Mit dem Aufflammen der Pandemie im ersten Quartal des Jahres 2020 reagierten die Kapitalmärkte höchst verunsichert. Die Folge waren massive Markteinbrüche und entsprechende Wertverluste. Die anschließenden Erholungsphasen bestimmter Unternehmen und Branchen verliefen sehr unterschiedlich. Wie in jeder Krise üblich gab es Gewinner: antizyklische Sektoren wie Healthcare und Nahversorgung, aber auch Technologie-Unternehmen, welche bereits zuvor schon auf Wachstumskurs waren. Auf diesen Hype kann man aufspringen. Oder man setzt, wie das Fondsmanagement der Quantex AG, „gegen den Mainstream“.


Unternehmen, welche die „Grüne Revolution“ erst ermöglichen


Große Tech-Titel sind sehr populär, besonders die allseits bekannten FAANG-Aktien (Facebook, Amazon, Netflix und Google). Sie gelten als sichere Sache. So wird ihnen nachgesagt, dass man damit bei steigenden Börsen gewinnt und auch bei fallenden Märkten outperformed. „Die Kombination von breitem Anlegerinteresse, zwangsläufig hohen Preisen und wahrgenommener Einbahnstraße nach oben führt zu einer explosiven Mischung“, meint Peter Frech, Fondsmanager des Quantex Global Value Fund (ISIN: ISIN: LI0274481113) in einem kürzlich veröffentlichten Monatskommentar. Die breite Masse steige bei populären Sachen immer nach einer längeren Boomphase zu hohen Preisen nahe dem Top ein. Das ende gewöhnlich in einem Desaster: „Tech‐Aktien im Jahr 2000, US‐Immobilien 2006, zyklische Value‐Aktien 2008, Rohstoffe und Emerging Markets 2011, Konsumgüter‐Aktien wie Tabak und Low‐Vola‐Strategien 2016 und so weiter“, führt Frech aus. Er gibt an, diesen sogenannten Crowded Trades aus dem Weg zu gehen. Zusammen mit Co-Manager Livio Arpagaus haben Sie Anlagen im Blick, welche jeder für gefährlich halte.


Es fällt auf, dass große Tech-Titel wie Tesla, Apple oder Microsoft oft in Fonds mit ESG-Label zu finden sind. Im Selbstverständnis der jeweiligen Unternehmen und auch von Ratingagenturen tragen diese Tech-Konzerne dazu bei, anhand von Digitalisierung und Elektrifizierung einen ökologischen Beitrag zu leisten. „Interessant aus unserer Sicht als Value-Investoren ist vor allem der gigantische Bewertungsunterschied zwischen diesen Titeln und den Unternehmen, welche die geplante «Grüne Revolution» überhaupt ermöglichen“, erklärt Peter Frech, „vor allem, wenn sie aus dem «bösen» Bergbausektor stammen: Nickelminen werden mit Free-Cashflow-Renditen um zehn Prozent gehandelt.“ Tesla sei 30 Mal teurer bewertet, allerdings fahre ohne Nickel für die Batterien kein Tesla. Auffällig hohe Unterschiede in der Bewertung gebe es auch zwischen Produzenten von Solaranlagen und Windrädern auf der einen und Unternehmen, welche Eisenerz, Aluminium oder Silber fördern auf der anderen Seite. Aus Sicht des Managements kann der Impfstoff zur Trendwende führen. Je näher dieser komme, „desto weniger machen die gigantischen Bewertungsunterschiede und die einseitige Positionierung der Anleger Sinn.“ Aus der klaffenden Lücke könne eine historische Chance für Value-Aktien werden.


Portfolio: beim Rohstoffsektor aufgestockt


Die Fondslenker Peter Frech und Livio Arpagaus investieren global in Unternehmen mit unterschiedlicher Marktkapitalisierung, vor allem in den USA und in Großbritannien. Dabei stehen Rohstoffproduzenten, Energieversorger und Hersteller von Haushaltsgütern besonders im Fokus. Die Auswahl ist bottom-up-getrieben und stützt sich auf fundamentale Bewertungen. Frech und Arpagaus hatten das Portfolio zu Beginn der Pandemie neu gewichtet: „Bereits im März, April haben wir kräftig im Rohstoffsektor aufgestockt und Goldminenbetreiber, aber auch Förderer von Industriemetallen gekauft, weil sie abgestraft worden waren“, so das Experten-Duo kürzlich zur Neue Zürcher Zeitung (NZZ). Bergbauaktien seien nach wie vor sehr günstig, obwohl sie von Lockdowns nicht betroffen seien, weder auf der Produktionsseite noch auf der Nachfrageseite.


Zum Portfolio des Quantex Global Value Fund gehören auch andere Coronaverlierer wie die Luxusgüterunternehmen Hugo Boss und Ralph Lauren, aber auch Krisengewinner wie die schwedischen Onlinecasino-Aktien Betsson und Kindred Group. Im defensiven Bereich setzen die Fondsmanager auf Tabakaktien wie Philip Morris, Imperial Brands und BAT. „Diese Titel werden wie zyklischer Value-Schrott gehandelt, obwohl sie stabile Staples sind“, so Frech und Arpagus zur NZZ.


Zu den Schwergewichten im Portfolio zählen das brasilianische Bergbauunternehmen Vale SA, das australische Montanunternehmen South32 und die britische Man Group, ein Anbieter von alternativen Investmentprodukten.


 


Wertentwicklung im Vergleich zur Peergroup (Aktienfonds All Cap Welt / Fünf-Jahresrückblick)



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