Die Münchner Fondsboutique nova funds GmbH bietet mit dem nova Steady HealthCare (ISIN:DE000A1145J0) Privatanlegern die Möglichkeit, mit einem risikoaversen Publikumsfonds in den Megamarkt Gesundheit zu investieren. Warum dabei auf Nischen gesetzt wird, erklären die beiden geschäftsführender Gesellschafter Dr. Andreas Bischof und Oliver Kämmerer im Interview.


FondsDISCOUNT.de: Entgegen Ihren Mitbewerbern bei den Gesundheitsfonds, die meist zwei Drittel ihres Volumens in Pharma- und Biotech-Titel investieren, schließen Sie im nova Steady HealthCare diese beiden „klassischen Segmente“ aus und setzten auf die Nischen. Was war der Grund für diese Entscheidung?


Dr. Andreas Bischof: Der Hauptgrund ist, dass in diesen „Nischen“ – die in Summe immerhin über 1.700 börsennotierte Unternehmen beinhalten – viele hochattraktive Unternehmen existieren, deren Geschäftsmodell den Anlegern ein sehr vorteilhaftes Chance-Risiko-Profil bieten.


Leider investieren die allermeisten Gesundheitsfonds in diese Segmente des Gesundheitssektors nur in sehr geringem Umfang oder gar nicht. Wir hingegen wollen den Anlegern die Chancen dieser „vernachlässigten“, anderen Gesundheitsaktien erschließen.


Dies funktioniert sehr gut: So hat nova Steady HealthCare (ISIN: DE000A1145J0) den Anlegern im Jahr 2017 eine Rendite von rund 14 Prozent beschert und hat sich dabei um 10 Prozent-Punkte besser entwickelt als der Gesundheitssektor insgesamt. Dabei zielt die besondere Anlagestrategie des Fonds jedoch nicht nur auf eine attraktive Wertentwicklung, sondern gleichzeitig auch auf unterproportionale Schwankungen, denn Schwankungen bedeuten vor allem Stress für den Anleger. Daher ist es sehr erfreulich, dass die Volatilität des Fonds seit Auflage am 1. April 2015 etwa 2 Prozent-Punkte unter der des Gesundheitssektors liegt.


Insofern bestätigen sowohl die überdurchschnittliche Wertentwicklung des Fonds als auch seine unterproportionalen Schwankungen die Entscheidung, auf „Nischen“ im Gesundheitssektor zu setzen.


 


In welchen Teilbranchen/Subindustrien des Gesundheitssektors sehen Sie stattdessen größere Chancen?


Oliver Kämmerer: Vielen Anlegern ist nicht bewusst, dass der Gesundheitssektor in 10 Subindustrien – von Dr. Bischof soeben „Segmente“ genannt – unterteilt wird. Innerhalb dieser „anderen“ acht Subindustrien des weltweiten Gesundheitssektors gibt es durchaus sehr spannende Investmentchancen, zum Beispiel in der Tiermedizin, also Hersteller von Tierarzneimitteln oder Betreiber von Tierkliniken, oder bei Lebensmitteltestern, Herstellern von Hörgeräten, Kontaktlinsen, Operationsrobotern und medizinischen Verbrauchsmaterialien sowie Händlerketten, die diese Produkte vertreiben.


Auch in den anderen acht Subindustrien bieten Innovationen häufig attraktive Investmentchancen, wobei mit Innovationen sehr verschiedenartige Neuerungen gemeint sein können: So können Innovationen beispielsweise die Qualität und den Erfolg der Behandlung eines Patienten verbessern, oder aber die Produktivität des Gesundheitssystems steigern und so dazu beitragen, die Kostenexplosion im Gesundheitssystem zu dämpfen.


Idealerweise leisten Innovationen sogar beides: Operationsroboter beispielsweise helfen, Standardoperationen schonender durchzuführen und reduzieren so gleichzeitig den (kostspieligen) Aufenthalt des Patienten im Krankenhaus. Oder nehmen Sie einen Menschen, der an einem Herzklappenfehler leidet. Früher musste ihm der Brustkorb geöffnet und der Patient an eine Herzlungenmaschine angeschlossen werden. Dieser Eingriff bringt eine massive körperliche Belastung mit sich, mit einer entsprechend langen Erholungsphase innerhalb und außerhalb des Krankenhauses. Heutzutage setzt der Kardiologe dem Patienten im Katheterlabor unter regionaler Anästhesie eine neue Herzklappe durch die Vene ein. Der Patient bleibt nach dem Eingriff nur noch einen Tag zur Beobachtung im Krankenhaus und geht dann nach Hause.


 


Die Gesellschaft wird immer älter, der demografische Wandel hält an, die Weltwirtschaft wächst weiter: alles Faktoren, die dem Gesundheitssektor nutzen. Wie konnte sich der nova Steady HealthCare in diesem Umfeld entwickeln – auch im Vergleich zu anderen Gesundheitsfonds?


