Zuflüsse von 17 Milliarden US-Dollar bereits am Jahresanfang


Das Jahr 2020 konnte für Schwellenländer unterschiedlicher nicht sein. So enorm die Abflüsse zu Beginn der Coronakrise bei den Schwellenländern waren, so gewaltig kehrte das Vertrauen der Investoren im Laufe des Jahres zurück. Die Zuflüsse im vierten Quartal waren dann auf hohem Niveau. Das neue Jahr hat ebenfalls rasant begonnen. Anleger haben laut Financial Times „Milliarden von Dollar in Vermögenswerte von Schwellenländern gestapelt.“ Demnach habe eine Gruppe von 30 großen Entwicklungsländern allein in den ersten drei Januarwochen Zuflüsse in Höhe von 17 Milliarden US-Dollar angezogen. Die „Jagd nach Erträgen“ gehe weiter und werde lange andauern. Bereits jetzt sind Schwellenländeraktien laut Financial Times seit Jahresbeginn durchschnittlich um neun Prozent gestiegen und haben die Industrieländer um das Dreifache übertroffen (gemessen am MSCI EM im Vergleich zum MSCI World).


Corona-Impfstoffe und die Aussicht auf eine schnelle wirtschaftliche Erholung sind sicherlich zwei Faktoren, welche Anleger anlocken. „Dadurch tritt ein Argument in den Vordergrund, das für die Schwellenländer spricht: die extrem lockere Geldpolitik weltweit“, meint das Handelsblatt. Die Notenbanken haben demnach die Zinsen innerhalb der Corona-Pandemie noch stärker gesenkt als zu Zeiten der Finanzkrise. „Daher überschwemmen Anleger bei der Suche nach Rendite die Schwellenländer mit Geld – vor allem die Aktienmärkte.“ Zwar deute die Stimmungseuphorie so mancher Experten als anfällig. Doch die erfolgreichen Fondsmanager wollen laut Handelsblatt auch künftig gute Ergebnisse erzielen, vor allem in Asien. „Derzeit stecken in über 300 in Europa angebotenen und breit investierenden Emerging-Markets-Aktienfonds rund 227 Milliarden Euro“, so die Zeitung. Von den Spitzenreitern des vergangenen Jahres seien deutlich zweistellige Wertgewinne erreicht worden. „Sie schafften das meist mit höheren Anteilen an chinesischen Aktien.“


Dass hinsichtlich Schwellenländer viel Optimismus herrscht, untermauert eine Studie der Bank of America mit Asset Managern mit einem verwalteten Vermögen von mindestens einer halben Milliarde US-Dollar. Die Bank stellte fest, dass 62 Prozent der befragten Fondsmanager im Januar EM-Aktien übergewichtet hatten und dieser Anteil größer war als im entsprechenden Referenzindex. Zwei Drittel der befragten Fondsmanager gaben an, dass Schwellenländer-Aktien die Anlageklasse mit der besten Performance von 2021 sein werden.


Soft Closing bei Schwellenländerfonds von JPM / Aus für EM-Fonds wegen Brexit


Die Schwellenländerfonds von JP Morgan Asset Management standen bis zuletzt bei Anlegern hoch im Kurs. Die Gesellschaft hatte kürzlich bekanntgegeben, den JPMorgan Funds - Emerging Markets Small Cap (ISIN: LU0318933057) bis auf weiteres zu schließen. Dadurch soll laut JP Morgan die Performance des von Amit Mehta und Austin Forey gemanagten Fonds nicht verwässert werden. Das Volumen betrug zum Zeitpunkt des Soft Closings rund 2,06 Milliarden US-Dollar. Der Nebenwertefonds war bereits der dritte JPM-Schwellenländerfonds, der innerhalb von 18 Monaten geschlossen wurde. Schon im Sommer 2019 hatte die Gesellschaft ein Soft Closing des JPM Emerging Markets Opp. Fund (ISIN: LU0431992006) bekanntgegeben. Der JPM Emerging Markets Equity Fund (ISIN: LU0217576759) wurde im Mai 2020 für Neuanleger geschlossen.


Ein anderer Schwellenländerfonds ist seit Jahresbeginn für den Vertrieb in Deutschland gänzlich nicht mehr zugelassen. Es handelt sich um den Emerging Markets Core Equity Fund (ISIN: GB00BR4R5551) aus dem Hause Dimensional Fund Advisors. Der Grund ist in dem Fall der Brexit. Die Gesellschaft hatte die Anleger im Vorfeld darüber informiert. Dieser Fonds ist Teil des Mountainfolios bei FondsDISCOUNT.de.


Schwellenländerfonds als Beimischung für das Depot


Vontobel Fund - mtx Sustainable Emerg. Mkts Leaders (ISIN: LU0571085330)


Das Managementduo Roger Merz und Thomas Schaffner nutzt bei der Titelauswahl eine Kombination aus systematischen Filtern und fundamentaler Unternehmensanalyse. Merz und Schaffner setzen auf Unternehmen, welche die Gewinne reinvestieren, und bewerten diese mittels eines eigens entwickelten Nachhaltigkeitsindex. Das Portfolio dominieren mit über 50-prozentiger Gewichtung Aktien aus China, Südkorea und Taiwan. Die größten Positionen des 7,6 Milliarden schweren Fonds sind aktuell Samsung, Taiwan Semiconductor sowie der chinesische Tech-Riese Alibaba.


Nordea 1 - Emerging Stars Equity Fund BP (ISIN: LU0602539867)


Das Management um Jorry Rask Noeddekaer und Juliana Hansveden sucht nach Profiteuren langfristiger Wachstumstrends wie Demographie, Urbanisierung und Technologie. Um ins Portfolio zu gelangen, müssen die Unternehmen hauseigene ESG-Standards erfüllen. Zu den Schwergewichten des Portfolios gehören Taiwan Semiconductor, der koreanische Elektronik-Konzern Samsung sowie Alibaba. Der im Jahr 2011 aufgelegte Aktienfonds hält ein Volumen von rund 4,92 Milliarden Euro.


Fidelity Funds - Emerging Markets Focus Fund (ISIN: LU1102505689)


Alex Duffy managt diesen Fonds seit Auflage im September 2014. Er investiert in Unternehmen in Schwellenländern, vor allem in China, Taiwan und Indien. Der Fonds kann sein Vermögen direkt in China A- und B-Aktien anlegen. Die höchsten Gewichtungen im Portfolio halten aktuell Taiwan Semiconductor, die indische HDFC Bank sowie der panasiatischer Versicherer AIA Group.


 


Wertentwicklung im Fünf-Jahreszeitraum


 



 


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