Alter Schwede? Nein: Junger Finne. Fondita Fund Management Company Ltd. ist eine 1997 in Helsinki gegründete unabhängige Fondsboutique, die sich auf nordische und europäische Wertpapiere spezialisiert hat. Alle Mitarbeiter im Management sind Partner und selbst investiert. Die aktive Anlagephilosophie basiert auf klassischer Titelselektion. Zu den Kunden zählen überwiegend institutionelle und private Investoren wie Stiftungen, Pensionskassen, Unternehmen sowie Family Offices mit langfristigem Anlagehorizont. Alle Fonds von Fondita erfüllen mit ausgeprägter buy&hold sowie long only-Strategie diese Anforderung. Stiftungen finden sich also unter ihresgleichen in einer weitgehend homogenen Anlegerschaft wieder.


Fonds setzt auf konzentriertes Portfolio der Besten


Zum Fonds: Der Fondita Healthcare (ISIN: FI4000321096,) ist ein Aktienfonds, der in erster Linie in Unternehmen investiert, die durch ihre Tätigkeiten Gesundheit und Wohlbefinden fördern und somit im Sinne der Sustainable Development Goals (SDGS) der Vereinten Nationen wirken. Der Fonds kann prinzipiell global investieren und ist weder geografisch noch in Bezug auf die Market-Cap der Zielunternehmen eingeschränkt. Tatsächlich werden gerne kleine und mittelgroße Unternehmen aus Nord- und Mitteleuropa beigemischt, die durch einige bekannte Blue-Chips der Branche, insbesondere aus den USA, ergänzt werden. Der Fonds hat keine offizielle Benchmark, sondern ist im besten Sinne „unconstrained“. Bei alledem wird auf hinreichende Diversifizierung im Fonds geachtet. Die Anlagen des Fonds bestehen aus 30 bis 35 Beteiligungen.


Besonderheit: Eine für Stiftungen konzipierte auszahlende Tranche mit Coupon


Der Fonds ist nach finnischem Recht aufgelegt und bietet drei Tranchen. Für Stiftungen bietet sich grundsätzlich die auszahlende Anteilsklasse an, wobei es sich beim Fondita Healthcare um eine synthetische Auszahlung handelt: Reichen die Dividendeneinnahmen des Portfolios nicht aus, wird auch aus der Substanz ausgezahlt. Diese Tranche FI4000321096 weist zwei Prozent Kosten pro Jahr als Maximalkosten aus, also Management Fee inklusiver aller Nebenkosten, auch unvorhergesehener Nebenkosten.


Es gibt auch eine thesaurierende institutionelle Anteilsklasse (ISIN: FI4000411202). Diese erfordert in der Regel ein Mindestinvestment von 250.000 Euro. Diese Grenze kann für Stiftungen auch flexibel gehandhabt werden, so dass ein Erstinvestment für Stiftungen auch bei einer geringeren Summe ermöglicht wird. Diese Anteilsklasse ist bei 1,2 Prozent Gesamtkosten nach finnischem Recht gedeckelt – angesichts der kommenden Erleichterungen bei Umschichtungen im Stiftungsvermögen also eine überlegenswerte Alternative.


Klassische Unternehmensanalyse mit Stock-Picking


Die Philosophie basiert klassisch auf einem bottom-up Ansatz, mit dem die Qualität des Geschäftsmodells, die Bilanzrelationen sowie das Wachstumspotenzial der Unternehmen analysiert werden. Da Fondita sehr gerne in mittelständische Qualitätsunternehmen und Nischenanbietern mit überschaubaren Kapitalstrukturen und immensem Wachstumspotenzial investiert, wird neben den üblichen Bilanzrelationen insbesondere auf weitere, für dieses Unternehmenssegment spezifische Faktoren geachtet. Dazu zählen die historische, nachgewiesene Profitabilität, eine marktführende Position und ganz besonders die Qualifikation der Führungsebene. Eine aktive Rolle der Haupteigentümer wird gerne gesehen. Es gibt eine Vielzahl an Untersuchungen, die gerade bei dieser Konstellation langfristig überproportionalen Unternehmenserfolg nachweisen. Der Grund wird in der strategischen Überlegenheit gesehen, langfristig Erfolg anzustreben und nicht überwiegend auf Quartalszahlen zu blicken. Zum Teil werden Unternehmen auch über einen längeren Zeitraum vor einem Invest beobachtet, in jedem Fall entstehe ein Portfolio mit hoher Überzeugung, betont Fondita.


