Wenn man sich den einen oder anderen Mischfonds ins Depot holt, dann tut man dies der Stabilität und Sicherheit wegen. Mischfonds – das versprechen zumindest die Portfoliomanager – sollen die Verluste in Krisensituationen begrenzen. So manche Kaufentscheidung fällt nicht leicht, da die Kosten im Gegensatz zu anderen Investmentfonds oftmals höher ausfallen. Die Krise ist nun da. Konnten sich Mischfonds bewähren? 


Ruhiger schlafen in Krisenzeiten


Ob der Schwarze Montag im Oktober 1987, die Dotcom-Blase zur Jahrtausendwende oder die Finanzkrise 2008/2009 – nahezu jede Börsenkrise kommt für die Anleger unerwartet. Viele fühlen sich zudem unvorbereitet. Das ist mit der aktuellen Corona-Krise nicht anders. Fondsgesellschaften haben dies in der Vergangenheit immer wieder zum Anlass genommen, um kräftig die Werbetrommeln zu schlagen, unter dem Motto: 'Unser Mischfonds kann Verluste in Krisensituationen besonders gut abfedern.'  


„Wer auch in schwierigen Börsenzeiten besser schlafen möchte, für den sind entsprechende Finanzprodukte weiterhin eine gute Option“, meint die WirtschaftsWoche. Aus Sicht des Fachmagazins haben Mischfonds im Durchschnitt die aktuelle Krise bisher gut gemeistert. Das läge in erster Linie an der Flexibilität. Mischfonds-Manager könnten ihre jeweiligen Portfolios verhältnismäßig zügig neu ausrichten. Als Beispiel guten Gelingens führt die WirtschaftsWoche den DJE - Zins & Dividende an (FondsDISCOUNT berichtete). Zudem wird der Flossbach von Storch - Multi Asset-Balanced (ISIN: LU0323578145) erwähnt. Dazu zitiert das Magazin den Portfoliomanager Elmar Peters, der auf eine hohe Kassenquote von knapp 20 Prozent im Fonds schon vor dem Börseneinbruch hinwies. Ein Teil des Aktienbestandes hätte Peters zu Beginn des Crashs über Short-Positionen abgesichert. Absicherungen gegen einen steigenden Dollar seien ebenfalls vorgenommen worden. „Gleichzeitig agieren wir antizyklisch und haben einige Chancen ergriffen”, so Peters zur WirtschaftsWoche. 


Ziel der Verlustreduzierung erfüllt 


Das Berliner Analysehaus Scope hat ebenso diese Fondskategorie bezüglich der aktuellen Krise ins Visier genommen. Dazu werteten die Analysten kürzlich die Vergleichsgruppe „Mischfonds Global konservativ“ aus (maximal 30 Prozent Aktienanteil). Die analysierten Mischfonds hätten laut Scope insgesamt das Ziel der Verlustreduzierung erfüllt, wenn auch unterschiedlich gut. Der maximale Verlust der zehn Top-Fonds hätte in einer Bandbreite von nur -1,4 Prozent  bis -8,2 Prozent gelegen (maximaler Verlust im Zeitraum von 16.02. bis zum 28.03.2020). Der Verlust beim Aktienindex MSCI World hätte im gleichen Zeitraum in der Spitze 31 Prozent betragen. Auf den vorderen Plätzen der Scope-Analyse landete der DWS Concept DJE Alpha Renten Global LC (ISIN: LU0087412390). 


Die Ratingagentur nennt vier Maßnahmen, welche Portfoliomanager von Mischfonds ergreifen können, um Verluste zu reduzieren.   


1. Umschichtung in defensive Anlageklassen (z. B. Staatsanleihen mit Top-Bonität oder Gold) 


2. Senken der Aktienquote (Die besondere Herausforderung bestehe hierbei, den geeigneten Zeitpunkt zu bestimmen.)  


3. Absicherungsmaßnahmen (Derivate) 


4. Erhöhung der Cash-Quote 


Die WirtschaftsWoche merkt abschließend an, dass Mischfonds durchaus ihren Zweck erfüllen würden. Anleger könnten in turbulenten Zeiten wie den aktuellen gelassener die Marktentwicklungen verfolgen. Andererseits müssten sie sich in Hausse-Phasen der Aktienmärkte mit niedrigeren Renditen zufrieden geben. Bestenfalls würden Anleger ihre Depots rechtzeitig umgeschichtet haben. 


Mischfonds für die guten und schlechten Zeiten 


Flossbach von Storch - Multi Asset-Balanced 


Portfoliomanager Elmar Peters investiert in Aktien (max. 55 Prozent) und Anleihen, aber auch in Geldmarktinstrumente, Zertifikate, Fonds und Derivate. Peters setzt einen Fokus auf die Sektoren Gesundheit und Grundstoffe. Bis zu 20 Prozent des Fondsvermögens kann er indirekt in Edelmetalle investieren. Das Fondsvolumen beträgt rund 2,3 Milliarden Euro.  


Wertentwicklung (Fünf-Jahres-Zeitraum) 



LuxTopic - Flex (ISIN: LU0191701282


Das Management des im Jahr 2004 aufgelegten LuxTopic – Flex verfolgt eine flexible Anlagestrategie. Dabei bilden internationale Standardaktien den wichtigsten Ertragsbaustein. Anleihen und Absicherungsstrategien können beigemischt werden. Top-Holdings  sind die Tech-Konzerne Apple und Amazon sowie der französische Hersteller für technische Gase Air Liquide. 


Wertentwicklung (Fünf-Jahres-Zeitraum) 



DWS Concept DJE Alpha Renten Global LC 


Investmentkoryphäe Jens Ehrhardt investiert schwerpunktmäßig in Anleihen in- und ausländischer Aussteller. Aktien können in geringem Maße beigemischt werden. Größte Aktienposition ist der Energie-Konzern E.ON AG. Der im Jahr 1998 aufgelegte Mischfonds hält ein Fondsvolumen von rund 530 Millionen Euro. 


Wertentwicklung (Fünf-Jahres-Zeitraum)