Oliver Kämmerer: Die Entwicklung war aus unserer Sicht recht erfreulich. So gelang es uns, im vergangenen Jahr mit dieser Strategie den Vergleichsindex mit einer zweistelligen Überrendite zu schlagen, wie Dr. Bischof eingangs schon erwähnte. Ein sehr gutes Ergebnis, das zusätzlich an Attraktivität gewinnt, wenn man die erzielte Rendite ins Verhältnis zur damit einhergegangenen Volatilität setzt: Basierend auf dem Quotienten von Rendite und Volatilität liegt der nova Steady HealthCare unter den Top 3 derjenigen Gesundheitsfonds, die in Deutschland erhältlich sind. Ein Ergebnis, auf das wir stolz sind.


 


Wie bewerten Sie die Entwicklung des Gesundheitssektors im Vergleich zum Gesamtmarktindex?


Dr. Andreas  Bischof: Über die letzten beiden Jahrzehnte stiegen die Unternehmensgewinne in der Gesundheitsbranche doppelt so schnell an wie die Gewinne derjenigen Unternehmen, die im branchenübergreifenden Gesamtmarktindex MSCI World zusammengefasst sind. Bedeutsam ist die Entwicklung der Unternehmensgewinne auch deshalb, weil sie die Entwicklung der Aktienkurse antreibt, und über den Aktienkurs wiederum den Börsenwert eines jeden Unternehmens. Und so hat sich über die letzten zwei Jahrzehnte die Marktkapitalisierung der im MSCI World Health Care Index zusammengefassten Gesundheitsunternehmen verneunfacht (9,3x), währenddessen sie sich für den breiten Marktindex nur verfünffachte (5,2x). Unserer Auffassung nach wird dieser Trend auch in Zukunft weiter anhalten.


 


Können wir uns das Portfolio des nova Steady HealthCare genauer ansehen: Welches Anlageuniversum umfasst der nova Steady HealthCare und wie findet der Auswahlprozess schlussendlich statt?


Oliver Kämmerer: nova Steady HealthCares Anlageuniversum umfasst rund 1.700 Aktien, von denen die allermeisten von typischen Gesundheitsfonds vernachlässigt werden. Aus diesem, relativ großen Anlageuniversum werden für das konzentrierte Portfolio des Fonds 20 bis 30 Qualitätstitel ausgewählt, die langfristig – und damit meinen wir einen Anlagezeitraum von mindestens drei Jahren – überproportional von diversen Entwicklungen im Gesundheitssektor profitieren.


 


Wie sieht das typische Profil eines Unternehmens aus, in das Sie investieren? Wann ist ein Unternehmen für Sie attraktiv bewertet?


Dr. Andreas  Bischof: Wir wählen vorzugsweise etablierte, mittelgroße Unternehmen mit besonders stetigen Geschäftsmodellen und einer besonders großen Kontinuität des Umsatz- und Gewinnwachstums aus. Das englische „steady“ im Fondsnamen bedeutet ja „stetig“, schwankungsarm, gleichmäßig.  Auf diese Weise sollen die gesuchten Unternehmen wachsen. Man könnte auch sagen: Wir finden die Langweiler spannend. Damit die Fondsanleger ruhiger schlafen können. Und diese Rechnung ging bisher sehr gut auf, wie die Rendite des Fonds zeigt.


Darüber hinaus sollen die Investitionskandidaten langfristig verteidigbare Wettbewerbsvorteile und besonders nachhaltiges Wertschöpfungspotential aufweisen. Da wir eine mittel- bis langfristige Investitionspolitik verfolgen spielt die Bewertung nur eine untergeordnete Rolle. Außerdem hat Qualität meist ihren Preis, das ist auch an der Börse so.


 


Der Fokus des Fonds liegt in den USA. Sind dort die Opportunitäten größer, in attraktive Unternehmen zu investieren?


Oliver Kämmerer: Die überwiegende Anzahl der Gesundheitsunternehmen weltweit sind in den USA notiert, zudem gibt es in den USA sehr innovative Unternehmen, insbesondere in der Medizintechnik. Auch gibt es Teilbranchen, wie etwa Pharmagroßhändler die in anderen Ländern als börsennotierte Unternehmen wenig anzutreffen sind, oder solche wie beispielsweise die Krankenversicherungsbranche, die es so nur in den USA gibt. Daraus ergibt sich eine gewisse Tendenz den Schwerpunkt auf die USA zu legen, er ergibt sich aber nicht zwingend.


 


2017 konnten Sie mit einer Top-Performance abschließen, der nova Steady HealthCare war einer der drei stärksten Gesundheitsfonds im vergangenen Jahr. Was waren die Treiber in Ihrem Portfolio für diese gute Performance?


