FondsDISCOUNT.de: Herr Ullmann, Gold gilt als die Krisenwährung schlechthin. Inwiefern kann das gelbe Edelmetall dieser Rolle derzeit gerecht werden bzw. welche Funktion übernimmt physisches Gold in einem diversifizierten Portfolio?


Andreas Ullmann: Nun, Gold ist ja nichts anderes, als ein durch die Natur limitierter Sachwert. In Laufe der Jahrhunderte hat es sich bei den Menschen jedoch als Vermögensspeicher und Tauschmittel durchgesetzt. Es ist sozusagen „Geld durch Evolution“ und hat nachweislich seine Kaufkraft über viele Jahrhunderte hinweg behalten. Wenn Gold also in einer Währung steigt, bedeutet das nichts anderes, als dass die Währung, mit der man es vergleicht, an Wert verliert. Deshalb ist Gold in Euro und übrigens auch in vielen andern Währungen aktuell auf Allzeithoch. Derzeit schützt es den Anleger aber nicht nur gegen die Euro-Schuldenkrise, sondern auch gegen fallende Aktienmärkte durch Rezession.


Welchen Trend sehen Sie bei der Goldpreisentwicklung?


Eigentlich müssten wir uns die Frage stellen, wie sich die Kaufkraft des Euro entwickelt. Denn Gold ist nur ein Spiegelbild des Kaufkraftverlustes. Die entscheidende Kennzahl ist hier der Realzins, also der Leitzins abzüglich Inflation. Ist dieser negativ, verliert der Euro an Kaufkraft und Gold steigt relativ dazu. Eigentlich ganz einfach. Der nominale Zins in der Euro-Zone ist Null bzw. negativ und die Inflation ist zwar noch niedrig, wird aber durch die jetzt gestarteten Corona-Notfallhilfen massiv steigen. Mit anderen Worten: Die Preise werden steigen und der Euro stark an Kaufkraft verlieren. Persönlich sehe ich daher den Goldpreis Ende 2020 bei über 1.800 Euro die Unze.


Was spricht aus Ihrer Sicht für den Kauf von physischem Gold?


Außer negativen Realzinsen? Derzeit ist dies insbesondere die expansive Geldpolitik der EZB und die kommende Schulden-Krise der EU. Die EZB darf seit kurzem unbegrenzt Staatsanleihen der EU-Länder aufkaufen. Ein Tabu-Bruch, denn das bedeutet nichts anderes, als Staatsfinanzierung durch die Druckerpresse. Das heißt, man schöpft Geld aus dem Nichts und bringt es in Umlauf. Gleichzeitig sinkt durch die Rezession und gebrochene Lieferketten die Menge an Waren und Dienstleistungen in unserem Land. Wer sich mit Wirtschaftsgeschichte auskennt, weiß was das bedeutet: Steigende Geldmenge und sinkende Warenmenge führen unweigerlich zu Inflation. Zuletzt zwischen 1923 und 1926 sogar zu Hyperinflation. Die Zeit der Geldwerte ist aus meiner Sicht vorbei. Deshalb sollten Kunden auch keine Zertifikate auf Gold kaufen. Denn dies sind Schuldverschreibungen, keine Sachwerte. Der Kunde wird hier also nicht Eigentümer, sondern Gläubiger. Dies ist ein fundamentaler Unterschied, wenn es zur nächsten Bankenkrise kommt.


Wer derzeit Goldbarren kaufen möchte, muss sich allerdings gedulden: Bei vielen Händlern ist das Angebot knapp und die zahlreichen Anfragen können aktuell gar nicht bedient werden. Was können Sie Ihren Kunden derzeit sagen, wie ist es um die Bestände über Solit bestellt?


Produkte mit Auslieferung sind auch bei uns sehr knapp oder haben lange Lieferzeiten. Weltweit sind etwa 150 Minen geschlossen und viele Goldverarbeiter, zum Beispiel im Schweizer Tessin, waren geschlossen und arbeiten aktuell erst wieder mit Notbesetzung. Es wird Wochen dauern, bis sich die Lage normalisiert hat. Wer allerdings einen Kauf mit hochsicherer Lagerung in der Schweiz wünscht hat Glück: Unser SOLIT Edelmetalldepot bezieht Gold aktuell direkt aus dem Tessin und wir haben Silber auf Vorrat gekauft. Daher kann der Kunde derzeit in beide Edelmetalle physisch investieren. Lediglich Platin und Palladium sind aktuell nicht beziehbar.  


Wie läuft der Edelmetall-Kauf über SOLIT ab – neben Gold kann man über Sie auch Silber, Platin und Palladium beziehen und verwahren – und welche Vorzüge bietet Ihr Edelmetall-Depot?


Beim SOLIT Edelmetalldepot werden Großbarren gekauft und in einem Schweizer Zollfreilager hochsicher eingelagert. Der Kunde erwirbt Bruchstücke an den gekauften Barren und profitiert von günstigen Großhandelspreisen. D.h. im Gegensatz zum klassischen Kauf erwirbt er nicht ein bestimmtes Stück, sondern einfach „Gewicht“. Dafür kann er aber flexibel in Euro-Beträgen kaufen und verkaufen und bekommt günstige Großhandelskonditionen. Außerdem muss er sich nicht um Verwahrung und Versicherung kümmern, die wird professionell übernommen. Die Abwicklung über eine Treuhandgesellschaft und viermal jährliche Prüfung der Bestände durch einen Wirtschaftsprüfer gewährleisten maximale Sicherheit. Weißmetalle wie Silber, Platin und Palladium sind darüber hinaus durch das Zollfreilager mehrwertsteuerfrei erwerbbar.


Für Anleger, die langfristig Vermögen aufbauen möchten, bieten Sie auch einen Sparplan an. Wie funktioniert das?


Durch die Bruchstückefähigkeit des SOLIT Edelmetalldepots kann der Kunde ganz einfach einen Sparplan ab 50 Euro im Monat anlegen. Er kann diesen sogar auf mindestens 25 Euro je Edelmetall – also: Gold, Silber, Platin und Palladium – aufteilen und so mehrere Edelmetalle gleichzeitig besparen. Auch Auszahlpläne zur Verrentung im Alter sind ab 100 Euro monatlich möglich.


Falls man schon länger mit dem Gedanken gespielt hat, physisches Gold zu kaufen: Ist jetzt ein guter Einstiegszeitpunkt?


Wir werden nach der Corona-Krise eine Schulden-Krise erleben, denn irgendjemand wird die fast 1,5 Billionen Euro Nothilfe bezahlen müssen, die jetzt in den Markt gepumpt werden. Das kann entweder über Inflation passieren, oder wie es Olaf Scholz ins Gespräch gebracht hat, durch Vermögensbesteuerung. So oder so: Die Tatsache, dass derzeit fast kein Gold am Markt zu bekommen ist, sollte jeden aufhorchen und noch wichtiger, jetzt handeln lassen!


Herr Ullmann, herzlichen Dank für die Beantwortung unserer Fragen!


Weitere Informationen und Ihre Anfrage zum SOLIT Edelmetalldepot


Risikohinweis


Bitte beachten Sie, dass die Anlage in Edelmetalle nicht risikofrei ist, da z.B. die Kurs- und Währungsentwicklung nicht vorhergesagt werden kann.