Niedrigzinsen, Ukraine-Krise, Griechen-Schulden – in der aktuellen Lage sorgen sich viele deutsche Sparer um ihr Geld. Zu Recht, Herr Müller?
Dirk Müller: Die aktuelle Lage ist in der Tat sehr unsicher und lässt sich nur sehr schwer einschätzen. Es gibt gute Argumente für einen weiteren starken Anstieg der Aktienmärkte, aber ebenso gute Gründe für einen möglichen starken Kursrückgang aufgrund diverser Risiken. Man sollte sich einen möglichst guten Überblick über die Situation verschaffen, Chancen und Risiken in etwa kennen und dann eine Strategie umsetzen, mit der es nicht darauf ankommt die Zukunft richtig vorhergesagt zu haben. Ein alter Grieche sagte einmal: „Ich muss nicht wissen, was die Zukunft bringt, ich muss nur auf jede Form der Zukunft vorbereitet sein.“ Genau dies bilden wir aktuell in unserem Fonds ab. Wir profitieren mit Aktien starker Unternehmen von einem weiteren Anstieg, sichern diese aber auch gegen allzu starke Kursschwankungen bzw. Verluste ab. Es geht heute nicht darum „Recht zu haben“, sondern eine gute „Strategie zu haben“.

Was können Sparer tun, um ihr Geld vor der Zinsfalle zu retten?
Müller: Im aktuellen Zinsumfeld ist das Spargeld in der Tat gefährdet. Aktuell erfolgt eine klare Abschmelzung der Vermögen, und diese Entwicklung wird sich in den nächsten Monaten und Jahren verschärfen. Die Staaten sind so hoch verschuldet, dass es auf absehbare Zeit keine Erhöhung der Realzinsen, also der Zinsen abzüglich der Inflation, geben wird, da sie es sich schlicht nicht mehr leisten können. Im Gegenteil, die Schulden sollen durch weiterhin niedrige Zinsen und höhere Inflation abgebaut werden, was im Umkehrschluss bedeutet, dass man versuchen wird die Geldvermögen der Sparer zu entwerten. Man hofft das langsam und schleichend zu tun – es kann aber auch sehr schnell gehen, wenn es aus dem Ruder läuft.

Wie sollte man also reagieren?
Man sollte zumindest einen Teil seines Geldes nicht in Geldwerte, also Anleihen, Festgeld etc., sondern in Sachwerte investieren. Zuoberst steht die Beteiligung an den guten und starken Unternehmen rund um den Globus. Diese Aktienbeteiligungen kann und sollte man aber auch gegen starke Kursrückgänge, die immer wieder passieren können, absichern. Traut man sich dies nicht selbst zu oder hat zu wenig Zeit dafür ist ein guter Fonds, der dies umsetzt, sicherlich eine gute Möglichkeit.

Allerdings geht an den meisten Deutschen die Entwicklung an der Börse leider vorbei: 87 Prozent der Menschen hierzulande besitzen laut Deutschem Aktieninstitut gar keine Anteilsscheine. Wird es hier zu einem Umdenken kommen?
Es sollte, ich befürchte allerdings, dass wir Deutsche an dieser Stelle zu pessimistisch und auch zu ängstlich sind, um eine richtige Aktienkultur entstehen zu lassen, die mit der der Angelsachsen zu vergleichen wäre. Das ist schade, denn alle Untersuchungen zeigen, dass die Aktie die langfristig sinnvollste Investitionsform ist. Die Deutschen geben sehr viel Geld für die Absicherung ihrer Lebensrisiken aus. Den Schmerz über einen zeitweisen Kursverlust sind die Menschen hierzulande mehrheitlich nicht bereit auszuhalten - auf der anderen Seite machen sie sich aber wenige Gedanken darüber, dass sie mit ihren Anlagen in Geldwerte aufgrund der mickrigen Zinsen Jahr für Jahr Kapital verlieren. Ich hoffe sehr, dass bei der jüngeren Generation ein Umdenken stattfindet. Gründe für Aktien gibt es genug: Die Wirtschaft wird sich, wenn auch unter Schwankungen, auch in den kommenden Jahrzehnten immer weiterentwickeln. Wer bei einem Anlagehorizont von fünf, besser zehn Jahren in guten Unternehmen breit streut, kann fast nichts falsch machen. Diese guten Unternehmen werfen, auf den Aktienkurs bezogen, noch immer acht bis zehn Prozent Rendite nach Steuern ab. Sich daran zu beteiligen, kann doch nicht falsch sein.

Die Altersarmut in Deutschland nimmt zu. Risikoarme Anlagen sind daher gefragt. Wozu würden Sie Betroffenen raten?
Es gibt derzeit keine risikoarmen Anlagen, die zugleich eine halbwegs sinnvolle Rendite bringen. Man muss das ganz klar sagen. Besonders im Bereich der Mittelstandsanleihen gehen schon kleine Zinsaufschläge mit einem extrem erhöhten Risiko einher. Wer wirklich langfristig für das Alter vorsorgen will, kommt an Unternehmensbeteiligungen wie Aktien nicht vorbei. Aber nochmals: Ganz klar, Aktien sind eine Anlage für viele Jahre, wer sein Geld binnen weniger Jahre wieder benötigt, darf keine Aktien kaufen.

