung und Risiko zu viel werden. Irgendwann drohen chronischer Stress und Burnout. Dabei handelt es sich um eine moderne Krankheit, die noch immer unterschätzt wird. Die gesundheitlichen Gefahren der nicht abnehmenden Belastung können drastisch sein. 


Das Wesen von Aktien


Es ist nicht verwunderlich, dass Berufe, die mit der Börse zusammenhängen, bei den meisten Menschen häufiger Stress hervorrufen. Es ist genauso wenig verwunderlich, dass Hobby-Trader und all diejenigen, die nur ab und an Wertpapiere an- und verkaufen, ebenso immer wieder in stressige Situationen kommen. Denn das Wesen von Wertpapieren und gerade von Aktien ist eben nun einmal nichts, was einen besonders gut entspannen lässt.


Das liegt vor allem daran, dass alle Teilnehmer am Aktienmarkt mit dem Kauf einer Aktie Rechte bekommen, aber eben auch Pflichten eingehen. Das Recht auf die Teilhabe am Unternehmen und auf Gewinnanspruch kann toll sein, vor allem, wenn ein Unternehmen wächst und die Umsätze steigen. Auch die Möglichkeit, an den jährlichen Vollversammlungen teilzunehmen, ist spannend. Doch das Risiko, die unternehmerischen Verluste mitzutragen, besteht ebenfalls permanent. Diese Charaktereigenschaft ist der Aktie eingeschrieben. Jeder, der Aktien kauft, wird dieses Risiko also irgendwo auch stets im Hinterkopf haben. Damit entspannt umzugehen, will gelernt sein – gerade, wenn viel Geld im „Spiel“ ist.


Verantwortung und Risiko an der Börse


Wer professionell an der Börse tätig ist, kennt die Verantwortung und die Risiken nur zu gut, die der Beruf mit sich bringt. Jeder muss klein anfangen und im Laufe der Zeit ist vielleicht alles verständlicher und funktioniert automatisierter, weniger stressig wird die Arbeit dadurch aber nicht. Die Gefahr des vollständigen Verlustes des eingesetzten Geldes nämlich besteht immer.


Doch am Anfang steht vielen gerade das Fachwissen im Weg. Weder eine bestimmte Ausbildung noch irgendeine Art Zeugnis oder Zertifikat sind als Trader notwendig. Das ist einerseits von Vorteil, weil deshalb jeder ins Börsengeschäft einsteigen kann. Andererseits ist die Hürde, einen ersten Trade zu platzieren, dadurch auch sehr gering. Oft erleiden Trader erst einmal Rückschläge und verlieren Geld, bevor sie die Parameter aus dem Risikomanagement verinnerlicht haben und Erfahrungen sammeln, was die vernünftige und solide Beurteilung von Marktbewegungen betrifft. Selbst dann sind nur die ersten wichtigen Schritte getan.


Erschwerend kommt hinzu, dass der Kapitalmarkt ein riesiges, kaum zu überschauendes Feld ist, das keinen Bereich für Einsteiger separiert von dem für Profis bereithält. Stattdessen muss sich jeder Marktteilnehmer – egal, wie viel Erfahrung, Kapital oder Wissen er hat – am gleichen Markt zurechtfinden. Sich dabei mitunter gegen milliardenschwere andere Marktteilnehmer durchzusetzen, ist nicht leicht.


Selbstverständlich ist es möglich, an der Börse sehr viel Geld zu verdienen. Das funktioniert aber meist nur, wenn „durchgepowert“ und „Vollgas gegeben“ wird - Überstunden und Nachtschichten inklusive. Professionelle Börsenhändler, wie etwa Anleihen-Händler, die im Auftrag von Privatbanken agieren, dürfen sich keine Fehler erlauben. Starke Kursschwankungen, die sich beispielsweise aus der Angst vor Verlusten vieler Marktteilnehmer und sofortigen Verkäufen ergeben, müssen rational eingeordnet und bestmöglich verarbeitet werden. Man muss derlei Situationen oft blitzschnell einschätzen, um dadurch richtig handeln zu können. Andernfalls steht das Geld der Kunden und damit letztlich auch das eigene Geld und die Karriere auf dem Spiel.


Zusätzliche unkalkulierbare Risiken


Nicht nur spontane Massenverkäufe und Paniken von Anlegern und die daraus erfolgenden Kursabfälle gehören zu den großen Risiken beim Börsengeschäft. Es gibt weitere, große und meist völlig unkalkulierbare Risiken, die für Stress beim Handel sorgen:


Aufgrund der Corona-Krise und ihrer Folgen krachte vom 20. Februar bis 18. März der Dow Jones um fast 40 Prozent nach unten. Der Dax wiederum brach um 5.000 Punkte ein und erreichte sein Mehrjahrestief bei 8.256 Punkten. Niemand konnte mit einer Pandemie, die so schnell ein solches Ausmaß und auch solch dramatische wirtschaftliche Folgen mit sich brachte, rechnen. 


