Der Einbruch der britischen Währung nach dem Brexit war abzusehen. Doch das britische Pfund findet derzeit keinen Boden. Seit dem Referendum verlor es über zehn Prozent und liegt derzeit bei 1,17 Euro. Im Vergleich zum US-Dollar befindet sich die Währung sogar auf dem tiefsten Stand seit über 30 Jahren. Investoren sind verunsichert über die Auswirkungen des Briten-Referendums auf die heimische Wirtschaft und das politische Vakuum, welches Premier David Cameron nach seiner Rücktrittsankündigung auslöste.

Die Bank of England wird in der kommenden Woche eine Entscheidung darüber fällen, ob sie den Leitzins absenkt. Das könnte die Währung weiter herunterziehen und die ohnehin starken Turbulenzen auf dem Geldmarkt weiter anheizen. Denn die Auswirkungen des Brexit schlagen hohe Wellen.

Auf der Suche nach sicheren Investmenthäfen begeben sich die Investoren nach Fernost. Der japanische Yen verzeichnet seit dem Brexit einen Anstieg. Dieser Aufwertungsdruck drückt wiederum die Renditen der japanischen Staatsanleihen in den Keller. Zwanzigjährige Schuldtitel notierten zum ersten Mal im negativen Bereich und auch dreißigjährige Anleihen notieren mit einem Zins 0,015 Prozent kaum höher.

Die chinesische Zentralbank will sich gegen diesen Aufwertungsdruck absichern und erhöht ihre Bemühungen, den Yuan im Vergleich zum US-Dollar zu stabilisieren. Das Preis-Fixing liegt derzeit bei 6,6857 US-Dollar, dem schwächsten Stand seit 2010, berichtet Marketwatch.

Neue Bankenkrise? Auf der Suche nach Liquidität
Während Investoren ihr Glück in Japan und China suchen, setzt der Kapitalabzug aus Großbritannien britische Banken wie Barclays und Lloyds Banking Group unter Druck. Beide Aktienkurse brachen infolge des Brexit deutlich ein. Marc Carney, Chef der britiscehn Zentralbank, fordert die Banken dazu auf, weiterhin Kredite an die Wirtschaft zu vergeben und keine Kapitalpuffer mehr aufzubauen, berichtet die Financial Times. Das könne der Wirtschaft kurzfristig bis zu 150 Milliarden Pfund zuführen.

Nicht nur britische Kreditinstitute schwächeln derzeit. Auch die Deutsche Bank und die Commerzbank mussten hohe Verluste verzeichnen. Italien steht sogar kurz vor einer Neuauflage der Bankenkrise.

Währungsrisiken mit Geldmarktfonds absichern
Flexible Geldmarktfonds versuchen investieren überwiegend in Geldmarkttitel und liquide Wertpapiere mit kurzer Restlaufzeit, wie beispielsweise Darlehen oder Anleihen. Sie tun das mit dem Ziel, einen möglichst hohen Zinsertrag möglichst sicher zu erwirtschaften. Auf dem klassischen Geldmarkt sind überwiegend institutionelle Investoren aktiv, wie zum Beispiel Banken, Versicherungen und Staaten. Doch auch Privatanleger können mit Fondsanteilen an diesem Markt partizipieren. Devisenfonds bieten ähnlich wie Geldmarktfonds in Anleihen mit kurzer Laufzeit, nur dass diese Anleihen auf eine Fremdwährung lauten und die Fonds auch in Derivate wie Futures investieren können.

Der SPDR Barclay US Aggregate Bond UCITS ETF (ISIN: IE00B459R192) fällt in die Kategorie der passiven Geldmarktfonds und will die Wertentwicklung des Barclays Capital U.S. Aggregate Bond Index so genau wie möglich nachzubilden. Unter den FondsDISCOUNT.de-Topsellern im Geldmarktbereich liegt er auf Platz eins, gemessen an der Fünf-Jahres-Rendite von 55 Prozent.

Geldmarktfonds können sich auf unterschiedliche Märkte spezialisieren. Der Nordea-1 Norwegian Kroner Reserve BP-NOK (ISIN: LU0078812822) investiert in kurzlaufende Schuldverschreibungen und Festgeld verschiedener Währungen. Ziel ist es, die Rendite einer 3-monatigen Festgeldanlage in Norwegischen Kronen zu übertreffen.

Der Pictet - Short-Term Money Market CHF P (ISIN: LU0128498267) setzt den Schwerpunkt auf besonders sichere Assets wie erstklassige auf Schweizer Franken lautende Geldmarktinstrumente und Anleihen mit kurzen Laufzeiten (siehe Chart).