Windkraftfonds waren schon einmal sehr gefragt: Bis zum Jahr 2005 dominierte dieses Segment die Assetklasse Erneuerbare Energien noch vor den Solarfonds. Änderungen in der Steuergesetzgebung und nicht zuletzt zu optimistische Windgutachten setzten den Boomjahren jedoch vorläufig ein Ende. Nun erleben Windkraftfonds ein regelrechtes Comeback: Wie das Berliner Analysehaus Scope ermittelte, steigt das Emissionsvolumen der Windfonds kontinuierlich an. Lag der Anteil am Gesamtemissionsvolumen im Segment Energiefonds in den vergangenen Jahren noch bei maximal 2,5 Prozent, sind es gegenwärtig schon satte zwölf Prozent.

Eine Branche mit Potenzial
Gründe für diesen Anstieg gibt es viele. Zum einen hat sich die Technologie weiterentwickelt. Moderne Windräder sind weniger störanfällig und produzieren kostengünstig sauberen Strom. Auch die Windgutachten lassen mittlerweile zuverlässigere Prognosen über das Windaufkommen in bestimmten Regionen zu – ein entscheidender Faktor für die Standortwahl eines Windparks. Zudem profitieren Anleger von den staatlich garantierten Einspeisevergütungen. Diese wurden zwar schrittweise abgesenkt, liegen mit derzeit knapp neun Cent pro Kilowattstunde für maximal 20 Jahre aber immer noch rund 80 Prozent über dem durchschnittlichen Marktpreis. Und nicht zuletzt führte auch die zu erwartende finale Kürzung der Solarförderung zu einer Umorientierung hin zur Windkraft, die weiter an Bedeutung gewinnen dürfte. So bescheinigt etwa das Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik der Windkraft über die derzeitige Nutzung hinaus enormes Potenzial. In einer aktuellen Studie zeigen die Experten, dass allein mit Onshore-Anlagen bis zu 65 Prozent des deutschen Strombedarfs gedeckt werden könnten. Die Technologie für Offshore-Anlagen hingegen gilt bislang als noch nicht ausgereift. Die starken Materialbelastungen auf hoher See und die langwierigen Genehmigungs- und Bauverfahren machen diese Art von Windparks für Geschlossene Fonds bislang nicht sehr attraktiv. Erste Projekte dürften frühestens im Jahr 2013 von den Initiatoren in Erwägung gezogen werden, so die Einschätzung der Scope-Analysten.

Von der Windkraft profitieren
Derzeit gibt es vielfältige Angebote, an denen sich private Anleger beteiligen können. Bei der Auswahl eines Windfonds sollten Investoren insbesondere auf die Wahl des Standorts achten. So profitieren etwa Windparks, die in Frankreich errichtet werden, nicht nur von festen Einspeisetarifen und damit von kalkulierbaren Cash-Flows, sondern der Garantiepreis wird zusätzlich an die jährliche Inflationsrate angepasst. Zahlreiche Beteiligungsangebote nutzen die 20 Jahre Vergütungszeitraum voll aus – was sich in langfristigen Fondslaufzeiten niederschlägt –, andere Emissionshäuser konzipieren bewusst Kurzläufer, um dieses Segment auch für Investoren mit geringerem Anlagehorizont interessant zu machen.

Übersicht aktueller Windkraft-Fonds