Nach 14 Monaten Pandemie verbreitet sich aktuell wieder etwas Zuversicht: Die Impfungen nehmen endlich an Fahrt auf, die Inzidenzen sinken und machen den Weg frei für erste Lockerungen der Corona-Beschränkungen. Dieses Umfeld dient auch als Hintergrund für die Ende April veröffentlichte Frühjahrsprognose der Bundesregierung, wonach für das Bruttoinlandsprodukt ein Anstieg in 2021 um (preisbereinigt) 3,5 Prozent erwartet wird. Für das Jahr 2022 wird ein weiterer Zuwachs in Höhe von 3,6 Prozent prognostiziert. „Der Projektion der Bundesregierung liegt die Annahme zugrunde, dass die weitreichenden Maßnahmen zur Beschränkung der sozialen Kontakte im öffentlichen Raum zum Schutz von Gesundheit und Leben im Laufe des zweiten Quartals 2021 graduell gelockert werden können. Danach wird eine deutliche Erholung der Binnenwirtschaft und der privaten Konsumausgaben erwartet“, heißt es hierzu in einer Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums. Peter Altmaier zeigt sich anlässlich des Ausblicks optimistisch – die Frühjahrsprojektion sei „ein Mutmacher“ trotz der aktuell ernsten Infektionslage. „Spätestens 2022 werden wir unsere alte Stärke wieder erreicht haben. Unsere Wirtschaft ist stark, robust und startklar für den Neustart“, zeigt sich der Bundesminister für Wirtschaft und Energie überzeugt. In Deutschland sind nach Angaben des Ministeriums im Jahresdurchschnitt Anstiege bei allen Verwendungskomponenten des Bruttoinlandsprodukts zu erwarten. Aufgrund der positiven Entwicklung der Absatzmärkte wachsen demnach auch die deutschen Exporte im Jahr 2021 um deutliche 9,2 Prozent (2022: +4,5 Prozent).


Unternehmen: Aussichten je nach Branche unterschiedlich


Trotz dieser insgesamt positiven Aussichten kann sich die reale Lage für die Unternehmen sehr unterschiedlich darstellen. Dies belegt eine aktuelle Umfrage, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im März und April 2021 unter gut 2.800 Unternehmen durchgeführt hat. Während sich etwa die Industrieunternehmen, die durch den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 besonders hart getroffen wurden, seither relativ erholen konnten und immerhin 38 Prozent der Befragten ihre aktuelle Situation besser als vor einem Jahr einschätzen (Vgl.: 29 Prozent negativer als vor einem Jahr), geben Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor 36 Prozent mehrheitlich eine negative Einschätzung ab (Vgl.: 18 Prozent besser als vor einem Jahr). Weiter fasst der Informationsdienst des IW zusammen, für den weiteren Jahresverlauf seien die Unternehmen insgesamt positiver gestimmt: „Von den Industrieunternehmen gehen 47 Prozent für 2021 von einer höheren Produktion aus als im Vorjahr, nur 21 Prozent rechnen mit schlechteren Geschäften.“ Optimismus herrsche vor allem unter den Herstellern von Grundstoffen und Investitionsgütern. Im Dienstleistungsgewerbe und vor allem im Handel sei man hingegen skeptischer. Auch das für die deutsche Wirtschaft wichtige Exportgeschäft könnte sich nach diesen Einschätzungen erholen. Erste Effekte seien bereits im zweiten Halbjahr 2020 zu verzeichnen gewesen. „Und der Trend zeigt weiter aufwärts, vor allem, weil auf wichtigen Märkten wie China die Pandemie offenbar keine große Rolle mehr spielt. Insgesamt gehen zwar nur 23 Prozent der befragten Unternehmen für 2021 von steigenden Exporten aus und 21 Prozent erwarten sogar einen Rückgang. Aber: Von jenen Firmen, die stark auf globale Märkte abzielen, sind 44 Prozent überzeugt, dass ihre Ausfuhren 2021 wachsen werden, nur 22 Prozent rechnen mit einem Minus“, so das IW.


Aktuelle Herausforderung: Rohstoffknappheit als Konjunkturkiller?


Bei allem Optimismus – derzeit stehen die produzierenden Unternehmen vor einem ganz anderen, allerdings ebenfalls handfesten Problem: Die Rohstoffe werden knapp. Immer mehr Branchen melden Lieferengpässe, welche den Post-Corona-Aufschwung wiederum gefährden könnten. Beispiel Halbleiter-Chips: In den Kölner Ford-Werken oder bei BMW standen die Bänder aufgrund der dringend benötigten, aber fehlenden Bauteile still, bei Daimler und Audi gab es deshalb wieder Kurzarbeit. Eine der Ursachen für den Mangel liegt darin, dass die Autoindustrie zu Beginn der Coronakrise zu wenig von den Chips bestellt hatte. In diese Lücke drängten andere Hersteller etwa aus dem Bereich Unterhaltungselektronik oder Mobiltelefonie. Die Automobilproduzenten müssen jetzt notgedrungen warten, bis die begehrten Mikrochips wieder verfügbar sind.


Doch auch im Handwerk und in der Baubranche warnt man vor Lieferengpässen und damit verbundenen Preissteigerungen für wichtige Rohstoffe wie etwa Bauholz. „Vor allem mit dem erneuten Einstieg in die gesellschaftliche und ökonomische Normalisierung infolge der Impffortschritte und der damit einsetzenden Entladung des aufgestauten Konsums halten diese Engpässe die konjunkturelle Erholungsdynamik zurück“, zitiert das Handelsblatt hierzu aus einem Papier des IW.


Deutschland-Fonds: Performances konnten bislang überzeugen


Unterm Strich ergibt sich somit ein durchwachsenes Bild für die heimische Wirtschaft. Dass es Fondsmanagern dennoch gelingen kann, für ihr Portfolio speziell die aussichtsreichen und robusten Unternehmen zu wählen, zeigen folgende Beispiele.


Bislang erfolgreich mit ihrer Strategie sind etwa die Anlageberater der pfp Advisory GmbH, die für den DWS Concept Platow (ISIN: LU1865032954) zuständig sind. Der 2007 aufgelegte Aktienfonds hält aktuell Anteile an Unternehmen wie der Verbio Vereinigte Bioenergie AG, dem Holzfaser-Dämmstoff-Hersteller Steico, dem IT-Systemhaus Bechtle, dem Fotodienstleister CEWE oder Gerresheimer Glas. Dieser breite Branchenmix hat sich für die Anleger in den vergangenen Jahren ausgezahlt. Der Corona-Knick im vergangenen Frühjahr konnte rasch aufgeholt werden, der Fonds verdankt seine Performance konsequentem Stockpicking und einer langfristigen Anlageperspektive.


Auch der seit 1999 erhältliche DWS Aktien Strategie Deutschland (ISIN: DE0009769869) kann ein interessantes Basisinvestment im Depot sein. Unternehmen wie Allianz, SAP, Infineon, Deutsche Post, Deutsche Telekom und zum Beispiel Adidas bilden ein breites Spektrum der deutschen Wirtschaft ab und liefern attraktive Renditebeiträge.


Wer sich einen starken Mix aus heimischen Konzernen ins Depot holen möchte, dabei aber gezielt auf kleine und mittlere Werte abzielt, findet zum Beispiel mit dem Lupus alpha Smaller German Champions (ISIN: LU0129233093) eine Anlagechance. Der Fonds wurde 2001 lanciert und bedient sich aus dem Anlagespektrum von SDax und MDax.


Wertentwicklungen der vergangenen fünf Jahre: