Digitale Zahlungen nehmen immer weiter zu: Die Anzahl der Unternehmen, die Kryptowährungen akzeptieren, erhöht sich immer weiter. Online-Unternehmen bieten heute eine große Anzahl an verschiedenen Cyberwallets und ähnlichen Zahlungsmethoden an. Noch hat Papiergeld aber noch nicht seine Bedeutung verloren: Bitcoin wird beispielsweise seit neuestem auch als eine Art Papiergeld herausgegeben, um diejenigen anzusprechen, die mit digitalen Währungen noch nicht ganz vertraut sind. Bedeutet die Zunahme von digitalen Zahlungsmitteln in den letzten Jahrzehnten, dass sich die Welt vom Papiergeld abwendet und sich stattdessen den Kryptowährungen zuwendet, von denen es inzwischen hunderte verschiedene gibt? Wir untersuchen diese Fragen genauer.


1. Immer mehr Geschäfte akzeptieren Kryptowährungen


Nicht nur Geschäfte, sondern auch Banken akzeptieren zunehmend Kryptowährungen. Es scheint sogar fast so als ginge es ihnen dabei darum, mit der Konkurrenz mithalten zu können und nicht als unmodern zu gelten. Sowohl Goldman Sachs als auch JP Morgan haben sich seit kurzem mit Kryptowährungen näher beschäftigt. Goldman Sachs hat angekündigt, bald Bitcoin als Währung anbieten zu wollen und JP Morgan hat jemanden als Leiter für Krypto-Vermögensstrategien eingestellt. Dass die großen Banken sich für dafür interessieren, ist ein gutes Zeichen für die Zukunft von Kryptowährungen.


Der Sandwich-Shop Subway bietet seit einigen Jahren die Bezahlung mit Bitcoin an. Der Youtuber Adam Welsh bezahlte vor etwa vier Jahren 0,04035 BTC für eine Bestellung über 12,35 US-Dollar. Für die Schweizer Website Bitcoinnews fuhren zwei Journalisten nach Bratislava in der Slowakei, um dort mit Bitcoin zu bezahlen. Laut dem Journalisten Christian Mäder lief die Bezahlung bei Subway über einen QR-Code ab, “den ich mit meiner Android Bitcoinwallet App einscannte”.


“Dadurch musste ich weder den Betrag noch die Adresse eingeben, es wurde alles automatisch übernommen”, erzählte Mäder weiter. “Ein Knopfdruck auf „Zahlung senden“ genügte, und nach ca. 15 Sekunden kam der Betrag in Bitcoin auf deren Wallet an. Eine Zahlung mit Kreditkarte hätte auch so lange gedauert, oder sogar noch länger. Zudem hätte ich dabei noch einen Code eintippen müssen”, so Mäder. In Deutschland gibt es noch mehr Restaurants, die Bitcoin anbieten. Bitcoinblog hat eine Karte mit einigen Orten im Land zusammengestellt.


Für Business Insider versuchte eine Frau in New York einen Tag lang entweder mit Bitcoin oder mit barem Gold zu bezahlen. Was bei Gold nicht klappte, klappte dafür mit Bitcoin zumindest in einigen Situationen besser.


Inzwischen gibt es auch eine Debitkarte in den USA, die, laut offizieller Website, die Zahlung mit Bitcoin online und offline bei über 38 Millionen Händern weltweit ermöglicht. Sie verlinkt sich mit der Handelsplattform Coinbase.



2. Online-Geschäfte nehmen oft eine Reihe von verschiedenen Cyberwallets und ähnlichen Zahlungsmethoden an


 Was vor Ort in Geschäften noch nicht ganz so üblich ist, läuft online schon viel glatter ab. Der Online Forex Broker FBS ist in mehr als 190 Ländern präsent. Inzwischen akzeptiert er auch den Zahlungsdienstleister Neteller als Auszahlungsmittel. Neteller akzeptiert wiederum Bitcoin. Auch bei der Startup Stock Exchange, einer Börse, bei der Investoren Aktien von Startups kaufen und verkaufen, wird Neteller akzeptiert. Ähnlich ist es bei Facebook, welches Neteller für Spiele anbietet. Online Aktionshäuser wie AStealRibasso und das Online Casino 888 Casino bieten Neteller als mögliche Zahlungsmethoden an. Versicherungen über Software-Firmen bis hin zu Webhosting-Unternehmen bieten alle sogenannte Cyberwallets (auch E-Wallets) wie Neteller und Skrill an.


