„Der Triumphzug des ETFs ist nicht aufzuhalten“, sagt Markus Hammer, Leiter des Bereichs Asset and Wealth Management bei PwC in Deutschland. Eine Schlüsselrolle komme der automatisierten Anlagestrategie mithilfe von Robo-Advisory zu, die meist aus ETFs besteht. Die Anlageroboter könnten zumindest in Europa schon bald zum zweit wichtigsten Wachstumstreiber avancieren, heißt es in der Studie, bei der die weltweit 60 größten ETF-Emittenten – insgesamt 80 Prozent des globalen Marktes – befragt wurden.
ETFs werden auch als Beimischung für bereits bestehende Portfolios attraktiv, insbesondere neben aktiven Investmentfonds. Denn aktive und passive Produkte schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich im Idealfall sogar, wie wir in unserem aktuellen Magazin Fonds Spezial ausführlich beschrieben haben.
Die entscheidende Rolle für den Erfolg der ETFs liege jedoch darin, ob die Branche die Produkte weiter entwickeln kann. Bislang bilden die meisten ETFs lediglich einen Index nach. In den vergangenen Jahren wurden die Anlagestrategien jedoch ausgefeilter, wie zum Beispiel mit ETFs, die gezielt in Aktientitel mit einer hohen Dividende investieren.

Wer lieber in Deutschland kassieren will, investiert in den Deka DAXplus Maximum Dividen UCITS ETF (ISIN: DE000ETFL235). Eine europäische Dividenden-Strategie liefert der Amundi ETF MSCI Europe High Dividend Yield (ISIN: FR0010718874), der seinen Index neben den Aktieninvestments auch mit Swaps abbildet.
Mittlerweile gibt es auch ETF-Konzepte, die sich eine niedrige Volatilität zum Ziel setzen oder sich an ganz anderen Kennzahlen, wie zum Beispiel der Inflation, orientieren. Das größte Wachstumspotenzial in Europa dürften in den kommenden Jahren ETFs haben, die in festverzinsliche Anlagen investieren, heißt es in der Studie.
Die bekanntesten ETF-Anbieter werden auch weiterhin am stärksten vom ETF-Boom profitieren, glauben 60 Prozent der Befragten. Dahinter folgte mit 42 Prozent der Zugang zu institutionellen Investoren – während „Track Record“ (38 Prozent) und „niedrige Kosten“ (35 Prozent) lediglich im Mittelfeld landeten.
Nur ein Thema sieht die Branche momentan als noch relevanter: Die allgemeine Finanzbildung. Nicht einmal zehn Prozent aller Deutschen haben Aktien im Portfolio. Deswegen gehört es zur Aufgabe, über die Funktionsweise und die Vorteile von Finanzprodukten zu informieren.