Mit Künstlicher Intelligenz (KI) wird jede Technologie bezeichnet, die die Außenwelt wahrnimmt, diese Informationen verarbeitet und darauf reagiert. Allianz Global Investors (AllianzGI) legt mit dem Fonds Allianz Global Artificial Intelligence (ISIN: LU1548497772) den europaweit ersten Aktienfonds auf, der global in Unternehmen investiert, die von der Verbreitung und dem zunehmenden Einsatz von KI profitieren.

Der Fonds zielt darauf ab, vom rasanten technischen Fortschritt in Bereichen wie Big Data, lernenden Maschinen, selbstfahrenden Autos sowie dem Internet der Dinge zu profitieren und ist die Erweiterung einer Strategie, die im September 2016 zusammen mit Sumitomo Mitsui Asset Management und Nikko in Japan aufgelegt wurde. Innerhalb eines halben Jahres verzeichnete diese Strategie dort Zuflüsse in Höhe von 1,8 Milliarden US-Dollar. Erstmalig wird die Strategie nun auch Privatkunden in Europa angeboten.

„KI befindet sich derzeit an einem Wendepunkt: Diese Art von Technologie fängt an, sich signifikant auf unser Leben auszuwirken, etwa in den Bereichen Gesundheitswesen, Transport oder in der Agrarwirtschaft“, kommentiert Mathias Müller, Leiter Privatkundengeschäft Europa. KI habe das Potenzial, ganze Industrien zu revolutionieren.

Gemanagt wird der Fonds von Sebastian Thomas, Portfoliomanager und Leiter US-Technologie-Research bei Allianz Global Investors. Sebastian Thomas kam im Jahr 2003 als Senior Analyst für Software und Internetfirmen zum Unternehmen und verfügt über mehr als zehn Jahren an Erfahrung als Portfoliomanager von Technologiefonds. Das Technologieteam von AllianzGI managt Portfolios im Volumen von derzeit 7,2 Milliarden US-Dollar.

„Unser Ziel ist es, dieses Potenzial zu analysieren und in die Aktien derjenigen Unternehmen zu investieren, die den Fortschritt von KI vorantreiben oder hiervon direkt profitieren, um so stetiges Kapitalwachstum zu generieren“, fügt Fondsmanager Thomas hinzu.

Künstliche Intelligenz an der Börse
An der Börse ist KI auch bereits vertreten. Kontrollbehörden in den USA setzen die ersten Tools bereits ein und wollen Manipulationen gezielt aufspüren. Neue intelligente Software kann zum Beispiel Chat-Räume nach verdächtigen Konversationen durchsuchen, die während eines großen Trades abgesetzt werden. Aber auch komplexere Betrügereien, wie zum Beispiel beim „Layering“, erkennt das System.

Die Fondsboutique Catana setzt mit ihrem 2016 aufgelegten Fonds „Catana Big Data“ (ISIN: DE000A2AGM42) auf KI in Form von Big Data-Analysen. „Die Kombination von Big Data und Künstlicher Intelligenz ermöglicht uns, ohne Emotionen unseren Portfolio-Management-Prozess erfolgreich umzusetzen“, sagt Catana-Chef Holger Knauer im Interview mit FondsDISCOUNT.de. Sicherlich werde KI in der Zukunft an den Finanzmärkten eine viel größere Rolle spielen, als dies bisher der Fall ist.

Vor allem passiv gemanagte Fonds werden künftig noch stärker auf KI zurückgreifen, belegt eine Studie von Universal-Investment. Der Trend zu passiven Investments und quantitativen Ansätzen hält an. Der Umfrage zufolge wollen 76 Prozent der institutionellen Investoren in Deutschland ihre Aktienquote erhöhen. Nur jeder fünfte von ihnen (19%) verfolgt dabei noch aktive, nicht regelgebundene Ansätze. Mehr als die Hälfte der Befragten denkt, dass künstliche Intelligenz schon jetzt mit klassischem aktiven Portfoliomanagement konkurriert. Mehr als zwei Drittel der institutionellen Investoren glauben, dass auch emotionale Aspekte wie Gier oder Angst von künstlicher Intelligenz korrekt bewertet werden können. Der neue Fonds UniGlobal Vorsorge (ISIN: DE000A1C81G1) nutzt KI bereits zur Steuerung der Aktienquote.

Vorsicht ist geboten vor Robo-Advisoren, die sich mit dem Label „Künstliche Intelligenz“ schmücken. Oft steckt dahinter nicht viel mehr als eine standardisierte Vermögensverwaltung, die ETF-Portfolios zusammenstellt auf der Grundlage weniger Angaben zum Anlagehorizont, zur Anlagesumme und Risikoneigung der Anleger. Solche Dienstleistungen machen Anleger nicht schlauer. Denn wer seinen gesunden Menschenverstand an einen Computer abgibt, wird so schnell keine individuelle Anlagestrategie entwickeln können.