Anleger, die sich in den Schwellenländern engagieren, brauchen starke Nerven, denn diese Märkte gelten als äußerst voltatil – auf Phasen hoher Gewinne folgten immer wieder massive Verlustperioden. So stand etwa einem Anstieg von rund 400 Prozent in den Jahren 2003 bis 2007 ein Rückgang von 66 Prozent im Jahr 2008 gegenüber, bis zum 30.10.2015 schloss sich daran wiederum ein Kursanstieg von 150 Prozent an. Auch das erste Quartal in diesem Jahr verlief wieder sehr erfreulich. Der MSCI Emerging Markets verzeichnete ein Quartalsplus von mehr als fünf Prozent, während der Weltaktienindex MSCI World, der die Entwicklung in den Industrieländern abbildet, nur um gut ein Prozent anstieg. Lohnt sich also ein Investment? Nach Einschätzung von Marcus Russ, Senior Fund Manager bei der Frankfurter Investmentboutique Veritas Investment, kann diese Frage mit einem Ja beantwortetet werden: „Am Jahresanfang wurde von den Experten noch ein Abgesang auf die Schwellenländer angestimmt, davon ist im Moment nichts mehr zu hören. Wir stellen vielmehr fest, dass der Ölpreis sich stabilisiert und Industriemetalle zu einer steilen Aufwärtsbewegung angesetzt haben. Beides hilft den Unternehmen in den Schwellenländern, ihre jeweiligen Geschäftsmodelle profitabel betreiben zu können. In den letzten 20 Jahren sind Schwellenländer aus Sicht der Kursentwicklung den entwickelten Märkten immer ähnlicher geworden, wir erwarten eine Fortsetzung dieser zunehmenden Konvergenz.“

Allerdings sind „die“ Emerging Markets äußerst heterogen. Unter dem Begriff werden insgesamt rund 170 Länder in Asien, Zentral- und Südamerika, Afrika, dem Nahen Osten oder auch in Osteuropa zusammengefasst. Für Marcus Russ hat sich an der Wachstumsstory jedoch grundsätzlich wenig geändert: „In vielen Staaten Asiens sowie Latein- und Mittelamerikas gibt es weiterhin solide Wachstumsraten und Verschuldungsgrade von denen wir hier in Europa nur träumen können. Darüber hinaus herrschen in den Ländern günstige demographische Strukturen vor: Die Bevölkerungen sind wesentlich jünger als in den etablierten Märkten. Auch das wird sich auf absehbare Zeit nicht ändern. Das Wohlstandsniveau wächst weiter. Die Staaten haben großen Nachholbedarf – vom privaten Konsum bis zur hin zur Infrastruktur“, erklärt der Kapitalmarktexperte das Potenzial. Der Abschwung der Emerging Markets in den vergangenen Jahren sei primär durch den Verfall der Rohstoffpreise ausgelöst worden. „Dass diese Entwicklung nicht ewig weiter gehen wird, war klar“, so Russ weiter. „Öl wird nicht auf Dauer fast verschenkt werden. Produktionsmengen und der Verbrauch werden sich weiter kalibrieren – auch wenn das für einige erdölexportierende Staaten schmerzhaft ist. Das wird die Preise stabilisieren. In Kombination mit anziehenden Rohstoffpreisen werden sich diese Volkswirtschaften auch erholen.“

Wer jetzt an dieser Entwicklung teilhaben möchte, findet am Markt eine große Auswahl an Emerging-Markets-Fonds. Der „Veri ETF-Allocation Emerging Markets“ (WKN: 556168) aus dem Hause Veritas Investment weist dabei eine besondere Konstruktion auf. Investiert wird kostengünstig in Schwellenländer-ETFs, die ihrerseits breit streuende Indizes abbilden – die Diversifikation über verschiedene Märkte ist daher besonders hoch. „Mit der breiten Streuung vermeiden wir natürlich auf der einen Seite ein Klumpenrisiko. Zum anderen sind wir dann auf jeden Fall dabei, wenn irgendwo ‚die Musik spielt‘, wie man so schön sagt. Unser Trendphasenmodell hilft, bei regional begrenzten Trends die richtigen Schwerpunkte zu setzen. Die währungsgesicherten Renten-ETF stabilisieren die Fondsperformance, und das bei im Niedrigzinsumfeld sensationellen Renditen. Alles in Allem verbindet der Veri ETF- Allocation Emerging Markets die Vorteile passiver, kostengünstiger und schnell handelbarer ETFs mit denen eines breit diversifizierten Dachfonds“, beschreibt Russ das Konzept. Diese Anlagestrategie ging bislang auf: Der Fonds startete ins neue Jahr mit einer Performance von derzeit 5,89 Prozent (Stand: 14.04.2016, siehe Chartbild).

Renditetreiber im Portolio sind dem Fondsmanager zufolge aktuell ganz klar die Aktienmärkte aus den Schwellenländerregionen Latein-Amerikas und dem Wirtschaftsraum Europa, Mittlerer Osten und Afrika. Der Fonds profitierte beispielsweise vom Anstieg brasilianischer Aktien, auch ein ETF auf türkische Aktien trug zum guten Abschneiden bei. Die größten Zuflüsse von Anlegergeldern beobachtete Russ jedoch bei breit aufgestellten, regionalen Emerging-Markets-Indizes, die über entsprechende Aktien-ETFs erschlossen werden können. „Aber auch die Rentenmärkte in den Schwellenländern haben sich gut entwickelt und zur guten Performance unseres Fonds beigetragen“, fasst Russ zusammen.