Wenn es um Wasserinvestments geht, ist häufig vom Klimawandel die Rede: Je nach Region dominieren Dürren und Überschwemmungen die Schlagzeilen. Die Vereinten Nationen haben den hinreichenden Zugang zu sauberem Wasser und Sanitäreinrichtungen in den Sustainable Development Goals zu einem der Kernziele erhoben: SDG 6 widmet sich ausschließlich diesem Thema. Wasserfonds, die SDG 6 adressieren, fokussieren häufig auf Versorger sowie die Abwasserbehandlung und investieren in geringerem Umfang in spezialisierte Unternehmen der Subsektoren. Der Swisscanto Equity Fund Sustainable Global Water (LU1663824750) sowie der Hornet Infrastructure - Water Fund (LI0034053376) verfolgen einen differenzierten Ansatz, der sich unter anderem auch die aktuelle Entwicklung in den USA, Stichwort 3,5 Billionen US-Dollar Infrastrukturprogramm, zunutze macht.


„In weiten Teilen der USA ist der Zustand der Wasserinfrastruktur nach jahrzehntelanger Vernachlässigung in einen kritischen Bereich abgerutscht“, betont Jonas Knüsel, Manager des Swisscanto-Fonds. So würden in den USA jährlich rund 300.000 größere Lecks verzeichnet, was bei einem Durchschnittsalter der Infrastruktur von etwa 50 Jahren wenig verwunderlich sei. Zudem befinden sich in den Vereinigten Staaten teilweise noch immer Wasserleitungen aus Blei im Einsatz, welche erwiesenermaßen ein hohes Gesundheitsrisiko – insbesondere für Kinder –darstellen und deshalb dringend ersetzt werden müssen. Die US-Investitionslücke bei der Wasserinfrastruktur summiert sich über die nächsten 20 Jahre auf insgesamt mehr als 1.500 Milliarden US-Dollar, unter Beibehaltung des aktuellen Investitionsniveaus wohlgemerkt. „Die US-amerikanische Politik ist sich weitgehend einig, dass die Investitionen in den Wasserbereich erhöht werden müssen. Neben privaten Mitteln sollen mehr staatliche Förderungen eingesetzt werden. Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette der Wasserindustrie erhalten dadurch zusätzlichen Auftrieb und Anleger, die das Segment der Wasser-Aktien berücksichtigen, können entsprechend an positiven Entwicklungen partizipieren“, sagt Knüsel.


Vielfältige Investitionsmöglichkeiten in Subsektoren


Staatliche Ausgabenprogramme für Wasserinfrastruktur zielen meist auf solche Bereiche ab, die einerseits politisch opportun sind und wo andererseits der größte Handlungsbedarf besteht. Die Wasserindustrie als Ganzes umfasst zahlreiche Subsektoren und hat ein globales Umsatzvolumen von über 600 Milliarden US-Dollar pro Jahr, hat Swisscanto errechnet. Umsatzmäßig zu den größten Subsektoren gehören die Aufbereitung von Trinkwasser und die Abwasserbehandlung, sowie Ventile, Filter und Pumpen. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Bereiche wie Chemikalien, Engineering & Consulting und smarte Wassersysteme, die ebenfalls ein jährliches Umsatzvolumen von über 20 US-Dollar Milliarden aufweisen. „Das Wachstum der meisten Subsektoren liegt im mittleren bis oberen einstelligen Bereich. Insgesamt wächst die Wasserindustrie damit im Durchschnitt leicht stärker als die globale Wirtschaft. Das ist auch ein interessanter Aspekt für Investoren“, befindet Knüsel.


Die Positionierung des nachhaltigen Swisscanto-Wasserfonds ist entsprechend ausgerichtet: „Unser Fokus liegt auf rund 40 Unternehmen im Portfolio, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen zur effizienten Wassernutzung und/oder dem Wasserschutz beitragen. Dabei investiert der Fonds in die Themen Wassertechnologie, Wasserversorger und Wasserschutz. Die meisten dieser Unternehmen sind im Industriegütersektor sowie bei den Versorgern zu finden und weisen oftmals eine kleine bis mittlere Börsenkapitalisierung auf.“ Der Fonds legt aktuell 57 Prozent des Vermögens im Thema Wassertechnologie an, gefolgt von 30 Prozent im Thema Wasserschutz und elf Prozent in Wasserversorgern. Dabei ist das Portfolio stark auf Qualität fokussiert. „Folgerichtig investieren wir in Unternehmen, die hohe und die Kapitalkosten übersteigende Erträge auf dem investierten Kapital generieren, gesunde Bilanzen aufweisen und über ein starkes Managementteam verfügen.