Oliver Kämmerer: Die Top 10 Unternehmen im Fonds im Jahr 2017 gehörten den Teilbranchen Medizintechnik, biomedizinische Zulieferer, Ausrüster, Medizin-IT, Großhändler und medizinische Verbrauchsmaterialien an. Also einem breiten Spektrum außerhalb der Pharmazie und der Biotechnologie, aber natürlich innerhalb des Gesundheitssektors.


Ein Beispiel für einen Anbieter von medizinischen Verbrauchsmaterialien ist die amerikanische Align Technology, dem weltweit führenden Anbieter von durchsichtigen Zahnspangen. Im Zeitalter der Selfies gewinnt Zahnästhetik zunehmend an Bedeutung, die daraus resultierende Nachfrage nach entsprechenden Produkten wie transparenten Zahnspangen zur Korrektur von Zahnfehlstellungen wird häufig stark unterschätzt. Ein weiteres Beispiel, dieses Mal aus der Gruppe der Medizin-IT, ist Compugroup Medical. Die Deutschen sind der europäische Marktführer bei Software für Arztpraxen, Apotheken, Labore, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Kostenträgern. Momentan führt Compugroup deutschlandweit die Gesundheitskarte ein, die den Weg zur elektronischen Patientenakte ebnen wird.


Die italienische Amplifon ist mit einem Marktanteil von 10 Prozent die weltweit größte Händlerkette für Hörgeräte. Sie gehört zu der Teilbranche der Großhändler. Die Zunahme von Hörschwächen, unter der vor allem ältere Menschen leiden, resultiert aus der Alterung der Bevölkerung. In der Vergangenheit meist stigmatisiert, finden heutzutage moderne Hörgeräte immer mehr Akzeptanz in dieser Gesellschaftsgruppe und ermöglichen es ihr, am sozialen Leben weiterhin und besser teilzuhaben.


 


Wie bewerten Sie die Schwellenländer mit ihrer wachsenden Mittelschicht. Sehen Sie hier für den Gesundheitssektor weitere Wachstumspotenziale?


Dr. Andreas  Bischof: Durch die Verwestlichung des Lebensstils und den wachsenden Wohlstand treibt die Mittelschicht in den Schwellenländern die Nachfrage nach medizinischen Produkten an, die bei uns schon längst zum Alltag gehören. Dazu gehören etwa Sehhilfen zur Behandlung von Fehlsichtigkeit, aber auch Insulin zur Behandlung von Diabetes, oder etwa Bluthochdruckmedikamente, um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Schwellenländer werden volumenstarke Märkte für Produkte sein, die es im Westen bereits seit langem gibt. Die Adaption von neuen, innovativen Therapieformen und Technologien erfolgt hingegen weiterhin zunächst in westlichen Industrieländern mit etablierten Gesundheitssystemen.   


 


Zu den Personen: Dr. Andreas Bischof gründete die nova funds GmbH im Jahr 2013 angetrieben von dem Wunsch, Investmentprodukte zu entwickeln, die sowohl neuartig als auch originell sind und Anlegern zugleich einen Mehrwert bieten. Überzeugt von der großen Bedeutung des Gesundheitssektors für das tägliche Leben eines jeden Menschen, ist es Dr. Andreas Bischof wichtig, diesen höchst relevanten Sektor einem größeren Kreis von Anlegern leichter zugänglich zu machen.


Vor der Gründung der nova fund management GmbH betreute Dr. Bischof neun Jahre lang eines der weltweit größten Investmentportfolios im Gesundheitssektor im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Allianz SE / Allianz Global Investors in München. Zudem ist Dr. Bischof promovierter Molekularbiologe.


Oliver Kämmerer trat der Münchner Fondsboutique nova funds GmbH im Jahr 2014 als geschäftsführender Gesellschafter bei. Mit mehr als 13 Jahren Erfahrung in der Analyse von Gesundheitsaktien und seiner umfangreichen Expertise in den Bereichen Finanzwesen und Volkswirtschaft setzt Herr Kämmerer seine Fähigkeiten nun ein, um neue Investmentprodukte im Gesundheitssektor zu schaffen.


Tipp: Den Steady HealthCare (ISIN: DE000A1145J0) können Sie über FondsDISCOUNT.de ohne Ausgabeaufschlag kaufen.


Video-Update: Anlässlich des  dreijährigen Bestehens der Privatanleger-Tranche werden die aktuellen Fondszahlen präsentiert.  Der Anteilswert der P-Tranche hat sich seit Auflage am 1. April 2015 bis zum 31. März 2018 um rund 10 Prozent besser entwickelt als der Sektorindex MSCI World HealthCare. Noch deutlicher wird die positive Performance der P-Tranche, wenn man sie in Relation zur Volatilität setzt. In einem Vergleich von 14 ausschüttenden Privatanlegertranchen von Gesundheitsfonds, die ebenfalls in Deutschland erhältlich sind, belegt die Privatanleger-Tranche basierend auf diesem Quotienten Platz 2.