Defensive Investmentprodukte vervollständigen ein gut diversifiziertes Portfolio. Klassischer Weise gehören dazu oftmals Anleihen oder Rentenfonds, die – je nach Anlegertyp oder Anlegestrategie – unterschiedlich gewichtet das Anlagespektrum ergänzen. Rentenfonds sollen etwaige Verluste durch Aktien oder Aktienfonds ausgleichen und durch Risikostreuung Stabilität schaffen. In den vergangenen Jahren konnten Rentenfonds vom sinkenden Zinsniveau profitieren. Die Anleihenkurse sind aktuell aber auf hohem Niveau und das Zinsniveau ist gleichzeitig niedrig, sodass Rentenfonds immer weniger erwirtschaften. Eine Alternative dazu bilden Dividendenfonds. Diese gelten ebenso als defensive Investments, sind aber auf Aktien ausgerichtet, zudem mit Fokus auf Unternehmen mit überdurchschnittlich hohen Dividendenrenditen. In Krisenzeiten soll Dividendenfonds ausgleichend wirken. Doch waren und sind sie es auch in der aktuellen Krise?


Stabilität für das gesamte Krisenjahr 2020


Das vergangene Jahr war auch für Dividendenfonds sehr herausfordernd. Zwischen Anfang Januar und dem Tief der Aktienmärkte um Mitte März herum hatten Dividendenfonds laut Börse online Verluste von durchschnittlichen 25,7 Prozent, global ausgerichtete Standardfonds dagegen nur 24,4 Prozent. Eine noch größere Diskrepanz soll es in Europa gegeben haben. Dort lagen Dividendenfonds demnach fast drei Prozentpunkte hinter den Standardportfolios. Trotzdem: Aus Sicht des Magazins sind und bleiben Dividendenfonds ein defensives Kerninvestment. Das Analysehaus Scope sieht das ähnlich und bescheinigt dieser Fondsgruppe Stabilität für das gesamte Krisenjahr 2020. Zwar sollen zahlreiche Unternehmen ihre Dividendenzahlungen im Frühjahr 2020 ganz oder teilweise gestrichen haben. Doch trotz dieses Einbruchs seien Dividendenfonds insgesamt gut durch die Krise gekommen. „Über ein Jahr erzielten die Fonds der Peergroup Aktien Welt Dividende eine durchschnittliche Performance von 21,8 Prozent (per 31.05.2021). Zwar liegt dieser Wert deutlich hinter dem globalen Aktienmarkt (gemessen am MSCI World Index mit 28,9 Prozent) zurück, dennoch ist es eine beachtliche Performance – vor allem auch im Vergleich zum Peergroup-Index MSCI World High Dividend Yield mit 19,0 Prozent“, so die in Berlin ansässige Ratingagentur. Der defensive Charakter sei dabei gut im etwas längerem Zeitraum festzustellen. So fiel die Volatilität des Peergroup-Durchschnitts und der Benchmark mit jeweils -15,2 Prozent gegenüber den globalen Aktienmärkten mit -16,9 Prozent geringer aus.


Dividenden in Europa trugen trotz des Rückgangs auch 2020 substanziell zur Rendite von Aktien bei – so eine Studie von Allianz Global Investors. Zwar sei die Dividendenrendite in Europa im Vergleich zum Vorjahr um etwa einen Prozentpunkt gesunken, doch liege diese immer noch deutlich über den Nominalrenditen vieler Rentenmarktpapiere. Zehn-jährige Bundesanleihen etwa wiesen über das gesamte letzte Jahr eine leicht negative Rendite aus.


Viele Dividendenfonds mit hohen Scope-Bewertungen


Für Fondsmanager spielen laut Scope Qualitätskriterien wie Bilanz, Eigenkapital oder stabile Cashflows eine wesentliche Rolle beim Selektionsprozess. Hinsichtlich der Sektorenzusammensetzung fokussieren sie dabei auf defensive Bereiche wie Konsum oder Versorger. „Ein weiterer Faktor ist Kontinuität, um Unternehmen zu identifizieren, die eine regelmäßige Ausschüttung gewährleisten.“ Das mache Portfolios von Dividendenfonds relativ solide. Den Angaben zufolge umfasst die Scope-Peergroup Aktien Welt Dividende 98 Fonds (Gesamtvolumen: rund 70 Milliarden Euro). Davon halten laut der Ratingagentur 70 Fonds aktuell ein Scope-Rating, 24 ein Top-Rating. „Diese Produkte konnten den Peergroup-Durchschnitt und den - Index über alle betrachteten Zeiträume hinweg deutlich outperformen.“ Die Scope-Analysten prognostizieren, dass auch das laufende Jahr 2021 für Dividendenfonds aller Voraussicht nach positiv abgeschlossen werden könne.


Dividendenfonds mit Top-Ratings


Guinness Global Equity Income Fund (ISIN: IE00BGHQF631)


Portfoliomanager: Ian Mortimer / Matthew Page


Credo: Value-Strategie mit 35 gleichgewichteten Aktien


Auflagedatum: 29.11.2013


Volumen: 1,14 Milliarden Euro


Scope-Rating: A


 


DJE - Dividende & Substanz  (ISIN: LU0159550150)


Portfoliomanager: Dr. Jan Ehrhardt


Credo: Berücksichtigung von Megatrends wie Digitalisierung und Urbanisierung


Auflagedatum: 27.01.2003


Volumen: 1,38 Milliarden Euro


Scope-Rating: B


 


JPM Global Dividend A (ISIN: LU0329202252)


Portfoliomanager: Helge Skibeli / Sam Witherow


Credo: ESG-Kriterien (SFDR-Klassifizierung nach Artikel 8)


Auflagedatum: 04.10.2010


Volumen: 325 Millionen Euro


Scope-Rating: B


 


Wertentwicklung im Fünf-Jahreszeitraum



 


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