In Chennai, dem früheren Madras, der fünftgrößten Stadt Indiens und zugleich Hauptstadt des südindischen Bundesstaates Tamil Nadu, hat Parameswara Krishnan sein Büro. Fernab des Finanzzentrums Mumbai, aber dennoch in einer der prosperierendsten Städte des Subkontinents. Der ehemalige Handelsstützpunkt der British East India Company ist heute das Zentrum der Aut omo bilindustrie. Über 40 Prozent kommen vom Golf von Bengalen. Neben Bangalore und Hyderabad ist es zudem eines der IT-Zentren. Krishnan kann also tagtäglich beobachten, wie es mit Indiens Aufstieg weitergeht.

Krishnan blickt bereits auf über 21 Jahre Investmenterfahrung zurück und ist damit einer der erfahrensten Manager für indische Aktien. Den Indienteil des DNB Asian Small Cap managt er bereits seit 1998 und außerdem seit 2007 den DNB India. Auch der Indienfonds der Norweger ist wie das Asienprodukt Small- und Mid-Cap-lastig. Zudem bevorzugt Krishnan konzentrierte Portfolios. Gerade einmal 25 bis 35 Werte hat der Südinder im Portfolio. Bei der Auswahl der Titel spielt für den erfahrenen Manager die Benchmark keine Rolle. Über 50 Prozent der Werte, die Krishnan hält, sind gar nicht im MSCI India Index enthalten. Gerade einmal vier bis fünf Stockpicks hervorragender Qualität reichen Krishnan durchschnittlich pro Jahr aus, um eine Outperformance zu erreichen. „Wir identifizieren zunächst interessante Anlagethemen und suchen dann dazu die aussichtsreichsten Aktien“, sagt Krishnan. Seinen Fokus hat er vor allem auf die Binnenkonjunktur gelegt. Grund: Bis 2020 soll die Zahl der Haushalte, die mehr als 4000 Dollar verdienen, von heute 25 Millionen auf 115 Millionen ansteigen. Zudem setzt er auf starke Marken mit Preissetzungsmacht. Als Paradebeispiel nennt er etwa die IndusInd Bank. Das Unternehmen hat laut Krishnan in den vergangenen vier Jahren den Gewinn verzehnfacht. Ein anderer Favorit ist Strides Arcolab. Das Unternehmen ist einer der Weltmarktführer bei generischen Injektionen zur Krebsbehandlung. Insgesamt ist Krishnan sehr wählerisch bei der Aktienauswahl. Infrastruktur- und Immobilienwerte findet man kaum in seinem Fonds. „Die meisten Firmen in diesen Bereichen sind viel zu undurchsichtig und Korruption spielt auch oft eine Rolle“, sagt er. Krishnan hat beobachtet, dass die Firmenchefs oft nur an die eigenen Taschen denken und die Interessen der freien Aktionäre oft mit Füßen getreten werden. „Daher schaue ich mir genau an, wie sich die Unternehmenseigner verhalten, und was für einen Lebensstil sie pflegen. Als positives Beispiel nennt er etwa Azim Premji, Chef des IT-Unternehmens Wipro, wegen seines einfachen und nicht angeberischen Lebensstils. Er gehört zwar laut Forbes zu den 50 reichsten Menschen der Welt, lebt aber sehr bescheiden. Gerüchten zufolge fliegt er Economy und fährt einen Kleinwagen. Zudem hat er kürzlich an seine Stiftung 1,5 Milliarden Euro überwiesen. Auch Krishnan weiß, dass die vergangenen drei Jahre sicher nicht erquicklich waren. Gleichwohl entwickeln sich die Unternehmen sehr gut. In den vergangenen zehn Jahren sind die Unternehmensgewinne jedes Jahr gestiegen – mit Ausnahme von 2009. Und selbst während der Krise stieg das BIP um über sechs Prozent. Daher hält Krishnan Indien lang fris tig für einen der attraktivsten Aktienmärkte weltweit. „Wer genügend Geduld hat, wird auch belohnt“, resümiert er.

Der DNB India ist durch seine Fokussierung auf kleinere Werte in schwierigen Märkten dem Markt unterlegen. Läuft die Börse hingegen, ist der Fonds vorn dabei.

DNB India
Anlagefokus: Indien/All Cap
Fondsmanager: Parameswara Krishnan
ISIN: LU 030 223 772 1
WKN: A0M 75N
Auflegung: 20. November 2007
Fondsvolumen: 44,2 Mio. Euro
Aktuelle Anzahl Aktien: 35
Ausgabeaufschlag: bis zu 5,0 %
Jährliche Verwaltungsgebühr: 1,5 % + 20 % Perf. Fee
Börsenhandel: ja