Die Corona-Pandemie wird inzwischen von Risikomanagern, Versicherungen und der Öffentlichkeit als die grundsätzlich bedrohlichste Gefahr empfunden. Das zeigt auch der „AXA Future Risks Report 2020“. Auch für die Entwicklungen am Kapitalmarkt stellt das Virus nach wie vor eine der größten Bedrohungen dar. Denn immer neue Infektionswellen sind möglich. Dass es eine schnelle Rückkehr der Weltwirtschaft auf das Niveau von vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie geben wird, ist eher unwahrscheinlich.



Die Corona-Krise sorgt bei vielen Menschen für eine zusätzliche berufliche Belastung. stock.adobe.com © Blue Planet Studio (349103391)


Die Börse wird aber natürlich nicht nur von Pandemien bedroht. Auch geopolitische Entwicklungen beeinflussen die Kurse. Das können Regierungswechsel sein, Kriege oder sogar angeblich einfach nur das Wetter.


In gewisser Weise beeinflusst selbst der Klimawandel die Kurse. Wächst das Bewusstsein der Bevölkerung für die Notwendigkeit des Umweltschutzes, ändert sich damit auch das „Konsumklima“. Mitunter brechen die Umsatzzahlen für bestimmte Konsumgüter innerhalb kürzester Zeit ein, weil sie regelrecht boykottiert werden. Die Ausmaße des Klimawandels und dessen Folgen lassen sich noch kaum abschätzen.


Letztlich können auch andere unvorhersehbare Markt-Hypes, bestimmte Gerüchte oder fast willkürliche Modetrends oder auch Presseberichte mitunter zu starken Schwankungen an der Börse führen.


Die Herausforderung einer entspannten Grundhaltung


Wer sich, vielleicht auch erst nach und nach, der Bandbreite all dieser Risiken bewusst wird, dürfte nur schwer stets entspannt Handel an der Börse betreiben können. Die Verantwortung, die er für sein eigenes oder das Kapital von Kunden trägt, ist groß. Der eigene Einfluss hingegen begrenzt. Das führt mitunter zu chronischem Stress. Wie ungesund dieser wirklich ist, dazu an späterer Stelle mehr. Zunächst soll es darum gehen, dass es möglich und vor allem wichtig ist, eine entspannte Grundhaltung im Umgang mit Börsengeschäften zu entwickeln. Nur ein solcher Umgang mit der Sache dürfte nachhaltig und langfristig gesund sein.


Doch das ist leichter gesagt als getan. Wenn sich die Kurse nur selten entspannen, wie soll man gleiches dann als Trader schaffen?


Es kann bereits helfen, sich zu verinnerlichen, dass jegliche Bewegungen an den Märkten eigentlich keinen Bezug zu einem als Individuum und Mensch haben. Marktbewegungen können durchaus zu großen Gewinnen und Verlusten führen. Doch es geht darum, dass man selbst den Markt nicht vollständig kennen und verstehen und schon gar nicht wirklich beeinflussen kann. Die unterschiedlichsten Preisbewegungen lassen sich nicht kontrollieren.


Diese Unbestimmtheit muss vollkommen angenommen und akzeptiert werden. Kontrollverluste sind ein normales Arbeitsrisiko an der Börse. Wer damit umgehen lernt, ist auf einem guten Weg.


Grundsätzlich entspannter wird man beim Traden auch, wenn man einen Trade nur dann platziert, wenn es dafür einen logischen Grund gibt. Zu große Spekulationen und vor allem Entscheidungen aus dem Bauchgefühl und ohne genaue Überlegungen sollten gerade Einsteiger vermeiden. 


Die meisten Trader kennen das vermutlich: Für den größten Stress sorgen eigentlich Trades, die zu Verlusten führen, für die es keine guten Gründe gibt. Trades also, die nicht auf die inhärente Unsicherheit des Marktes zurückzuführen sind. Das Stresslevel steigt dauerhaft, je mehr und vor allem je häufiger auf diese Weise Geld verloren wird. Die angesprochene Methode sorgt dafür, dass diese Fehler minimiert werden. Wer gründlich Recherche betrieben hat, handelt zumindest mit Plan und muss sich weniger „Schuld“ an Verlusten selbst zuschreiben. 