Der Fonds verfügt über eine attraktive CO²-Bilanz im Vergleich zur vielfach gewählten Benchmark, die Erderwärmung auf plus zwei Grad zu begrenzen, denn die Kohlenstoffintensität liegt etwa 46 Prozent tiefer, als es zum erreichen dieses Ziels notwendig wäre. „Wir halten diese Positionierung bei, da wir mittelfristig mit global ansteigenden CO²-Preisen rechnen“, verdeutlicht Knüsel den Anspruch, ökologisches Kümmern und ökonomischen Vorteil zu vereinbaren. Das Portfolio setzt aktuell zu 63 Prozent auf US-Unternehmen. Bekannte Größen wie Danaher, Trimble und Thermo Fisher Scientific zählen ebenso dazu wie hierzulande eher unbekanntere Werte wie Rexnord, Spezialist für Kupplungen, Lager und Industrieketten, sowie Pentair, einer der Weltmarktführer bei Pumpen, Ventilen und Lösungen für effiziente Wassernutzung. Dazu zählen zum Beispiel auch Filterlösungen für Pools und Spas.


Hornet Infrastructure: Interessante Wasserwerte mit Substanz


Beim Hornet Infrastructure - Water Fund handelt es sich ebenfalls um einen reinen Aktienfonds, der neben dem Wertzuwachs auch auf eine möglichst geringe Volatilität hinarbeitet. Die Anlagestrategie verfolgt einen aktiven und wertorientierten Anlagestil ohne Berücksichtigung einer Benchmark. Der Fonds investiert weltweit in Infrastruktur-Gesellschaften mit stabilen Cashflows und Dividenden, die reinvestiert werden. Die Strategie folgt einem „Long only“, kann Marktrisiken aber absichern. Währungsrisiken werden ebenfalls aktiv gemanagt. Der Fonds investiert sein Vermögen ausschließlich in Aktien, die im Infrastruktursektor aktiv sind, wie z.B. Wasserversorger, Transport-, Kommunikations- und soziale Infrastrukturanlagen. Die Fokussierung liegt dabei auf dem Bereich Wassertechnologie, also auf Infrastrukturausrüster, die im Bereich Wasserversorgung wirken. Operative, regulierte Wasserversorger, welche die Anlagen besitzen, das Trinkwasser regional aufbereiten und verteilen oder in der Energieproduktion (Hydropower) tätig sind, zählen ebenfalls zum Investmentfokus.


Zu den erfolgreichen Aktien in den vergangenen Jahren zählte Kurita Water Industries aus Japan. Die japanische Aktie Kurita Water Industries hat sich über die letzten Jahr sowohl dank der fokussierten Unternehmensstrategie und der Innovationskraft im Bereich Wasserdienstleistung als auch dank des internationalen Wachstums sehr gut entwickelt. „Wir haben die Aktie seit 2013 dank dem positiven Impact der Gesellschaft und der attraktiven Bewertung im Bereich Wasseraufbereitung aufgebaut und dies zu einem durchschnittlichen Einstandspreis von 2.495 Yen (JPY), erläutert das Fondsmanagement von GN Invest (Schweiz). Die Aktie überschritt im Mai die Marke von 5.000 Yen (JPY,) weswegen nun Gewinne mitgenommen wurden. Potenzial sieht das Management vor allem bei den chinesischen Beteiligungen, denn dort sei die Bewertung sowohl der Technologie- als auch Versorgeraktien im Bereich Wasser deutlich geringer als in anderen Märkten. Schwerpunkte setzt das Management aktuell in den USA sowie Brasilien, größte Einzelpositionen sind aber der italienische Versorger ACEA und die russische RusHydro. Dieses Unternehmen deckt einen weiten Bereich an der Wertschöpfungskette ab, zum Beispiel werden derzeit in Zusammenarbeit mit einer großen Tankstellenkette in Russland Elektroladesäulen aufgebaut, um den aus Wasserkraft gewonnenen Strom von RusHydro zu vermarkten.


Fazit:


Aktienfonds rund um das Thema Wasser erfreuen seit Jahren die Anleger mit attraktiven Renditen. Mit Blick auf die unumgänglichen hohen Infrastrukturausgaben weltweit – und damit sind nicht nur die USA gemeint –, erscheint es ratsam, neben dem klassischen Versorgerthema auch die Subsektoren ins Portfolio aufzunehmen.


 


Wertentwicklung (Fünf-Jahreszeitraum)



 


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