Der Konsum markiert eine der wichtigsten Säulen des Wachstums in Deutschland. Umso besser, dass es dort aktuell wirklich gut aussieht: Eigentlich hatten Experten nicht mit großen Veränderungen des Konsumklimas gerechnet, doch überraschenderweise steigt die Kauflaune der Deutschen unvermindert an. Der GfK-Konsumklimaindex, der die Verbraucherstimmung misst, sagt für den September einen Anstieg auf 10,2 Punkte (+0,2) voraus. Damit markiert er auf dem höchsten Stand seit Juni 2015. Nur vor dem Jahr 2002 war der Index überhaupt jemals höher.

Die Kauflust der deutschen Konsumenten bleibt damit ungebrochen – Brexit-Entscheidung und Terrorgefahr zum Trotz, analysiert das GfK. Niedrige Zinsen und geringe Inflation sorgen zusätzlich dafür, dass in Deutschland kräftig konsumiert wird. Sowohl der private als auch der Staatskonsum verzeichneten im zweiten Quartal Zuwächse, wie das Statistische Bundesamt vor wenigen Tagen mitteilte.

Solides Fundament
Obwohl Deutschland Exportweltmeister ist, schlägt der private Konsum die Ausfuhren sogar in absoluten Zahlen. Im zweiten Quartal wurde für 569 Milliarden Euro konsumiert, die Exporte kommen aber nur auf 358 Milliarden. Damit zeichnet sich ein Trend ab: Bereits im vergangenen Jahr sorgten die privaten Konsumausgaben für den stärksten Zuwachs seit dem Jahr 2000. Das Ergebnis sollte im laufenden Jahr noch getoppt werden.

Besonders positiv: Der deutsche Konsum fußt auf einem soliden Fundament. Die Beschäftigung steigt, zudem gibt es reale Lohnsteigerungen. Vor allem die sehr gute Verfassung des Arbeitsmarktes sorgt dafür, dass die Beschäftigten weiter kaum Angst haben, ihren Job zu verlieren. Dies sorgt für eine solide Planungssicherheit gerade im Hinblick auf größere Anschaffungen.

In den USA ist der Konsum in großem Maße schuldenfinanziert. Welche Motivation hinter den Käufen steckt, ist für den Verkauf allerdings unerheblich. Tatsächlich profitieren zahlreiche Sparten weltweit von der positiven Grundstimmung.

Deutliche Wertsteigerungen
Da wundert es nicht, dass Aktienfonds, die sich auf Konsumgüter konzentrieren, durchwegs mit äußerst vorzeigbaren Performances punkten. Ein Fonds sticht hier besonders hervor: Der Invesco Global Leisure (ISIN: LU0052864419) investiert in Unternehmen, die sich auf private Freizeitaktivitäten konzentrieren. Anlageschwerpunkte sind daher die Branchen Medien, Software, Einzelhandel und Konsumgüter. Mit 9,30 Prozent machen Amazon-Aktien den größten Teil des Portfolios aus. Mit dieser Strategie kann der Fonds in fünf Jahren eine Wertsteigerung in Euro von stolzen 190 Prozent vorweisen.

Der Robeco Global Consumer Trends (ISIN: LU0187079347) investiert weltweit in Aktien von Unternehmen aus der Konsumbranche, etwa Hersteller erschwinglicher Luxusartikel, Bildungsunternehmen und Online-Reiseagenturen. Der größte Teil des Portfolios nimmt mit 4 Prozent Aktien von Facebook ein. Amazon, Nestle und Visa sind hier ebenfalls vertreten. Der Fonds konnte in der Fünf-Jahres-Performance eine Wertsteigerung von 123,32 Prozent erzielen.

Frei nach dem Motto „gegessen und getrunken wird immer“ können auch Fonds überzeugen, die sich auf diese beiden Branchen konzentrieren. Der KBC Equity Fund Food & Personal Products (ISIN: BE0170241062) investiert direkt oder indirekt in Aktien von Unternehmen aus der Nahrungsmittel- oder Getränkebranche weltweit. Mit 7,17 Prozent macht Nestle den Löwenanteil im Portfolio aus, es folgen Procter & Gamble und die beiden Rivalen PepsiCo und Coca-Cola. Die Fünf-Jahres-Performance liegt bei 118,64 Prozent.

Auch der NN (L) - Food & Beverages (ISIN: LU0119207214) investiert zu mindestens zwei Dritteln in Aktien von Gesellschaften, die in den Sektoren Nahrungsmittel und Getränke aktiv sind, darunter Procter & Gamble, Nestle und Unilever. Die Wertsteigerung in den vergangenen fünf Jahren beträgt in Euro 118,48 Prozent.

Der OP Food (ISIN: DE0008486655) investiert in Aktien der führenden Unternehmen der Nahrungsmittelbranche weltweit, darunter Nestle, Coca-Cola und PepsiCo, die im Portfolio die drei gewichtigsten Plätze einnehmen. Der Fonds konnte seinen Wert in den vergangenen fünf Jahren um 177,23 Prozent steigern (alle Zahlen FFW, 26.08. 2016).