Natürlich sorgen neben einem solchen trainierbaren Umgang mit den Geschäften auch allgemein sinnvolle Maßnahmen bezüglich des Jobs für einen grundlegend entspannteren Umgang mit der täglichen Arbeit. Ein gesundes Mittelmaß zwischen Arbeit und Zeit für private Interessen sollte real gegeben sein. Zudem geht es um handfeste Absicherungen für Ausnahmesituationen, die heute gar nicht einmal mehr so starke Ausnahmen darstellen. Die Rede ist von der Berufsunfähigkeit. Noch immer wird damit meist folgendes beispielhafte Szenario verbunden: 


Ein professioneller Langstreckenläufer erarbeitet sein Einkommen, indem er seine Beine bewegt. Erleidet er einen Unfall mit so schweren Folgen, dass er fortan an den Rollstuhl gefesselt ist, so ist seine berufliche Karriere als Läufer beendet. Er steht vor der Herausforderung, wieder einen Job zu finden, mit dem sein bisheriges Leben halbwegs so weitergehen kann, wie gewohnt.


Doch Unfälle machen heute tatsächlich nur noch einen kleinen Anteil der Gründe für die Berufsunfähigkeit aus. Die Hauptgründe für die Berufsunfähigkeit sind  mit 32,7 Prozent vielmehr Nerven- und psychische Krankheiten. Wer sich gegen sie nicht absichert, gefährdet mitunter seine finanzielle Unabhängigkeit. Gerade an der Börse ist das Risiko, sich von dauerhafter psychischer Belastung kaum oder gar nicht mehr zu erholen, hoch. Der Burnout ist eine regelrechte Berufskrankheit von Tradern und Brokern.



Berufskrankheit Burnout: eine Krankheit der Moderne


Das Burnout-Syndrom als anerkannte und bekannte Krankheit gibt es erst seit den 70er Jahren. Ein US-amerikanischer Psychotherapeut hat es geprägt, indem er die Folgen starker Belastungen im Beruf damit beschrieb, dass Menschen sich durch Ausübung ihres Jobs stark „ausgebrannt“, erschöpft und überfordert fühlten. Noch bis heute ist das Krankheitsbild nicht klar definiert, weshalb es keine belastbaren Zahlen darüber gibt, wie häufig es auftritt.


Klar ist allerdings, dass es sich beim Burnout um eine noch recht junge Krankheit handelt. Eine moderne Krankheit, die Depressionen erzeugen kann und die vor allem durch zu stressige Arbeit entsteht. Auch früher haben die Menschen schon hart und viel gearbeitet. Die modernen Bedingungen der Arbeit allerdings sorgen auch in Bürojobs, bei denen die ganze Zeit vor dem Computer gesessen wird, für psychischen, wie körperlichen Stress. Alles muss immer schneller und effektiver gehen, jeder kleine Fehler wird sofort registriert und mitunter auch bestraft. Der Druck beim Traden, die Notwendigkeit zur ständigen Aufmerksamkeit, ohne Fehler zu machen und die Risiken, die immer Teil der Arbeit sind, machen Börsenberufe zu einem Magneten potenzieller Burnouts. Ein Burnout allerdings entsteht niemals von heute auf morgen. Er kündigt sich an. Der beste Weg, gegen eine chronische Erschöpfung vorzubeugen, ist also: Auf die Warnsignale achten – und dann sofort handeln. 


Warnsignale – Bald könnte es zu spät sein


Wer sich häufiger stark erschöpft fühlt, sollte sich eine Reihe bestimmter Fragen stellen. Lautet die Antwort auf den Großteil der Fragen „Ja“, ist Vorsicht geboten. Dann könnte das Risiko, einen Burnout zu erleiden, deutlich erhöht sein. Natürlich sind das nur Indizien. Das genaue Gutachten eines Arztes oder gar Psychologen ist im Zweifelsfall immer wichtiger und vor allem hilfreicher und zielführender. Die Methode kann aber durchaus dabei helfen, früh genug die Bremse ziehen und von sich aus etwas unternehmen zu können.


Nehme ich bewusst wahr, dass der Stress in letzter Zeit zunimmt? 


Fühle ich mich häufig überfordert, obwohl das sonst eher selten der Fall war?


Macht mir die Arbeit weniger Spaß als früher?


Entwickle ich in letzter Zeit ungewohnte körperliche Beschwerden, wie chronische Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme, Muskelschmerzen oder andere Symptome?


Entwickle ich eine emotionale Distanz und Abstumpfung meinen beruflichen Aufgaben gegenüber?


