Flugzeugfonds haben sich mittlerweile als Sachwertinvestment etabliert und sind vor allem bei Anlegern beliebt, die zwar keine Überrenditen, dafür jedoch kalkulierbare Einnahmen erwarten. Transparent und überschaubar sind auch die Fondskonzepte: Investiert wird in aller Regel in ein einziges Flugzeug. Die Fondsgesellschaft erwirbt die Maschine und entschuldet sich über laufende Einnahmen aus langfristigen Leasingverträgen. Idealerweise schließt sich daran eine rentable Betriebsphase an – viele Flugzeugfonds gehen in ihren Kalkulationen von einer Verlängerung der Grundleasingzeit aus. Dreh- und Angelpunkt für die Sicherheit dieser Ein-Objekt- und Ein-„Mieter“-Fonds ist damit der Leasingnehmer. Fällt dieser aus, droht die große Pleite. So geschehen etwa im Zuge der Insolvenz von Hamburg International, die mehrere Fondsflugzeuge verschiedener Beteiligungsgesellschaften geleast hatte. Verluste können in solchen Fällen nur vermieden werden, wenn der Fonds zügig einen neuen Vertragspartner gewinnt, der die in der Prognoserechnung zugrundegelegten Bedingungen akzeptiert. Im genannten Beispiel ist dies gelungen. Sowohl Wölbern Invest als auch beispielsweise das Emissionshaus Lloyd-Fonds, die jeweils einen Airbus A319 an Hamburg International verleast hatten, konnten ihre Maschinen zügig neu vermieten. Denn bei Flugzeugfonds kommt es nicht nur darauf an, wie gut der Asset Manager im Markt vernetzt ist, sondern auch ein eingebauter "Risikopuffer" im Fondskonzept kann sich für die investierten Anleger auszahlen: Ist beispielsweise vertraglich geregelt, dass die Fluggesellschaft einen Teil der Leasingraten bereits im Voraus an die Fondsgesellschaft bezahlt, kann sich diese im Falle einer Pleite mit einer solideren Kapitalbasis in neue Verhandlungen begeben.

Doch grundsätzlich kann es immer wieder passieren, dass eine Fluggesellschaft schlechtere Ergebnisse aufweist oder sogar vorübergehend rote Zahlen schreibt – auch die Luftfahrt leidet unter konjunkturell bedingten Schwankungen – langfristig sollte die Bonität jedoch gesichert sein. Hier lohnt sich ein genauer Blick auf seriöse Ratings, die Marktstellung des Flugunternehmens und ausbaufähige Kapazitäten hinsichtlich bestimmter Services und Angebote. Erfahrene Emissionshäuser führen deshalb ausführliche Auswahl- und Prüfprozesse durch und – dies zahlt sich für die Anleger aus – übertragen dem Leasingnehmer darüber hinaus noch die laufenden Betriebskosten. Die bei Flugzeugen ständig erforderlichen Wartungstermine und Sicherheitschecks können die Rendite somit nicht schmälern. Diese fällt bei Flugzeugfonds übrigens eher moderat aus, rechnet sich aber bei prospektgemäßer Entwicklung über die Dauer der Fondslaufzeit und mit abschließendem Verkauf des Flugzeugs. Je nach Flugzeugtyp und Marktsegment lassen sich hier ansehnliche Schlussgewinne realisieren.

Hinweise für interessierte Anleger: Worauf sollte man bei Flugzeugfonds achten?
  • Verfügt das Emissionshaus bereits über Erfahrung auf diesem Gebiet? Erfolgreich platzierte Vorgängerfonds, die nach Plan ausschütten, können einen Hinweis auf solide Kalkulations- und Prognoseannahmen liefern.
  • Massen- oder Nischenprodukt? Neben den großen Passagierflugzeugen gibt es beispielsweise im Regionalflugzeugbereich interessante Flugzeugtypen. Je gefragter das Fondsflugzeug ist, desto größer die Aussicht auf einen gewinnbringenden Verkauf am Ende der Laufzeit. Deshalb: Im Prospekt auf die zu erwartende Nachfrageentwicklung und den geplanten Ausbau von Flugrouten achten.
  • Wie ist die Fluggesellschaft aufgestellt? Von der Bonität und wirtschaftlichen Zuverlässigkeit der Fluggesellschaft - sprich: Leasingnehmerin - hängt die Einnahmesicherheit über die gesamte Fondslaufzeit ab.
  • Flugzeug-Spezialfonds: Neben Investitionen in den Bau und den Betrieb einer kompletten Maschine werden mittlerweile auch unternehmerische Beteiligungen an einzelnen Triebwerken angeboten. Diese werden ebenfalls an Fluggesellschaften verleast, die sich mit solchen Reserve-Triebwerken vor kostenintensiven Ausfällen schützen.