Die in Heilbronn ansässige hep capital AG gilt als erfahrener Projektentwickler und Asset Manager im Bereich Erneuerbare Energien. Das Unternehmen ist weltweit tätig und bietet institutionellen und privaten Anlegern Beteiligungsmöglichkeiten im Inland, in Großbritannien und Japan. Rund 300 Millionen Euro wurden bislang in die Projekte des schwäbischen Unternehmens investiert, laut aktueller Leistungsbilanz liegen alle Beteiligungen im oder sogar über Plan. Nun ist mit der „HEP-Energy Anleihe 01“ ein Festzinsangebot in die Platzierung gestartet. Kalkuliert ist die Anleihe mit 5,50 Prozent Zinsen bei fünf Jahren Laufzeit; die Mindestzeichnungssumme liegt bei 100.000 Euro.

FondsDISCOUNT.de: Herr Eitle, die HEP-Gruppe dürfte Anlegern bereits durch Ihre Beteiligungsmöglichkeiten aus dem Bereich erneuerbare Energien bekannt sein, aktuell in Platzierung ist der Publikums-AIF HEP-Solar Japan 1. Nun bieten Sie mit der HEP-Energy Anleihe 01 auch eine Festzinsanlage an. Mit dem Anleihekapital wollen Sie in Photovoltaik-Projekte in Japan und Kanada investieren. Wie sind dort jeweils die Aussichten für Photovoltaik?
Thorsten Eitle: Die hep energy GmbH ist weltweit tätig. Neben einem politisch stabilen Umfeld sind im Wesentlichen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Photovoltaikanlagen ausschlaggebend für die Erschließung eines Marktes. Zunächst zu Japan: Der Photovoltaikmarkt Japans zählt derzeit weltweit zu den bedeutsamsten und wichtigsten Märkten. Nicht zuletzt wegen der Fukushima Atomkatastrophe werden erneuerbare Energien von der Regierung gefordert und gefördert. Seit Juli 2012 besteht ein Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien nahezu identisch mit dem deutschen „Gesetz zum Ausbau erneuerbarer Energien“ („EEG“). HEP war schon frühzeitig in der Projektentwicklung in Japan aktiv und verfügt gegenwärtig über eine Projektpipeline von rund 40 MWP, von denen über 10 MWp baureif sind.

Und die Rahmenbedingungen in Kanada?
Im Dezember 2015 wurde von der Provinzregierung Alberta veröffentlicht, dass es zukünftig ein Programm zur Förderung erneuerbarer Energie geben wird. Auch die neu gewählte Bundesregierung Kanadas unter der Führung von Justin Trudeau gab eine zukünftige Stärkung der erneuerbaren Energien bekannt. Vor diesem Hintergrund hat HEP frühzeitig mit der Projektentwicklung begonnen. Derzeit verfügt HEP über eine gesicherte Projektentwicklungspipeline von rund 100 MWp. Zugriff auf weitere 200 MWp besteht und kann jederzeit in die Projektentwicklung aufgenommen werden.

Bleiben wir zunächst beim japanischen Markt: Wie sind Sie vor Ort aufgestellt?
Mit der Durus Techno Service k.k., ein Tochterunternehmen der hep energy gmbH, verfügt diese mittelbar über die in Japan notwendige Lizenz zum Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen. Sitz der Durus ist in Kobe/Osaka. Kobe liegt in der Kansai-Region, die nach Tokyo größte Wirtschaftsregion Japans.

Welche Vorzüge bietet Japan für Investoren?
Japan ist das Land mit der geringsten Kriminalitätsrate und sicherlich für Investoren im Energiesektor eines der interessantesten und sichersten Länder. Nicht nur die Wirtschaftskraft spricht für Japan, sondern vor allem die Bevölkerungsdichte und die entsprechender Nachfrage nach Energie.

Die zweite Zielregion ist Kanada. Was können Sie zu diesem Markt sagen: Was spricht für ein Engagement und welchen Stellenwert hat die Solarenergie in Kanada?
Mit dem Green Energy Act (vergleichbar mit dem deutschen EEG) galt bereits im Jahr 2011 die kanadische Provinz Ontario als Vorreiter für den Ausbau der Photovoltaik in Kanada. Bislang wurden in Ontario knapp 2 GWp installiert. Als künftiger Hoffnungsträger gilt die Provinz Alberta, die vor allem für ihre Öl- und Gasindustrie berühmt ist. Die beiden Energieträger haben zusammen einen Anteil von mehr als 85 Prozent an der Stromerzeugung. Doch die erneuerbaren Energien holen kräftig auf. Dabei bietet Alberta gute Rahmenbedingungen für die Stromerzeugung aus Sonnenenergie. Die beiden Metropolen Calgary und Edmonton belegen bei den Städten mit dem größten PV-Potenzial in Kanada den zweiten respektive vierten Platz. Der Südosten Albertas ist mit 2.500 Sonnenstunden pro Jahr sogar die sonnenreichste Region in ganz Kanada, so eine Analyse von Cansia. Im Dezember 2015 wurde von der Provinzregierung Alberta veröffentlicht, dass es zukünftig ein Programm zur Förderung erneuerbarer Energie geben wird.