Verschlechtert sich in irgendeiner Weise das Verhältnis zu Kolleg*innen?


Empfinde ich meine Tätigkeit häufig als „negativ“?


Bin ich häufiger als sonst abgelenkt oder unkonzentriert?



Auch zunehmende Probleme im Privaten können auf ein sich anbahnendes Burnout hinweisen. stock.adobe.com © SHOTPRIME STUDIO (DATEI-NR.: 308654871)


Nimmt meine Kreativität ab, bzw. habe ich weniger gute und überzeugende Ideen als sonst?


Fühle ich mich immer wieder hilflos oder alleingelassen?


Ärgere ich mich schneller als gewohnt über Mitmenschen?


Haben sich irgendwelche Gewohnheiten geändert? Esse ich beispielsweise mehr als sonst? Trinke ich mehr Alkohol? Greife ich häufiger zu einer Zigarette?


Erfahrungen teilen und Austausch suchen


Oft kann es bereits helfen, sich in Zeiten, in denen die Belastungen größer werden und sich die angesprochene Hilflosigkeit ausbreitet, mit anderen auszutauschen. Wichtig ist dabei, dass man sich Menschen sucht, die in der gleichen Branche tätig sind oder dies waren und die ähnliche Erfahrungen machen. Häufig führt ein ehrliches Wort mit Kolleg*innen beim Mittagessen oder nach Feierabend zu ehrlichen Reaktionen, die zeigen: Es geht auch vielen anderen so.


Schon das offene Aussprechen von Gedanken, Problemen und Ängsten kann helfen und Druck abbauen. Vor allem, wenn sich zeigt, dass man mit diesem Stress nicht allein ist.  Hinzu kommt, dass das Gegenüber vielleicht bestimmte Fehler sehen kann oder Lösungen für Probleme findet, die einem selbst unzugänglich waren. Gerade bei täglich komplexen und stressigen Arbeiten entwickeln viele Menschen irgendwann einen Tunnelblick bei bestimmten Aufgaben. Regelmäßiger Input durch Außenstehende kann hier regelrecht beflügelnd wirken. 


Außerdem ist nicht zu verachten, dass ein aufkommender Burnout ganz allein kaum in Schach zu halten ist. Jemand, der einem den Druck nimmt, einem gut zuredet oder mitunter auch bei täglichen Aufgaben hilft – im Beruf oder im Privaten – ist sehr wichtig. Gegebenenfalls sollte dies wirklich ein Psychologe sein. Gerade, wenn der Stress nicht zu verschwinden scheint und man allein und durch Hilfe von Freunden oder Familie keine Lösung findet. Denn vier Augen, die sich intensiv mit einem selbst beschäftigen, sehen mehr als zwei – vor allem, wenn zwei der Augen im Problem feststecken und die anderen beiden professionell und auf solche Situationen vorbereitet sind.


Burnout gezielt entgegenwirken und Arbeitsweise anpassen


Das Gefühl chronischer tiefer Erschöpfung und der damit einhergehende Dauerzustand, der keine Möglichkeit mehr lässt „abzuschalten“, kann zu ernstzunehmenden gesundheitlichen Problemen führen. Menschen, bei denen Burnout diagnostiziert wurde, leiden aber oft nicht nur psychisch enorm. Die psychische Belastung schlägt sich meist in der Folge auch in körperlichen Beschwerden nieder. Die angesprochenen Kopfschmerzen und andere leichtere Symptome sind nur ein Teil davon. Es kann sogar zu erhöhtem Blutdruck, starker Gewichtszunahme oder -abnahme infolge veränderter Essgewohnheiten und einer erhöhten Infektionsanfälligkeit kommen.


Schon mit einer Anpassung der täglichen Arbeitsweise jedoch lassen sich diese Probleme mitunter vermeiden: 


Eine flexible Einteilung der Aufgaben sowie der Arbeitszeit kann oft schon einiges bewirken.


Gegen Überforderung wirkt meist schon eine genaue Planung des Arbeitstages. Notizzettel und digitale Erinnerungen wirken Wunder.


Sowohl bei Aufgaben, die man sich selbst auferlegt, als auch bei solchen, die von außen kommen, gilt: Nein sagen muss möglich sein. Wer das nicht kann, sollte versuchen, es gezielt zu lernen.


Oft sind unrealistische Erwartungen der Trigger für erneute Stresswellen. Ob es nun die Erwartung eines besonders ertragreichen Trades ist oder ein produktiver Arbeitstag – eine realistische Einschätzung sorgt für weniger Druck und Enttäuschungen. Auch hier kann ein zweiter Blick von außen hilfreich sein.


