Scope hat die Ratings der 25 größten Aktienfonds überprüft – diese verwalten insgesamt ein Volumen von über 180 Milliarden Euro. Die große Mehrheit, 80 Prozent der größten Aktienfonds, halten demnach ein Top-Rating von (A) oder (B): Gezählt wurden zehn Fonds mit A-Rating und zehn Fonds mit B-Rating. Nimmt man die Gesamtheit der untersuchten Fonds, komme man dagegen auf eine Top-Rating-Quote von lediglich rund 33 Prozent. Warum ausgerechnet die Schwergewichte so gut abschneiden erklären die Analysten folgendermaßen: Fonds, die in ihrer Peergroup (Anm. d. Red.: z.B. Aktien Nordamerika, Aktien Wasser) über längere Zeit zu den besten zählen, Outperformance generieren und über Top-Ratings verfügen, zögen regelmäßig die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich – das Fondsvolumen steigt. „Diese Konzentration der Mittelzuflüsse auf wenige Top-Produkte lässt sich in nahezu allen Fonds-Peergroups beobachten. Für manche Produkte werden starke Mittelzuflüsse zum Fluch, da sich ihr Investmentansatz dann nicht mehr erfolgreich umsetzen lässt. Anderen Fonds gelingt es hingegen, auch als Multi-Milliarden-Produkt stetig Outperformance zu generieren und ihr Top-Rating über längere Zeiträume zu verteidigen“, erklärt der Report zum Rating-Update März 2019.


Der größte Aufsteiger: Wasserfonds von Pictet


Ein Upgrade von (B) nach (A) gelang dem Pictet Water (ISIN: LU0104884860). Dies mag auf den ersten Blick überraschen, denn schließlich könnte man annehmen, dass Wasser-Investments eher für einem kleineren Anlegerkreis interessant sind. Doch die knappe Ressource zieht zunehmend die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich – nicht nur zum jährlich stattfindenden Weltwassertag (Lesetipp: Wasser wird immer wertvoller). Der Pictet Water ist mit etwa 4,4 Milliarden Euro Fondsvolumen dabei nicht nur der größte Wasserfonds am Markt, sondern auch der älteste: Auflegungsdatum war der 19. Januar 2000. Laut Scope wurde der Pictet-Fonds erst im August 2018 mit einem B-Rating ausgezeichnet, nun vergaben die Analysten ein A-Rating. „Ein Grund für das Upgrade ist die Outperformance gegenüber dem MSCI World in den vergangenen sechs Monaten. Getrieben wurde diese Entwicklung durch die gute Performance im Bereich Wassertechnologie. Zu den Top-Titeln zählten American Water Works Co Inc, Xylem Inc und Danaher Corp. Auch über längere Zeiträume zeigt der Fonds überzeugende Performance-Werte: Mit jährlich 9,1 Prozent auf Fünf-Jahressicht liegt er deutlich vor dem Durchschnitt der Vergleichsgruppe „Aktien Wasser“ (7,6 Prozent p.a.)“, heißt es im Rating-Update.  


Weitere Aufsteiger entnehmen Sie der folgenden Abbildung:

Die zehn größten Fonds - Upgrades



Ehemaliger Top-Fonds rutscht auf C-Rating


Doch es gab auch Absteiger. Der mit einem Fondsvolumen von knapp fünf Milliarde Euro größte Absteiger ist der Rentenfonds BGF Euro Bond (ISIN: LU0050372472). Über mehr als fünf Jahre habe der Fonds ohne Unterbrechung das höchstmögliche Rating (A) verteidigt, per 28. Februar 2019 kategorisieren ihn die Scope-Analysten nun mit einem B-Rating.


Ein Kundenliebling musste den Top-Rating-Bereich allerdings verlassen: Es handelt sich hierbei um den sehr beliebten Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (ISIN: DE000A0M8HD2). Seit September 2013 hielt der rund 2,5 Mrd. Euro schwere Fonds stets ein (A) oder (B) Rating und ist aktuell mit (C) bewertet. Ein wesentlicher Grund: Die Performance liege mit 1,2 Prozent im laufenden Jahr deutlich unterhalb des Peergroup-Durchschnitts, begründen die Analysten die Herabstufung. Im monatlichen Fondsmanagerkommentar der Gesellschaft heißt es zur aktuellen Entwicklung: „Der freundliche Jahresstart an den internationalen Kapitalmärkten setzte sich auch im Februar fort, da sich die wahrgenommenen Risiken im Hinblick auf einen Handelskrieg zwischen den USA und China sowie einen ungeordneten Brexit reduzierten. Der MSCI World (in Euro) legte um knapp vier zu, während europäische Nebenwerte gut drei Prozent zulegten. Der Fonds konnte dieser Erholung nicht folgen und verlor ca. 1,5 Prozent an Wert.“. Hinzugekauft worden seien JD.com und Tencent Holdings, während Camtek und Tractor Supply verkauft wurden. Die Titel Assa-Abloy, Greencore, Novo Nordisk seien reduziert worden. „Montauk hat das US-Listing verschoben und mit dieser Entscheidung die Performance belastet“, so der Kommentar. Insgesamt hat Fondsmanager Frank Fischer die Aktienquote zu Jahresbeginn verringert. Perspektivisch zeigt sich Value-Verfechter Fischer allerdings von seinem Ansatz überzeugt, schließlich sei „in den meisten Value-Titeln die nächste Krise schon eingepreist“.