Der Begriff Infrastruktur umfasst alle staatlichen und privaten Einrichtungen, die für die Daseinsvorsorge und wirtschaftliche Entwicklung erforderlich sind – also vom Verkehrswesen über Energieversorgung bis hin zu leistungsfähigen Datennetzen. Während es in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern darum geht, erst einmal die Grundlagen aufzubauen, ächzen Industrieländer wie Deutschland unter dem Investitionsbedarf, der für die Aufrechterhaltung und den fortwährenden Ausbau der Infrastruktur vonnöten ist. Denn viele Straßen, Brücken oder Kanalsysteme sind mittlerweile marode. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geht davon aus, dass bis zum Jahr 2030 weltweit mehr als 40 Billionen US-Dollar in den Ausbau der Infrastruktur fließen müssen – das Geschäft mit Pipelines, Wasserversorgungsanlagen und beispielweise Flughäfen ist also ein riesiger Markt.

Auch als Investment ist das Thema Infrastruktur ein Dauerbrenner. Denn die Unternehmen – oftmals agieren diese in ihrer Branche als Monopolist – bieten nicht nur Aussicht auf hohe Gewinne und Dividenden, sondern diese Firmen sind auch kaum anfällig für Konjunkturschwankungen. Insofern gelten Infrastrukturinvestments als vergleichsweise defensiv, auch wenn typische Risiken damit verbunden sind. Zu diesen zählen etwa Änderungen im regulatorischen Umfeld oder politische Richtungsentscheidungen, die sich negativ für Infrastrukturunternehmen auswirken können.

Wer statt auf Einzelinvestments auf breitstreuende Fonds setzt, kann Ausfallrisiken jedoch begrenzen. Eine Anlagemöglichkeit ist zum Beispiel der Listed-Infrastructure-Fonds (WKN: A0KET4 ) von Partners Group. Im Portfolio finden sich Flughafen- und Mautstraßenbetreiber, Satelliten- und Kabelnetzbetreiber sowie Versorgungsunternehmen. Aktuell sind 44 Titel im Portfolio, zu den Top-Fünf-Positionen zählen der weltweit tätige Konzessions- und Baukonzern Vinci, der auf Mautabwicklungen spezialisierte Dienstleister Atlantia mit Sitz in Italien und American Water Works. Die Wertentwicklung in den vergangenen fünf Jahren liegt bei 67,54 Prozent, die Volatiliät bei 11,54 Prozent (Zeitraum: 11.11.2010 bis 11.11.2015, Quelle: Edisoft). Aufgrund seiner defensiveren Ausrichtung habe sich der Fonds zuletzt stabiler als der breite Aktienmarkt entwickelt, heißt es im aktuellen Monatsbericht des Fondsmanagements. Stärkster Titel im Portfolio sei der diversifizierte Infrastrukturbetreiber Cheung Kong Infrastructure.

Ebenfalls breit gestreut in den gesamten Bereich Infrastruktur investiert der CS Infrastructure Equity (WKN: A0JD2S) von Credit Suisse. Der Schwerpunkt im Portfolio liegt aktuell mit 44,66 Prozent auf amerikanischen Unternehmen, der Rest des Fondsvolumens ist weltweit angelegt. Zu den Top-Positionen gehören hier ebenfalls Atlantia und das US-Wasserversorgungsunternehmen American Water Works. Investiert ist der Fonds derzeit in 56 Titel. Die Performance liegt bei 14,47 Prozent, die Volatilität beträgt 12,81 Prozent (Zeitraum: 11.11.2010 bis 11.11.2015, Quelle: Edisoft).

Ein weiteres Beispiel ist der Deutsche Invest Global Infrastructure (WKN: DWS0TN). Laut aktuellem Monatsbericht schnitten Unternehmen aus dem Bereich Stromübertragung und –verteilung sowie Wasserunternehmen wie etwa die American States Water Company und Mautstraßenbetreiber besonders gut ab. Unternehmen aus dem Segment Energieinfrastruktur seien hingegen durch die niedrigen Rohstoffpreise belastet, so das Fondsmanagement. Der Fonds erzielte eine Performance von 36,25 Prozent bei einer Volatilität von 12,61 Prozent (Zeitraum: 11.11.2010 bis 11.11.2015, Quelle: Edisoft).