Übrigens wirkt sich die aktuelle, herausfordernde Zeit mitunter auf das Stresslevel der Menschen, die von zuhause aus arbeiten, positiv aus. Immerhin hat eine Studie ermittelt, dass der Wechsel ins Homeoffice infolge der Corona-Krise für viele Arbeitnehmer*innen eine positive Erfahrung ist. Das seelische Gleichgewicht der Befragten habe sich durch die Zeit zuhause verbessert. Ganze 76,9 Prozent der Beschäftigten wollten diese Arbeitsform daher auch zukünftig, zumindest zeitweise, beibehalten.


Besser auf Körper und Geist hören


Wie erwähnt, kündigt sich ein Burnout in der Regel an. Auch, wenn die Symptome anfangs nicht immer klar einzuordnen sind, haben doch die meisten Menschen eigentlich eine Ahnung davon, dass etwas Grundsätzliches nicht stimmt. Es gilt daher, wieder zu lernen, genau auf den eigenen Körper und den Geist zu hören. Dafür kann es helfen, sich morgens nach dem Aufstehen fünf bis zehn Minuten Zeit zu nehmen. Hier gilt es, die eigenen Gedanken zu beobachten. Was macht der Geist? Verliert er sich sofort wieder in Problemen, die im Laufe des Tages auftreten könnten? Ist das Gefühl für den Tag von Anfang an von Stress begleitet? Wer sich nicht selbst belügt, wird schnell merken, wenn etwas geändert werden muss. Dann gilt es nur noch, die Erkenntnisse konsequent in Taten zu verwandeln.


Den Stress managen


Stressmanagement – Was bedeutet das eigentlich? Letztlich schließt der Begriff den vollumfänglichen Umgang mit Stress ein. Es geht darum, individuelle Stressfaktoren und stressauslösende Situationen zu erkennen. Anschließend kann geschaut werden: Lassen sich diese Dinge vermeiden, um dem Stress aus dem Weg zu gehen? Falls nein: Welche Lösungen finden sich in diesem Fall? Das klingt einfacher, als es tatsächlich ist. Denn manchmal empfindet man Dinge als stressig, die eigentlich Spaß machen oder zumindest einmal Spaß gemacht haben. Es gilt also auch, Routinen und Gewohnheiten zu hinterfragen. Dann zeigt sich vielleicht, dass der aktuelle Lebensstil eigentlich nicht mehr zu derzeitigen Wünschen, Vorstellungen und Plänen passt.


Für Entspannung sorgen



Tägliche Yogasession zur gezielten Entspannung. stock.adobe.com © BullRun (302465661)


 


Auch gezielte Entspannung ist im Grunde ein Teil des Stressmanagements. Doch selbst, wenn man sich noch nicht häufig gestresst fühlt, sind Entspannungspausen immer wichtig. Auf Dauer ist Arbeit ohne Entspannung immer gefährlich und letztlich auch kontraproduktiv.


Wer sich nicht einfach hinsetzen und die Augen schließen kann, um zu entspannen, sollte diverse Übungen oder Methoden ausprobieren. Drei bekannte und einfache Entspannungsübungen gegen Stress sind Atemübungen, Progressive Muskelentspannung und Entspannung durch Imagination. Diese Methoden werden auch von Experten immer wieder empfohlen. Doch auch Yoga, Autosuggestion oder einfach eine warme Badewanne können beim Entspannen helfen. Auch gezielte Entspannung ist im Grunde ein Teil des Stressmanagements. Doch selbst, wenn man sich noch nicht häufig gestresst fühlt, sind Entspannungspausen immer wichtig. Auf Dauer ist Arbeit ohne Entspannung immer gefährlich und letztlich auch kontraproduktiv.


Gesund leben


Eine gesunde Lebensweise ist selbstverständlich immer sinnvoll. Doch gerade Trader und Broker sowie alle, die in besonders stressigen Jobs arbeiten, sollten darauf achten, möglichst gesund zu leben. Das bedeutet, nicht nur regelmäßig Sport zu treiben. Es bedeutet auch, dass eine ausgewogene Ernährung wichtig ist. Wer auf eine gute Makronährstoffverteilung achtet und auch die Mikronährstoffe, wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente nicht vernachlässigt, schafft eine gute Basis. Zu einer gesunden Ernährungsweise gehört aber beispielsweise auch der Verzicht auf zu viel Kaffee. Gerade Börsianer dürften das Problem kennen, dass es ohne literweise Kaffee am Tag gar nicht mehr funktioniert. Dann heißt es: Die Notbremse ziehen und schleunigst etwas ändern!