Vor wenigen Wochen haben Sie selbst einen Fonds aufgelegt. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Ich stand vor dem gleichen Problem wie meine Leser, die mich seit Jahren auf Cashkurs.com begleiten. Ich wollte mein Geld und meine Altersvorsorge mit Aktien aufstellen. Aber niemand – auch ich nicht – ist in der Lage 30 bis 40 Aktien täglich im eigenen Depot so zu betreuen, wie es zur Risikostreuung sein müsste. Dazu fehlt dem Einzelnen die Zeit und dem Privatmann oft das Fachwissen. In einem Fonds, bei dem sich Fondsmanager den ganzen Tag mit nichts anderem beschäftigen, geht das. Also in der Gemeinschaft der Anleger, die sich gemeinsam einen Fondsmanager leisten. Doch alle Fonds, die ich mir angesehen habe, hatten Haken, die ich nicht bereit war für meine Geldanlage zu akzeptieren. Daher beschloss ich einen Fonds aus Anlegersicht aufzulegen, in dem ich auch mein eigenes Geld anlege.

Und was genau ist das Besondere am „Dirk Müller Premium Aktien Fonds“?
Zum Beispiel verzichten wir auf die sogenannte Wertpapierleihe. Die meisten Aktienfonds verleihen ihre Aktien an Spekulanten, die damit auf fallende Kurse wetten können. Das drückt die Kurse der eigenen Aktien und beinhaltet große Risiken, falls der Entleiher Pleite geht. Er muss zwar Sicherheiten hinterlegen, das können aber auch spanische Staatsanleihen sein. Darüber hinaus nehmen wir Absicherungen der Aktienbestände gegen allzu große Kursrückgänge vor, getreu dem Motto: Nach oben dabei sein und dennoch gut schlafen. Dazu bieten wir eine beispiellose Transparenz. Der Anleger wird täglich über alle Entwicklungen, Käufe und Verkäufe im Fonds informiert und kann sich direkt mit mir und den Fondsmanagern austauschen und Fragen stellen.

Wie viel Geld haben Sie zum Start eingesammelt?
Obwohl der Fonds erst seit wenigen Wochen am Start ist, stehen wir heute bereits bei einem Fondsvolumen von über 45 Millionen Euro. Bis zum Jahresende 2016 wollen wir bei einem Volumen von 100 Millionen Euro stehen. Dann soll auch zum ersten Mal die Managementgebühr gesenkt werden. Auch dieser Ansatz ist relativ neu, ich wüsste nicht, wer das sonst noch so macht. Ohnehin bewegen sich die Gesamtkosten schon jetzt im unteren Bereich der vergleichbaren Aktienfonds. Eine zusätzliche Erfolgsgebühr gibt es selbstverständlich gar nicht.

Wie gehen Sie bei der Aktienwahl vor?
Wir investieren im Stile von Warren Buffet und dessen Mentor Graham in die aus unserer Sicht stärksten Unternehmen der Welt. Meist sind das Firmen aus USA und Europa. Wir kaufen nicht einfach Aktien, wir beteiligen uns langfristig an den besten Unternehmen, die nicht nur über viele Jahre bewiesen haben, dass sie erfolgreich sind, sondern auch noch blendende Zukunftsaussichten haben. Dazu prüfen wir die Firmen sehr genau und befragen auch den einen oder anderen Vorstandsvorsitzenden persönlich. Also nicht „Wachstum“ oder „Value“, sondern Wachstum & Value sind unsere wichtigsten Parameter.

Sie versuchen, auf alles vorbereitet zu sein. Wie machen sie das? Könnte das ein Privatanleger auch?
Wir sichern das Aktiendepot in unsicheren Zeiten wie aktuell mit klassischen Optionen gegen allzu große Kursrückgänge ab. Die Strategie ist nach oben an den Gewinnen zu partizipieren, aber nach unten nicht zu viel zu riskieren. So spielt die kurzfristige Kursentwicklung für uns keine Rolle. Wir freuen uns über fallende Kurse, in denen wir nicht zu viel verlieren, aber günstig einkaufen können ebenso, wie über die steigenden Kurse, in denen wir die Erträge einfahren. Das ist auch für den Privatanleger machbar, allerdings erfordert es einiges an Fachwissen und Handwerkskunst das richtig umzusetzen. Oft ist der Einzelne dazu kaum in der Lage.

Würden Sie eine Einmalanlage oder einen monatlichen Sparplan in Ihren Fonds empfehlen?
Beides ist sinnvoll, aber die langfristige monatliche Einzahlung ist die perfekte Möglichkeit, sich kontinuierlich und unabhängig von den Börsenschwankungen langfristig ein Vermögen und somit eine gute Altersvorsorge aufzubauen.

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