Rund 80 Prozent der Vertriebspartner der European Bank for Financial Services GmbH (ebase®) sind der Meinung, dass die Bedeutung von nachhaltigen Geldanlagen in den kommenden drei Jahren weiter zunehmen wird. Das hätte eine Umfrage unter 121 ebase-Vertriebspartnern ergeben, teilt die Direktbank mit. Knapp 53 Prozent der Befragten seien sogar der Meinung, dass die Relevanz dieser nachhaltigen Investments stark zunehme. Lediglich 15 Prozent der Finanzexperten würden davon ausgehen, dass die Bedeutung gleich bliebe, vier Prozent gingen von einer sinkenden Relevanz aus.  


Ebase hatte im letzten Jahr bereits die Vermittler-Fokus-Umfrage durchgeführt. Dort seien die Zustimmungswerte noch deutlicher ausgefallen. „Wir sehen nun eine Konsolidierung auf hohem Niveau“, kommentiert ebase-Geschäftsführer Rudolf Geyer das aktuelle Ergebnis in einer Pressemitteilung. Dass der Anteil derer, die von einer eher gleich bleibenden Relevanz ausgingen, gestiegen sei, ließe sich laut Geyer auf die zunehmende Bedeutung des gesamten Themas erklären. Das Thema sei laut dem Geschäftsführer endgültig bei Investoren als auch bei Vermittlern angekommen. 


Ähnliche Ergebnisse veröffentlichte die Finanzunternehmensberatung Cofinpro im vergangenen Jahr. In einer Studie kam das Unternehmen zum Schluss, dass 87 Prozent von befragten Banken und Finanzdienstleistern davon überzeugt seien, dass nachhaltige Geldanlagen an Bedeutung gewinnen werden. 


Einschätzung deckt sich mit Nachfrage 


Die Erwartungen der Finanzprofis deckt sich laut ebase mit der tatsächlichen Nachfrage für nachhaltige Investmentfonds von ebase-Kunden, so die Depotbank. Ebase beruft sich auf das hauseigene „Fondsbarometer Nachhaltigkeit”. Damit würde der Fundflow-Faktor ermittelt, welcher die Mittelzu- und -abflüsse von Fonds mit Nachhaltigkeitskriterien messe. Demnach sei im Dezember 2019 mit 2,35 ein historisches Hoch erreicht worden. Zwar sei der Faktor im Februar 2020 bis auf 1,20 zurückgegangen, doch sei dieser Wert deutlich im positiven Bereich (Mittelzuflüsse) und folglich um 20 Prozent über den Mittelabflüssen. Der Ebase-Geschäftsführer führt die leicht abnehmenden Werte auch auf die sich ausbreitende Pandemie zurück: „Die Zurückhaltung der Anleger in den ersten Wochen des neuen Jahres dürfte aber auch mit der generellen Verunsicherung zusammenhängen, die unter anderem das Coronavirus derzeit verbreitet“, so Rudolf Geyer. Anleger hätten sich innerhalb der von ebase angebotenen Selektionsmöglichkeiten im Februar hauptsächlich für solche Nachhaltigkeitsfonds entschieden, welche den Kriterien „verstärkt umweltorientiert“ (Fundflow-Faktor: 1,40) sowie „frei von Rüstung“ (Fundflow-Faktor: 1,25) entsprächen. 


Die Nachfrage steigt auch auf europäischer Ebene. Laut den Analysen von Morningstar sei jeder dritte Euro, der 2019 in Europa in Investmentfonds angelegt wurde, in Fonds investiert worden, die Kriterien wie Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung (ESG) berücksichtigen. Der Marktanteil von ESG-Fonds hätte im vergangenen Jahr 37 Prozent betragen (Zuflüsse 120 Milliarden Euro). Das investierte Vermögen von europäischen Nachhaltigkeitsfonds hätte zum Jahresende 668 Milliarden Euro betragen. Gegenüber dem Vorjahr 2018 sei dies ein Anstieg von 56 Prozent. Morningstar schätzt, dass in Europa aktuell rund 2.400 ESG-Fonds angeboten werden. Das Rating-Institut bezweifelt allerdings, dass alle Fonds mit dem unternehmenseigenen ESG-Label auch wirklich diese Kriterien im vollen Umfang berücksichtigen.  


Anleger können sich am ESG-Rating vom Forum für Nachhaltige Geldanlagen (FNG-Siegel) orientieren. Das FNG-Siegel (Rating mit bis zu drei Sternen) erhalten nur Fonds, die tatsächlich ESG-Kriterien erfüllen.  


Nachhaltigkeitsfonds mit FNG-Siegel (mind. zwei Sterne) 


Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Aktien (ISIN: AT0000677927


Portfoliomanagerin Rosemarie Stipkovich-Wimmer investiert global in Aktien, vorwiegend in Nordamerika. Der Hauptfokus des im Jahr 2002 aufgelegten ESG-Fonds liegt auf der Informationstechnologie. Top-Holdings im Portfolio sind die US-amerikanischen Tech-Konzerne 3M und Microsoft sowie das norwegische Unternehmen Tomra Systems. FNG-Siegel/drei Sterne 


PRIMA - Global Challenges A (ISIN: LU0254565053


Investmentlegende Hendrik Leber verantwortet diesen Aktienfonds aus dem Jahr 2006. Im weltweiten Anlagefokus stehen Unternehmen, welche Beiträge zu den Themen Wald- und Klimaschutz, Biodiversität, Trinkwasserversorgung, Armutsbekämpfung, Bevölkerungsentwicklung oder Compliance leisten. Alle ausgewählten Unternehmen werden von der Nachhaltigkeits-Ratingagentur ISS-oekom bewertet. FNG-Siegel/zwei Sterne 


Nordea 1 - Emerging Stars Equity Fund BP-USD (ISIN: LU0602539602


Seit Auflage im Jahr 2011 investiert Portfoliomanager Jorry Rask Noeddekaer in Unternehmen aus Schwellenländern, vorwiegend China. Bevorzugte Branchen sind Finanzen und Informationstechnologien. Zu den Schwergewichten im Portfolio des rund 2,5 Milliarden US-Dollar schweren Aktienfonds gehören Alibaba, Tencent und Samsung. FNG-Siegel/zwei Sterne 


Die Wertentwicklung der Fonds (Fünf-Jahres-Zeitraum)