Hans-Jürgen Friedrich ist Gründer und Vorstandsvorsitzender der KFM Deutsche Mittelstand AG. Die KFM AG hat zwei Fonds initiiert: im Jahr 2013 den Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS (ISIN LU0974225590, WKN A1W5T2) und im April 2020 den Europäischen Mittelstandsanleihen FONDS (ISIN DE000A2PF0P7, WKN A2PF0P).


Anleger, die in Fonds investieren, können jetzt von ihren Beratern genauere Auskünfte einfordern, vor allem wenn sie ihr Geld nachhaltig anlegen wollen. Dann müssen die Kundenbetreuer detailliert nach den Vorstellungen und Präferenzen beim Thema Nachhaltigkeit fragen. Ein aktueller Vorschlag der EU-Kommission sieht vor, dass die Berater dazu 20 Nachhaltigkeits-Indikatoren abfragen, wie wichtig diese den Anlegern sind. Wenn die Kundenbetreuer dann Angebote unterbreiten, müssen sie erklären, warum diese für die Kunden geeignet sind und wie das Produkt ihre Nachhaltigkeits-Wünsche erfüllt.


Seit März müssen Anlageprodukte, also zum Beispiel Fonds, die sich nachhaltig nennen, Auskunft darüber geben, welchen Nachhaltigkeitsrisiken die Investitionen ausgesetzt sind und ob sie negative Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren haben. Hintergrund dieser Regeln ist, dass die Europäische Union zum einen mehr Kapital in nachhaltige Investments lenken und zugleich die Transparenz der Informationen für die Anleger verbessern will.


Anbieter verweisen dann meist darauf, dass ihre Nachhaltigkeitsprodukte ESG-Kriterien erfüllen. ESG steht für Environmental, Social und Governance, also Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung. Das klingt schon sehr umfassend, doch im Detail müssen Anleger genau hinschauen. Manche Fonds verweisen auf Indizes, in die sie investieren, zum Beispiel aus dem Hause des Finanzdienstleisters MSCI. Einige Indizes haben aber nur eine begrenzte Aussagekraft. Bei ihnen fließen positive Einschätzungen etwa zur Umwelt mit negativen Bewertungen zusammen, wenn ein Unternehmen zum Beispiel Waffen herstellt. Heraus kommt ein neutrales Ergebnis, das Finanzprodukt gilt als investierbar im Sinne der Nachhaltigkeit.


Die KFM Deutsche Mittelstand AG geht einen anderen Weg. Der Fondsinitiator investiert in Anleihen aus dem deutschen und europäischen Mittelstand. In einem mehrstufigen Analyse- und Auswahlverfahren stellt das Fondsmanagement sicher, dass nur solche Unternehmen eine Chance haben, die klar definierte Kriterien erfüllen. Und die Anleger werden umfassend und detailliert informiert – über jedes einzelne Unternehmen und fortlaufend. Die Analysten schauen dabei nicht nur auf die Unternehmen selbst, sondern auch auf deren Lieferketten.


Und es gibt eindeutige Ausschlusskriterien. So werden zum Beispiel keine Anleihen gekauft von Lebensmittelproduzenten, die das Tierwohl nicht berücksichtigen. Hersteller von Waffen oder Rüstungsprodukten kommen ebenfalls nicht ins Portfolio. Auf der anderen Seite achten die Analysten der KFM darauf, ob Unternehmen soziale Verantwortung wahrnehmen und fürsorglich gegenüber sozial Schwächeren handeln. Unternehmen, die in diesem Sinne nachhaltig wirtschaften, sind im Übrigen in der Regel auch erfolgreicher als Gewinnmaximierer, die nur den nächsten Quartalsabschluss vor Augen haben.


Bei der Auswahl der Anleihen wenden die KFM-Analysten ein selbst entwickeltes, sehr strenges Verfahren an, das KFM-Scoring. Analysiert werden Bilanzen und Unternehmensdaten nach Kriterien, wie sie auch Banken bei der Kreditvergabe anwenden. So wird sichergestellt, dass nur gesunde Unternehmen Zugang zu den Fonds finden, dass Zinszahlungen und Tilgung der Anleihe gesichert sind. In einem weiteren Analyseschritt wird die Einhaltung von ESG-Kriterien überprüft, darüber hinaus befragen die Analysten das Management der Unternehmen.


Damit nicht genug: Die KFM arbeitet mit externen renommierten Agenturen zusammen. So prüft die Agentur imug | rating, die zu den tonangebenden deutschen Nachhaltigkeits-Ratingagenturen zählt, jährlich das Portfolio des Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS. In ihrem Testat hat die Agentur das Portfolio als neutral bis positiv und als nahezu frei von ESG-Risiken und als Investment für nachhaltigkeitsorientierte Anleger als geeignet klassifiziert.


Zusätzlich prüft die Rödl & Partner Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft halbjährlich, ob die Informationen, die die KFM ihren Anleger gibt, transparent, umfassend und verständlich sind. Die Prüfung kommt zum Ergebnis, dass der Deutsche Mittelstandsanleihen FONDS „grundsätzlich über ein hohes Maß an Informations- und Transparenzpolitik gegenüber seinen Anlegern“ verfüge. Die gesetzlich vorgeschriebenen Transparenzrichtlinien werden sogar übertroffen.


Die Geeignetheit der KFM-Fonds für Stiftungen, damit aber auch für sicherheitsorientierte Privatanleger, untersucht zurzeit die Reuss Private Analytics AG, ein Netzwerk spezialisierter Partner aus Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern, Stiftungsexperten und Wertpapierspezialisten. In einer ersten Einschätzung kommen die Experten schon jetzt zum Schluss, dass sich der Fonds je nach Anlagerichtlinie einer Stiftung als Beimischung für das Stiftungsvermögen eignet.

Video-Tipp: Ein anderes, aber nicht weniger aktuelles Thema ist die Rohstoffkrise. Denn wichtige Industriemetalle oder auch Holz sind derzeit absolute Mangelware. Im Video-Interview äußert sich KFM-Vorstand Hans-Jürgen Friedrich zu dieser Problematik und deren Auswirkungen für Mittelständler.