FondsDISCOUNT.de: Herr Pludra, herzlichen Glückwunsch – der WI Global Challenges Index-Fonds (ISIN: DE000A1T7561) hat im April ein Anlagevolumen von mehr als 400 Millionen Euro erreicht! Die Mittelzuflüsse in der Privatanlegertranche sind besonders hoch. Was macht den Fonds bei Anlegern so beliebt?


Jens Pludra: Vielen Dank! Die Bereiche Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Führung, auch als Nachhaltigkeit oder ESG bezeichnet, gewinnen noch immer an Bedeutung und werden in der Gesellschaft zunehmend bei wichtigen Entscheidungen, auch beim Thema Kapitalanlagen, berücksichtigt. Entsprechend wächst auch die Auswahl an Anlageprodukten. Teilweise ist es für den Anleger nicht einfach zu erkennen, ob das eigene Verständnis vom Thema Nachhaltigkeit zu dem Investmentprozess des jeweiligen Produktes passt.


Die Themengebiete, die bei der Titelauswahl des WI Global Challenges Index-Fonds eine Rolle spielen, sind an die Millennium Goals und die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen angelehnt. Diese Transparenz ermöglicht den erwähnten Abgleich und scheint, wie die gute Performance1 in den letzten 14 Jahren, die Anleger zu überzeugen.


Als Indexfonds bildet er den Global Challenges Index (GCX) nach. Können Sie uns etwas über die Hintergründe des Index erzählen?


Der Index wurde wie unser WI Global Challenges Index-Fonds im September 2007 aufgelegt. Die Grundidee der Börse Hannover war dabei, einen transparenten und investierbaren Aktienindex aufzulegen, bei dem der Auswahlprozess für die Indexmitglieder rein auf nachhaltigen Kriterien beruht.


Uns überzeugte neben dem Indexkonzept auch die Tatsache, dass die Börse Hannover die Unternehmensanalyse und -bewertung dem auf Nachhaltigkeit spezialisierten Research-Anbieter ISS ESG (ehemals Oekom Research) übertragen hat. Zusätzlich wurde mit dem Beirat in den Auswahlprozess eine Art Ethikrat implementiert, welcher die Prozesse des Index begleitet und darauf achtet, dass bei der Unternehmensauswahl das Thema Nachhaltigkeit im Fokus steht.


Nach welchen Kriterien werden die Titel ausgewählt, die in den Index aufgenommen werden?


Grundlegend für den Auswahlprozess sind die sieben Millennium Goals, welche von den Vereinten Nationen für das Thema Nachhaltigkeit definiert wurden. Diese sind im Einzelnen: die Bekämpfung von Armut, die Sicherstellung einer ausreichenden Trinkwasserversorgung, die Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels, eine nachhaltige Forstwirtschaft, der Erhalt der Artenvielfalt, der Umgang mit der Bevölkerungsentwicklung sowie die Unterstützung verantwortungsvoller Führungsstrukturen.


Feiner untergliedert wurden sie in den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung, welche im Jahre 2017 auch in den Auswahlprozess des Index übernommen wurden. Seitdem wird beurteilt, ob die Dienstleistungen und Produkte der Unternehmen die Erreichung dieser Ziele fördern oder ihnen womöglich zuwiderlaufen.


Der WI Global Challenges Index-Fonds bildet den GCX nahezu eins zu eins nach. Kann es auch zu Abweichungen kommen?


Wichtig ist es mir zunächst deutlich zu machen, dass unser Fonds den Index physisch nachbildet, also keine Derivate eingesetzt werden. Zudem ist der Fonds stets in alle 50 Indexmitglieder investiert.


Wir fokussieren uns bei der Indexnachbildung nicht ausschließlich auf die mathematisch zu erwartende Abweichung, den Tracking Error, unseres Portfolios zum Vergleichsindex. In unserem Prozess behalten wir zusätzlich auch die Transaktionskosten bei unseren Anpassungen im Auge, sodass bei notwendigen Optimierungen oft nur eine geringe Anzahl der Positionen gehandelt werden müssen. Dieses Vorgehen spart Kosten und ermöglicht uns, trotz geringer Abweichungen bei der Gewichtung der Einzelwerte nahe am Index zu bleiben.


Was unterscheidet den Fonds von anderen Produkten, die auf den GCX aufgelegt sind?


Wir haben uns entschieden, das Konzept des GCX nahezu eins zu eins nachzubilden, um unseren Anlegern einen echten Nachhaltigkeitsfonds anbieten zu können. Wie bereits erwähnt, kommt es in unserem Investmentprozess nur zu geringen Abweichungen bei der Gewichtung der Einzelpositionen im Vergleich zum Index. Andere Gesellschaften geben ihren Fondsmanagern größere Freiräume und nehmen daher auch größere Abweichungen in Kauf.


Im März dieses Jahres trat die Offenlegungsverordnung der EU in Kraft, nach der Finanzmarktteilnehmer zu Transparenz bei der Berücksichtigung von Nachhaltigkeit im Anlageprozess verpflichtet sind. Halten Sie diese Verordnung für sinnvoll?


Mit einer verpflichtenden Transparenz in den Anlageprozessen kann ein Rahmen geschaffen werden, um ein „Greenwashing“ von Finanzprodukten zu verhindern. Hier sind die Vorgaben der Offenlegungsverordnung ein wichtiger erster Schritt.


Problematisch bleibt aus meiner Sicht jedoch, dass der Begriff „Nachhaltigkeit“ nicht geschützt beziehungsweise einheitlich definiert ist. Aufgrund seines Facettenreichtums ist das auch nicht einfach.


Schauen Sie allein die öffentliche Wahrnehmung an. Oftmals wird Nachhaltigkeit auf die Themen Klimawandel und CO2 reduziert. Damit wird aber nur ein Bruchteil der Bereiche berücksichtigt, die in den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung von der UN definiert wurden.


Herr Pludra, vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen!


1Wertentwicklungen der Vergangenheit bieten keine Gewähr für die Zukunft.


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Diese Information stellt kein Kaufangebot dar. Allein verbindliche Grundlage eines Kaufs ist der z.Zt. gültige Verkaufsprospekt, welcher zusammen mit den Wesentlichen Anlegerinformationen in deutscher Sprache zu erhalten ist unter: www.warburg-invest-ag.de


Wertentwicklung im Fünf-Jahreszeitraum