Kursschwankungen sind ein Zeichen für Nervosität an den Finanzmärkten. Nach dem Börsencrash in China und dem Eingreifen der chinesischen Zentralbank sind auch Anleger in Deutschland verunsichert. Der Dax hat sich noch nicht wieder von dem Einbruch am Black Monday vergangener Woche erholt. Es fällt schwer, einen Trend an den Börsen zu erkennen – vieles spricht dafür, dass die Schwankungen noch zunehmen werden. Doch auch in einer sehr volatilen Marktsituation wie dieser kann man Geld verdienen – indem man auf hohe Kursschwankungen wettet.

Aus den Schwankungen der Aktienkurse und der Aktienoptionen ergibt sich ein Volatilitätsindex, wie zum Beispiel der VDax. Er bildet eben diese Schwankungen über einen Zeitraum von 45 Tagen in Prozent ab. In unruhigen Zeiten können Fonds, die sich am Volatilitätsprinzip orientieren, einen Wertzuwachs erwirtschaften. In stabilen Zeiten hingegen drohen Verluste. Während der Hausse an den Aktienmärkten in den vergangenen Jahren haben Volatilitätsfonds deutlich an Wert verloren. Das hat den Vorteil, dass man sie jetzt günstig kaufen kann. Nachfolgend stellen wir drei Volatilitäts-Fonds vor.

Amundi Fonds Absolute Volatility
Der Amundi Fonds Absolute Volatility Europe Equities (vgl. Chartbild, unten) ist der relativ hohen Risikoklasse 6 zugeordnet. Der Fonds investiert in mehrere Teilfonds mit geografischem Schwerpunkt in Europa, den USA und Indien. Zu den Teilfonds können Aktienfonds, Anleihefonds, Multi-Asset-Fonds, Index-Fonds, Absolute-Return-Fonds und Cash-Teilfonds gehören. Dazu investiert der Fonds in Optionen und Varianzswaps auf Indizes mit einer durchschnittlichen Fälligkeit von einem Jahr.

Varianzswaps sind Finanztitel, deren Auszahlung direkt an die Volatilität ihres Basiswerts gekoppelt ist, nicht an dessen tatsächliche Wertentwicklung. Es handelt sich dabei um ein Termingeschäft über den Kauf der während der Swap-Periode realisierten Volatilität. Der Käufer verpflichtet sich, dem Verkäufer bei Fälligkeit den im Kaufzeitpunkt vereinbarten Terminkurs zu zahlen. Dafür erhält er vom Verkäufer eine Zahlung in Höhe der realisierten Varianz.

Der Fonds kann in Zeiten geringer Volatilität bis zu 100 Prozent seines Vermögens in Geldmarktinstrumente investieren. Amundi empfiehlt eine Mindestanlagedauer von drei Jahren. Der Fonds strebt eine jährliche Rendite von sieben Prozent an.

Assenagon Alpha Volatility
Ein weiterer Fonds, der die Volatilität als Renditequelle nutzt, ist der Assenagon Alpha Volatility. Er strebt mittelfristig einen Ertrag von drei Prozent p.a. an. Dazu investiert das Portfolio-Management in verschiedene Volatilitätsstrategien, mit denen Preisdifferenzen genutzt werden. Der gesamte Investitionsprozess unterliegt einem strikten Risiko-Management (Risikoklasse 4). Sowohl für den Fonds als Ganzes als auch auf Ebene der einzelnen Anlagestrategien kommen vordefinierte Risikobudgets zum Einsatz. Zusätzlich führt eine sehr niedrige Korrelation zwischen den Strategien zu positiven Portfolio-Effekten.

Als Anlageinstrumente kommen Derivate, insbesondere Optionen, Forwards, Futures, Swaps und Schuldverschreibungen in Frage. Daneben können Aktien, Zertifikate, Termingelder und Sicheinlagen sowie andere Fonds eingesetzt werden.

Allianz Volatility Strategy
Der Allianz Volatility Strategy investiert auch in Derivate, die die Schwankungsbreite von Aktienmärkten prognostizieren sollen. Allerdings verfolgt der Allianzfonds die Gegenstrategie zum Amundi: Insbesondere werden Varianz-Swaps eingesetzt, die an Wert gewinnen, wenn die Volatilität geringer ausfällt, als zunächst angenommen. Trifft die Prognose zu, erwirtschaftet der Fonds einen Ertrag mit diesen Derivaten. Als Basis werden verzinsliche Wertpapiere von Emittenten gehandelt, die ihren Sitz in einem Industriestaat haben und über eine gute Bonität verfügen.

Das Fondskapital, das nicht in Derivaten investiert ist, nutzt der Allianz Volatility Strategy zur Erzielung stabiler Erträge am europäischen Anleihenmarkt. Die Kombination mit kurzlaufenden Anleihen soll das Risiko minimieren (Risikoklasse 3). Dazu kann der Fonds in Rentenpapiere deutscher Bundesländer investieren oder in Anleihen der französischen Eisenbahngesellschaft SNCF.

Fazit: Der Bullenmarkt an den weltweiten Aktienmärkten hat den Volatilitätsfonds in den vergangenen Jahren nicht gut getan. Die aktuellen Turbulenzen jedoch könnten dies ändern. Wer davon ausgeht, dass die derzeit herrschende Unsicherheit an den Märkten noch weiter anhält, für den könnten Volatilitätsfonds interessant werden.