Ende Juni konnten Forscher des Potsdamer Max-Planck-Instituts einen enormen Erfolg verkünden: Die Wissenschaftler haben Tabakpflanzen biotechnisch so ausgerüstet, dass sie den wichtigsten Wirkstoff für Malaria-Medikamente herstellen können. Bisher war die Gewinnung dieses Wirkstoffes mühsam und nur über eine Pflanze möglich: Doch diese – der „Einjährige Beifuß“ – produziert nur wenig von dem Stoff und das in schwankender Qualität. Neben dem medizinischen Durchbruch ist die neue Methode der Potsdamer Wissenschaftler zudem sehr kostengünstig.

Dieses Beispiel verdeutlicht, welch enormes Potenzial in der Branche steckt. Für die Zukunft rechnet die Boston Consulting Group daher auch mit einem Steigerungspotenzial für die Branche von über einer Billion Dollar bis zum Jahr 2020. Doch was ist Biotechnologie genau? Der Kern liegt in der Anwendung von Wissenschaft und Technik auf lebende Organismen – also auf Pflanzen, Tiere und Menschen.

Neu sind biotechnische Anwendungen allerdings nicht, sie gibt es seit Jahrtausenden: bereits Wein und Bier wurde mittels dieser Verfahren hergestellt. Ab den 1950er-Jahren wurde mit der Entdeckung der DNA die moderne Biotechnologie eingeleitet. Heute ist das Fachgebiet eine vielgenutzte Querschnittstechnologie, die ein enormes Feld abdeckt: Mit ihr lassen sich neue Medikamente entwickeln, neue Pflanzensorten züchten oder Alltagsprodukte wie Waschmittel und Kosmetika effizienter herstellen.

Doch das große Zugpferd der Branche ist die medizinische Biotechnologie: Der Umsatz mit Biopharmazeutika betrug 2015 allein in Deutschland 8,2 Milliarden Euro gegenüber 7,5 Milliarden Euro im Jahr 2014. Global gesehen waren die führenden Pharma- und Medizintechnik-Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren extrem attraktiv für Investoren: Sie verdoppelten ihre Anlegergelder, obwohl ihre Umsätze um 1,5 Prozent zurückgingen, so eine aktuelle Studie der Boston Consulting Group.

Boom-Markt USA
In den USA ist der Markt sogar noch um ein Vielfaches größer als in Deutschland. Die Boston Consulting Group erstellt jedes Jahr eine globale Value-Creators-Rangliste, die angibt, welche Unternehmen die größten Renditen abwerfen. Die Rangliste 2016 basiert auf einer Analyse des TSR (Total Shareholder Return). Der TSR misst die jeweilige Kombination aus Kursverlauf und Dividendenertrag der Aktien von rund 2.000 Unternehmen aus 28 Branchen in den letzten fünf Jahren und ist daher eine der umfassendsten Messgröße für Wertsteigerung. Die Rangliste der sogenannten „Large-Caps“ umfasst die 200 weltweit größten Unternehmen. Sie haben eine Börsenbewertung von jeweils mindestens 44 Milliarden US-Dollar.

US-Biopharma-Unternehmen liegen bei den globalen Large-Caps zum zweiten Mal in Folge weit vor der internationalen Konkurrenz: Sie belegen vier Top-Ten-Plätze, darunter auch die drei Spitzenplätze. Auf Platz 1: Regeneron Pharmaceuticals mit einer durchschnittlichen jährlichen Aktienrendite von 75,3 Prozent. Damit liegt das Unternehmen 32 Prozentpunkte höher als das zweitplatzierte Allergan mit 43,3 Prozent. Gilead Sciences mit 41, Prozent belegt Platz 3, und Biogen komplettiert mit Platz 6 die Gruppe der Biopharma-Unternehmen unter den Top Ten.

Enorme Wertsteigerung
Ein Fonds, der auf diese Zukunftsbranche setzt, ist der 2008 aufgelegte Julius Baer Health Innovation Fund (ISIN: LU0329426521). Der Biotech-Fonds strebt nach langfristigem Kapitalzuwachs durch die weltweite Anlage in innovationsorientierte Unternehmen mit Aktivitäten in allen Teilbereichen des Gesundheitssektors (Pharma, Biotechnologie, Gesundheitsdienstleistungen und medizinische Hilfsmittel, Medizintechnologie, Spezialpharmaka und Generika). Der aktiv verwaltete Fonds eignet sich nach Angaben des Emittenten für Anleger mit langfristigem Zeithorizont und entsprechendem Risikobewusstsein, die ihr Portfolio durch eine konzentrierte Anlage im Gesundheitssektor ergänzen möchten.

Der Fonds konnte in den vergangenen fünf Jahren in seiner Originalwährung US-Dollar eine Wertsteigerung von hervorragenden 164 Prozent vorweisen, in Euro liegt sie sogar bei stolzen 241 Prozent. Mit Allergan und Gilead Sciences hat der Julius Baer Health Innovation Fund auch zwei Top-Performer der Value-Creators-Rangliste der Boston Consulting Gruppe im Portfolio.

Nach den Boom-Jahren musste die Biotech-Branche im vergangenen Jahr eine Korrekturphase verzeichnen, bei der auch der Julius-Bär-Fonds etwas verloren hat. Aktuell könnte sich für Anleger ein Wiedereinstieg aufgrund des niedrigeren Kurses lohnen.

Ein weiteres beliebtes Produkt der FondsDISCOUNT.de-Kunden ist der Aktienfonds BB Adamant Biotech (ISIN: LU0415392322) aus dem Hause Bellevue. Der Fonds investiert breit gestreut in Aktien von Biotech-Unternehmen. Der Fokus liegt auf Unternehmen mit einer mittelgroßen bis großen Kapitalisierung, die bereits über ein reiferes Produktportfolio verfügen. Die Titelauswahl erfolgt erst nach einer fundamentalen Unternehmensanalyse. Der BB Adamant Biotech überzeugt zudem mit einer Fünf-Jahres-Wertsteigerung in Höhe von 167 Prozent.