Nachhaltige ESG-Ausrichtung ein Grundpfeiler zur Fondita-Gründung


Skandinavische Banken und Vermögensverwalter zählen zu den Pionieren und Treibern nachhaltiger Geldanlage. Alle Fonds von Fondita erfüllen hohe Ansprüche an alle drei Teilbereiche des ESG-Segments: Neben den Umweltauswirkungen wird insbesondere auch gute Unternehmensführung und die Einhaltung sozialer Standards beziehungsweise deren Übererfüllung als Positivkriterium geachtet. Bereits im Mai 2010 unterzeichnete Fondita Fund Management Company Ltd. die von den Vereinten Nationen unterstützten „Principles for Responsible Investment“ (PRI). Daneben ist die Gesellschaft in den nordischen Pendants zum deutschen FNG-Siegel involviert. SWESIF zum Beispiel ist ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein für Organisationen, die mit nachhaltigen Investitionen in Schweden arbeiten. SWESIF zielt darauf ab, Wissen und das Interesse an nachhaltigen und verantwortungsvollen Investitionen zu steigern. Das Finnlands Sustainable Investment Forum FINSIF ist eine Organisation, die verantwortungsvolle Investitionen fördert und Faktoren, die mit Umwelt, Gesellschaft und Corporate Governance zusammenhängen berücksichtigt.


Gute konkrete Berichterstattung zu ESG-Themen


Zum Stand der ESG-Fragen gibt es auf der Fondita-Homepage detaillierte Informationen zum Fonds. Der quartalsweise vorgelegte ESG-Report zeigt auf, dass das Sondervermögen nach Offenlegungsverordnung der EU als Artikel 8-Fonds deklariert ist. Obwohl einige Small Caps im Bestand sind, liegen für 87 Prozent des Portfolios ESG-Daten vor. Der Carbon-Footprint für Scope 1 und 2 (also nicht für die Betriebsphase der hergestellten Güter) liegt bei 6,6 Tonnen pro Umsatzmillion – ein sehr niedriger Wert, der natürlich auch mit der Branche zusammenhängt. 54,3 Prozent der Portfoliounternehmen haben sich klar definierte Ziele für die Carbon-Reduktion gegeben, seit Auflage hat der Fonds den Footprint kontinuierlich senken können. Besonders gut schneidet der Healthcare-Fonds bei der Geschlechtergerechtigkeit ab. Insgesamt verfügt der Fonds über ein A-Score von MSCI ESG Rating.


Diese Werte finden sich im Portfolio


Die Länderallokation sah zum Jahresbeginn folgendermaßen aus: Schweiz 24,7  Prozent, USA 19,3 Prozent, Deutschland 16 Prozent, Dänemark 12,9 Prozent, Schweden 11,1 Prozent und Finnland 5,1  Prozent. Im Portfolio befinden sich bekannte Namen wie Siemens Healthineers, Astra Zeneca, Eli Lilly oder Medtronic. Aber immerhin 45 Prozent des Fondsvolumens sind in Mid-, Small- oder Microcaps investiert. Die Ausrichtung des Fonds lässt sich gerade an diesen Titeln gut aufzeigen. Top Pick mit knapp 5,5 Prozent Fondsanteil ist die Siegfried Holding AG. Dabei handelt es sich um einen Outsourcing-Partner der pharmazeutischen Industrie mit ca. 800 Millionen Euro Umsatz und 3.500 Mitarbeitenden. Die Kunden nutzen die breite Angebots-Palette, nämlich die Entwicklung von Wirksubstanzen bis hin zu Entwicklungsdienstleistungen für fertig formulierte Medikamente, deren Zulassung und Produktion inklusive Verpackung und Logistik. Als ehemaliges voll integriertes Pharma-Unternehmen ist Siegfried heute einer der wenigen Zulieferer, der sowohl die Entwicklung von Wirkstoffen als auch von fertig formulierten Medikamenten unter einem Dach ausführen kann. Obschon ein kleines Unternehmen besitzt Siegfried einen globalen Footprint mit Entwicklungs- und Produktionsstandorte in der Schweiz, den USA, Malta, China, Deutschland, Frankreich und Spanien.


