Für die eindeutige Kennzeichnung von Wertpapiergeschäften müssen Unternehmen ab Januar eine LEI-Nummer angeben. Dies gilt vorerst überwiegend für Derivate-Geschäfte. „Der Legal Entity Identifier (LEI) ist ein individueller 20-stelliger Code zur Kennzeichnung einer eigenständigen Rechtseinheit, die als Gegenpartei bei einer Derivatetransaktion (Swap-Transaktion) an den Finanzmärkten auftritt“, lautet die Definition der Deutschen Börse.


Die LEI-Nummer ist erforderlich, um Meldungen an das Transaktionsregister gemäß der European Market Infrastructure Regulation (EMIR) vornehmen zu können. Durch diese Meldungen sollen systemische Risiken im Finanzmarkt reduziert und die Transparenz im außerbörslichen Handel mit Finanzderivaten verbessert werden.


„Auch Banken und Vermögensverwalter benötigen einen LEI von den Unternehmen, für die sie Wertpapiergeschäfte tätigen oder aber eine Vollmacht, um in ihrem Namen einen LEI zu beantragen“, schreibt das Finanzmarkt-Magazin Cash. Privatpersonen und rechtlich unselbstständige Unternehmensteile würden dagegen keinen LEI benötigen.


Um einen LEI zu erhalten, müssen sich Unternehmen, wie z.B. Stiftungen, die ein Firmendepot besitzen, bei einer zugelassenen LEI-Vergabestelle registrieren, einer sogenannten Local Operating Unit (LOU). Mehr Informationen dazu gibt es auf Online-Portalen wie z.B. LEI Direct. Die LOU prüft die übermittelten Angaben und vergibt nach erfolgreicher Prüfung einen Pre-LEI-Code, der bis zum Zeitpunkt der Einführung eines weltweit gültigen LEI-Systems, mindestens aber für ein Jahr, gültig sein soll.


Sperre für Börsen-Transaktionen vermeiden


Die Registrierung bei der LEI-Vergabestelle ist vor Inkrafttreten der EU-Richtlinie MiFID-II gemäß MiFIR-Verordnung Anfang 2018 notwendig, sonst droht eine Totalsperre für Börsentransaktionen ab dem dritten Januar. Das geht aus Informationen der comdirect hervor, die FondsDISCOUNT.de vorliegen. Kunden, die ausschließlich Investmentfonds über die Kapitalanlagegesellschaften kaufen oder verkaufen möchten, benötigen die LEI hingegen nicht und können auf eine Beantragung verzichten.


Dies gilt jedoch ausdrücklich nicht für Exchange Traded Funds (ETF). Einige der passiven Investmentfonds bilden die Performance ihres Index ausschließlich über Derivate nach. Diese synthetische Replikation geschieht meistens mittels Swap-Geschäften.


Firmen-Investoren und Akteure, die am Derivatehandel beteiligt sind, wie z.B. Großbanken, Stiftungen, Fondsgesellschaften, exportorientierte Unternehmen und Kommunen, sollten sich vorab bei ihrer Depotbank informieren.


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