Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass der Begriff „Nachhaltigkeit“ selbst in die Kritik mangelnder Nachhaltigkeit geraten ist. Eine generationenübergreifende Ressourcenschonung beinhaltet in ihrem Kern de facto eine langfristige, strategische Komponente – verändert man diese Basis, quasi das konzeptionelle Gerüst, auf dem alles fußt, stellt man auch zwangsläufig die Statik des Oberbaus auf den Prüfstand. So hat zu Jahresbeginn das neue „Klima-Siegel“ der EU-Kommission für Atomenergie und Erdgas (Stichwort: EU-Taxonomie, siehe hier) für hohe Wellen und starke Verunsicherung im Hinblick auf Investitionen gesorgt, die als nachhaltig eingestuft werden können. Ausgerechnet die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) – die eigentlich strengere Regeln für Nachhaltigkeitsfonds festzurren wollte – goss zusätzlich Öl ins Feuer, als sie im Mai 2022 dieses Vorhaben überraschend auf Eis legte. Im Zuge der wirtschaftlichen und geopolitischen Gemengelage, allen voran der Ukraine-Krieg, sei das Umfeld schlicht zu instabil für rechtsverbindliche Aussagen. Zurück blieben verunsicherte Anleger, die sich mühsam einen Überblick verschaffen müssen.


Pragmatismus versus Ideologie


Gerade in puncto Nachhaltigkeit kann das RP Rheinische Portfolio Management wertvolle Entscheidungshilfen liefern. Seit Unternehmensgründung im Jahr 2007 beschäftigt sich der Vermögensverwalter dezidiert mit allen ESG-Aspekten und hat sich frühzeitig auf die aktuelle Problematik eingestellt. „Nachhaltigkeit leidet unter einer Überforderung und Überfrachtung der Terminologie sowie der Regulatorik. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die pragmatische Umsetzung des Möglichen“, so Mirko Hajek, Portfoliomanager und Geschäftsführer bei RP. Damit zieht er klare Kante zur ideologischen Nachhaltigkeit, die zwar stets erstrebenswert, aber im Wirtschaftsleben wenig praktikabel ist. Als griffiges Beispiel nennt Hajek die Unternehmen Peabody (größter Kohleproduzent der USA), Marathon Petroleum (Unternehmen aus dem Bereich Öl-Exploration) und Total Energies (Big-Player im Segment fossiler Energieerzeugung), die man schnell als Sperrgebiet für nachhaltige Investitionen deklarieren könnte. Zu Unrecht, da die Unternehmen die Zeichen der Zeit erkannt und ihre Geschäftsfelder neu aufgestellt haben. So investiert Peabody in Solarparks auf dem Gelände ehemaliger Minen, Marathon Petroleum engagiert sich über ein Joint Venture im Bereich Bio-Treibstoff und Total Energies ist gar einer der größten Investoren in Umfeld der „erneuerbaren Energien“ in Europa. „Bei RP verfolgen wir ein ganzheitliches ESG-Konzept, das soweit möglich regionale Ressourcen nutzt und mit diversen ESG-Rating-Anbietern zusammenarbeitet“, ergänzt Hajek. In Summe führt dies zu einem Investmentstil, der nicht auf starren, dogmatischen Strukturen beruht, sondern sich mit der nötigen Flexibilität auf geänderte Rahmenbedingungen anpassen kann – nicht beliebig, sondern vielmehr innerhalb bestehender Bandbreiten. Kontroverse Waffen, Verstöße gegen UN Global Compact oder sehr schwere Kontroversen zu OECD-Richtlinien sind und bleiben strikte Ausschlusskriterien.


Validiert im Praxistest


Der Kölner Nachhaltigkeitsfonds (ISIN: DE000A2PEMJ0) von RP ist ein globaler Aktienfonds, der nach klar definierten ESG-Kriterien gemanagt wird. Investiert wird in zehn internationale, börsengehandelte Indexfonds (ETFs), was für eine breite Diversifikation und damit hohe Risikostreuung sorgt. Eine Vorgehensweise, die sich auch im schwierigen ersten Quartal 2022 bewährt hat. „Im Gegensatz zu vielen monothematisch aufgestellten Nachhaltigkeitsfonds konnten wir unsere Vorjahresgewinne verteidigen“, so Hajek. Gerade Technologie- und Wachstumswerte, die im ESG-Bereich aus Plausibilitätsgründen besonders stark vertreten sind, wurden im Umfeld steigender Zinsen (und damit höherer Diskontierungssätze und erschwerter Refinanzierungsmöglichkeiten) massiv abgestraft. Das – mithilfe eines kapitalmarkttheoretisch fundierten Faktormodells – breit aufgestellte Portfolio von RP konnte sich dieser Entwicklung weitestgehend entziehen. „Wir führen eine regelmäßige Anpassung des Portfolios an die Marktverhältnisse durch und können dabei auch Momentum-Prämien vereinnahmen“, erläutert Hajek. Im Zuge des regelmäßigen Rebalancings werden zudem regelmäßig Gewinnmitnahmen getätigt. Hier profitiert der Anleger zudem von der Steuerstundung, da Hajek im Fondsmantel Gewinne steuerfrei realisieren und somit den vollen Betrag wieder anlegen kann. Neben der reinen Renditebetrachtung ist auch der „physische“ Impact-Gedanke, der mit dem Kölner Nachhaltigkeitsfonds verfolgt wird, bemerkenswert. Ein Teil der vereinnahmten Managementerträge spendet RP an soziale und nachhaltige Projekte – welche konkret gefördert werden, können Anleger und Berater aktiv und direkt via Abstimmung mitentscheiden.


Wertentwicklung im Vergleich zur Peergroup (Aktienfonds All Cap Welt, seit Auflage)



Investmentfonds unterliegen Kursschwankungen. Damit sind Kursverluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs eines Investmentfonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen, die in englischer und/oder deutscher Sprache vorliegen, erhalten Sie unter https://fondsdiscount.de/fonds/de000a2pemj0/ oder direkt beim Emittenten. Dieser Text dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.