Haben Sie schon konkrete Projekte in Japan und Kanada in Aussicht?
Die hep energy GmbH verfügt über einen fakturierten Auftragsbestand von rund 8,2 MWp. Dies entspricht einem Auftragsvolumen von rund 11,1 Millionen Euro. Dieses Auftragsvolumen verteilt sich auf insgesamt sechs Projekte, von denen bei zwei Projekten bereits mit dem Bau begonnen wurde. Aufgrund des Zugriffs auf die HEP-Projektentwicklungspipeline wird für 2016 in Japan ein zusätzlicher Auftragseingang in Höhe von fünf MWp (6,8 Millionen Euro) erwartet. Für 2017 und 2018 werden in Japan bei erfolgreicher Entwicklung weitere 40 MWp (47 Millionen Euro) aus der HEP-Projektentwicklungspipeline für die hep energy GmbH zum Bau und zur Vermarktung zur Verfügung stehen.

In Kanada verfügt HEP über eine gesicherte Projektentwicklungspipeline von rund 100 MWp (rund 120 Millionen Euro). Zugriff auf weitere 200 MWp besteht und kann jederzeit in die Projektentwicklung aufgenommen werden.

An welchen Anlegertyp richtet sich Ihre Anleihe, was spricht aus Ihrer Sicht für eine Zeichnung?
Das Angebot richtet sich an vermögende Privatkunden, Family Offices und institutionelle Anleger. Die HEP-Gruppe („HEP“) besteht aus den Geschäftsbereichen hep energy und hep capital. Die Strategie von HEP besteht zum einen darin für Kunden sämtliche Dienstleistungen über den Lebenszyklus eines Photovoltaikprojektes anzubieten, d.h. von der Projektentwicklung über die Errichtung bis hin zur Betriebsführung und zum anderen, bezogen auf diese Phasen, Investoren die Möglichkeit zu bieten im Hinblick auf unterschiedliche Risiko-/Renditeerwartungen zu investieren.

Kurz zur Unternehmensstruktur: Die hep energy GmbH ist Teil des Geschäftsbereichs hep energy, zu dem u.a. auch die hep energy projects GmbH gehört, die sich vornehmlich mit der Projektentwicklung beschäftigt. Die Strategie der hep energy GmbH besteht ausschließlich darin fertig entwickelte Projektrechte zu erwerben, die Anlagen zu errichten und an Dritte zu veräußern sowie die technische und kaufmännische Betriebsführung für Anlagen, die im Eigentum Dritter sind anzubieten. Explizit nicht Gegenstand der Strategie der hep energy GmbH ist die Projektentwicklung oder das Halten der Anlagen im eigenen Bestand. Die hep energy GmbH profitiert im großen Maße von der Zugehörigkeit zu HEP. Zum einen hat sie Zugriff auf die Projektentwicklungspipeline von HEP, zum anderen sind HEP-Bestandsfonds Kunden für die errichteten Anlagen und gleichzeitig Auftraggeber für die langfristige Betriebsführung der Anlagen. Die Strategie der hep energy GmbH ist jedoch nicht darauf beschränkt ausschließlich innerhalb der HEP Gruppe zu agieren, vielmehr werden auch Projektrechte von Dritten erworben und fertige Anlagen werden an Dritte, bspw. institutionelle Investoren, veräußert.

Um auf Ihre Frage zurückzukommen: Im Rahmen der aktuellen Niedrigzinsphase spricht doch einiges für eine Anlage in Anleihen. Sicherlich ist die 5-jährige Laufzeit ebenso ein Argument wie der vergleichsweise hohe Coupon mit 5,50 Prozent p.a. Die HEP-Gruppe besteht aus einem erfahrenen Team mit positivem Track Record und einer durchweg positiven Leistungsbilanz. Anleger erhalten bei uns eine Investition in nachhaltige Energien mit einer nachhaltigen Strategie.

Herr Eitle, vielen Dank für das Interview!