Seit dem Tiefpunkt der Ölpreis unter der Marke von 30 US-Dollar im Januar haben sich die Preise wieder deutlich erholt – doch scheinbar nicht genug. Die Organisation der ölexportierenden Länder (OPEC) versucht aktiv die Preise zu stabilisieren, nachdem sich bei der Schwelle von 50 Dollar pro Barrel ein deutlicher Widerstand bildet. Am Dienstag einigten sich die ölfördernden Staaten auf die erste Förderkürzung seit acht Jahren. Die Obergrenze liegt nun bei 32,5 Millionen Barrel pro Tag, das sind 800.000 weniger als zuvor.

„Während die überwiegende Mehrzahl der Marktbeobachter das als Zeichen der Stärke und Einigkeit wertet und der Brentölpreis um sechs Prozent auf 49 US-Dollar je Barrel gesprungen ist, sehen wir darin eher einen Akt der Verzweiflung“, sagen Marktanalysten der Commerzbank.

Der Grund: Die Einigung steht auf wackligen Beinen. Der Iran, Nigeria und Libyen haben Ausnahmeregelungen erhalten. Iran darf nach wie vor unbegrenzt Öl fördern. Das könnte zu Spannungen unter den anderen OPEC-Staaten führen. Es gibt keine Sanktionen für solche Staaten, die sich nicht an die Abmachung halten. Zudem ist die Kürzung der Ölförderung nicht so drastisch, als dass sie das Problem der Überproduktion schnell lösen könnte.

„Das Wichtigste aber ist, dass die Rückkehr zur alten OPEC-Strategie der Preiskontrolle über die Mengen nicht mehr aufgehen wird“, heißt es weiter bei der Commerzbank. Der Schaden, den der ehemaligen saudischen Ölministers Al-Naimi vor zwei Jahren mit seinem Strategiewechsel des Preisdumpings angerichtet hat, sei irreparabel. Man könne die alten Verhältnisse am Ölmarkt nicht wiederherstellen.

Die Wahrscheinlichkeit ist daher groß, dass sich die OPEC-Länder nicht an die Vereinbarung halten werden. Denn die ölproduzierenden Länder außerhalb der OPEC dürften zuerst von steigenden Preisen profitieren und sich schneller erholen. Die OPEC könnte somit in Kürze vor dem gleichen Dilemma wie im Jahr 2014 stehen, als sie versuchte, ihre Wettbewerber mit Kampfpreisen aus dem Markt zu drängen.

Für Rohstoff-Investoren geht es indes seit dem Tief im Frühjahr stetig bergauf. Die Situation bleibt aufgrund der Unberechenbarkeit beim Ölpreis aber heikel. Wer seine Rohstoff-Strategie breit diversifiziert, der kann die Schwankungen beim Ölpreis jedoch gut aushalten, zum Beispiel mit dem Commerzbank Rohstoff Strategie-Fonds (ISIN: LU0726941049), der im Dreijahres-Vergleich die niedrigste Volatilität aufweist (10,58 %, FWW: 27.09.2016). Natürlich erhalten Sie die Rohstoff-Strategie der Commerzbank über FondsDISCOUNT.de ohne Ausgabeaufschlag.