Nicht die Performance, sondern der Preis macht dabei den entscheidenden Unterschied. Exchange Traded Funds (ETF) sind in ihrer Gebührenstruktur deutlich günstiger als aktiv gemanagte Fonds. Sie verfolgen keine eigene Anlagestrategie, sondern wollen einen vorher bestimmten Referenzindex abbilden.
Den Morningstar-Daten zufolge zogen Anleger allein 169 Milliarden Dollar aus solchen Fonds ab, bei denen das Management die Aktien anhand einer individuellen Analyse auswählt. Nettomittelabflüsse aus traditionell gemanagten Fonds gab seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 nicht mehr.
Der Trend dürfte sich im laufenden Jahr fortsetzen. Denn das Börsenjahr 2016 hat für die internationalen Finanzmärkte katastrophal angefangen. Auslöser sind starke Verwerfungen an den chinesischen Finanzmärkten.
ETFs: Billig und liquide
Die Performance der Fonds ist kein maßgebliches Kriterium für die massiven Kapitalbewegungen zu ETFs. Aktiv gemanagte Fonds haben in 2015 sogar leicht besser abgeschnitten als die Indexfonds. Aktive Fonds verloren in den USA 2,2 Prozent im vergangenen Jahr. Bei den passiven Fonds waren es 2,7 Prozent. Zudem konnten 46,7 Prozent der aktiven Fonds ihre Benchmark schlagen. In 2014 waren es lediglich 26,9 Prozent.
Einige Investoren wurden jedoch durch abgeschreckt durch negative Performance-Zahlen bei Aktienfonds, berichtet das Wall Street Journal. Das stellt für viele eine neue Erfahrung dar, denn in den vergangenen sieben Jahren sind die Aktienkurse in den USA überwiegend gestiegen.
Die hohe Liquidität gilt als ein weiterer Vorteil von ETFs. Die Indexfonds können täglich an der Börse gehandelt werden. So können Anleger bei Kursverlusten schnell reagieren. Eine Absicherung entsteht dadurch jedoch nicht. Der schlechte Börsenstart 2016 hat auch ETFs in Mitleidenschaft gezogen. Zudem hat die Handelbarkeit bei ETFs doch ihre Grenzen: Nach dem Börsencrash Ende August – wieder war China der Auslöser – musste der Handel an der New Yorker Börse NYSE wegen großer Kursverluste für einige Zeit ausgesetzt werden. Derzeit wird in den USA diskutiert, ob ETFs als Absicherung mehr EIgenkapital vorhalten sollen, berichtet die Financial Times, da sie in der nächsten Finanzmarktkrise eine größere Rolle spielen könnten. Das glaubt auch Großinvestor Carl Icahn, der den ETFs der Marke ishares von BlackRock als gefährlich einstufte.
Aktiv gemangte Fonds können hingegen besser auf Krisen reagieren. Die Fondsmanager versuchen daher, die Vorteile ihrer Produkte in den Vordergrund zu rücken. Sie vertreten die Meinung, dass ein aktives Fondsmanagement langfristig besser abschneidet, als ein Indexfonds. Die Branche hofft zudem, von den steigenden Zinsen in den USA profitieren zu können. Neue Produkte, meist mit dem Namen Smart Beta versehen, versuchen, beide Welten miteinander zu kombinieren.
Diese ETFs konnten in den vergangenen fünf Jahren die höchste Performance vorweisen:
Name | WKN | Schwerpunkt | Performance, 5 Jahre | Vola, 5 Jahre |
---|---|---|---|---|
dbx LEVDAX® Daily ETF 1C | DBX0BZ | Aktienfonds Deutschland | 82,89 % | 36,53 % |
Lyxor ETF Daily LevDAX | LYX0AD | Aktienfonds Deutschland | 78,79 % | 36,64 % |
ETFS DAX® Daily 2x Long GO ETF (DE) | A0X899 | Aktienfonds Deutschland | 65,04 % | 36,45 % |
Deka DAX® ETF | ETFL01 | Aktienfonds Deutschland | 57,69 % | 18,40 % |
ComStage DAX® ETF | ETF001 | Aktienfonds Deutschland | 54,18 % | 18,26 % |
Tipp: Wie sinnvoll sind die passiven Indexfonds tatsächlich? – In unserer Artikel-Serie „aktiv gegen passiv“ haben wir alle wichtigen Informationen rund um das Thema ETF für Sie zusammengetragen. Dort finden Sie auch einen Vergleich von Aktien-ETFs in Deutschland und Europa sowie Renten-ETFs im Vergleich.