Mit 4,7 Prozent Anteil belegt die Straumann Holding AG Platz zwei im Portfolio. Dabei handelt es sich um ein international tätiges Schweizer Unternehmen im Bereich des Implantat gestützten und restaurativen Zahnersatzes und der oralen Geweberegeneration mit mehr als 20 Tochtergesellschaften in Europa, Asien und Amerika. Straumann ist durch die Übernahme von Etkon, einem Unternehmen im Bereich CAD/CAM-gestützter Zahnprothetik, in den Markt des restaurativen Zahnersatzes eingetreten. Dadurch kann Straumann chirurgische, restaurative und regenerative Lösungen anbieten, die von Knochenaufbau und Geweberegeneration über Zahnimplantate und Prothetik bis hin zu individualisierten Kronen und Brücken reichen. Dieses Unternehmen setzt rund 1,4 Milliarden Euro jährlich um.


Nordische Microcaps als Diversifikation für das Stiftungsvermögen


Analysiert man die bekannten, großen Healthcarefonds, stößt man immer wieder auf die gleichen Namen. Natürlich finden sich davon auch einige im Fondita Healthcare, der Anteil der Giant Caps beträgt aber nur 18 Prozent. Doch über die genannten Schweizer Hidden Champs gibt es weitere interessante Namen zu entdecken: Pihlajalinna ist ein finnischer Gesundheits- und Sozialdienstleister, Terveystalo stammt ebenfalls aus Finnland und ist ein großer Krankenhaus-Dienstleister. Beim Depotwert GN Store Nord handelt es sich um ein dänisches Unternehmen, das in der Kommunikationstechnik, ganz überwiegend im Bereich Hörgeräte, tätig ist. Mit Hauptsitz in Reykjavik hat Össur ein global aufgestelltes Orthopädie-Geschäft aufgebaut, das ca. 650 Millionen Euro Umsatz im Jahr macht und bei Fußprothesen als führend gilt. Diese Sidekicks machen den Fonds für Stiftungen besonders interessant, weil so wirkliche Diversifikation erreicht wird.


Zusammengefasst


Der bisher jährlich ausgezahlte Coupon von fünf Prozent soll auch künftig stabil gehalten werden. Der Fonds ist somit als Einkommensbaustein und zur Diversifizierung in einem Stiftungsportfolio sehr gut geeignet. Hinzu kommt die vorbildhafte ESG-Ausrichtung. Wichtig für Stiftungen: Neben der attraktiven Auszahlung hilft der Fonds vor allem, das Portfolio zu diversifizieren. Die hohe Sortino-Ratio weist auf ein günstiges Verhältnis von Renditechance zu Rückschlagpotenzial hin. Stiftungen müssen sich nicht zuletzt durch die Inflation auf der Einkommensseite etwas einfallen lassen. Der Fonds verspricht guten Ertrag bei stiftungsverträglichem Risiko.


 


Zum Autor: Dieser Text wurde von Stefan Preuß im Auftrag von www.stiftungsmarktplatz.eu erstellt. Er ist freier Autor, spezialisiert unter anderem auf das Segment Stiftungsfonds und stiftungsgeeignete Fonds. Er fungiert zudem als Redaktioneller Leiter für die FondsFibel für Stiftungen & NPOs (www.fondsfibel.de).