Im Xbox-Shop kann man nach einer Pause seit kurzem wieder mit Bitcoin bezahlen. Microsoft erlaubte das Zahlungsmittel zuerst im Jahr 2014, dann wurde der Service aber wohl aufgrund der Schwankungen bei der Kryptowährung unterbrochen. Das Fastfood-Unternehmen KFC nahm in Kanada im Januar 2018 vorübergehend Bitcoin an. Deutsche Websites wie die von AO Hostels akzteptieren die Kryptowährung und in Aschaffenburg können Kunden bei der Anwaltskanzlei FENDERL Rechtsanwälte mit Bitcoin bezahlen (die Rechnungen werden von der Kanzlei übrigens immer in Euro ausgestellt).


Die Bezahlung mit E-Wallets wird in Online-Shops immer üblicher. Der Online-Händler Overstock.com erlaubte im Jahr 2014 als erster großer Online-Shop die Bezahlung mit Bitcoin. In der Mitte des Jahres 2014 gab Overstock.com bekannt, dass Verkäufe im Wert von etwa 300.000 US-Dollar pro Monat mit Bitcoin abgewickelt wurden. Die Spieleplattform Steam, die über etwa 150 Millionen registrierte Nutzer verfügt, akzeptiert Bitcoin und auch der Reiseanbieter Expedia nimmt die Kryptowährung an. Auch beim Lieferservice Lieferando kann man mit Bitcoin bezahlen.



3. Bitcoin gibt es auch als Papiergeld


In den deutschsprachigen Ländern haben sich Bitcoin und Co. allerdings noch nicht so gut durchgesetzt wie in anderen Ländern. Hier fehlt es noch am nötigen Vertrauen gegenüber der Kryptowährung, die inzwischen von immer mehr globalen Unternehmen und Banken akzeptiert wird. Vielleicht aus diesem Grund wird Bitcoin nun in der Schweiz als Papiergeld gedruckt. Die Bank Tangem bietet sogenannte “Tangem Notes” an, die an Kreditkarten erinnern und wie andere Banknoten einfach dem Verkäufer überreicht werden können. Es gibt keine Gebühren, keine nachvollziehbaren digitalen Spuren. Und welche Zahlen stehen auf den Karten? Es können u. a. mit 0,01 BTC und auch 0,5 ETH (Währung von Ethereum) gezahlt werden. Eine starke Verschlüsselung schützen die E-Wallet und ihre Inhalte. Um zu erkennen, ob die Karte tatsächlich Wert besitzt, einfach mit einem NCF-fähigen Smartphone berühren.

An der Stuttgarter Börse wurde vor kurzem eine App eingerichtet, mit der mit Kryptowährungen gehandelt werden kann. Ob sich das “Papiergeld” von Bitcoin, Ethereum und Co. wirklich bezahlt macht, ist noch nicht sicher. Bisher funktioniert die Zahlung meist bequem mit dem Handy und einen QR-Code, wie bei Subway. Starbucks wird, trotz Missverständnissen seitens der Presse, Bitcoin nicht akzeptieren. Wie wäre es wohl, seinen Latte Macchiato morgens mit Bitcoin zu bezahlen? Bisher kostet ein Caramel Macchiato etwa 4,25 Euro. Das wären 0,00069 Bitcoin. Die Frage ist, ob die Bezahlung mit physischen Zahlungsmitteln für viele Kunden die bevorzugte Zahlungsart bleiben wird. Allem Anschein nach entwickeln sich Zahlungsweisen in der modernen Welt in Zahlungen übe QR-Codes, Smartphones und Cyberwallets mit Kryptowährungen. Die Tatsache, dass Banken wie JP Morgan und Goldman Sachs den Wert der Kryptowährung erkennen, deutet daraufhin, dass die Währung, die immer eine digitale Währung war, sich auch als solche durchsetzen kann. Wer mit Bitcoin bezahlt, ist es gewohnt, sein Smartphone zu verwenden, um für seine Waren oder Dienste zu bezahlen.


Die niedrigen Gebühren, die sowohl bei Online-Zahlungen als auch bei Tangem anfallen, wo sie bei Null liegen, sprechen für die Kryptowährungen als Zahlungsart. Es bleibt offen, ob sich immer mehr Kunden für die digitalen Währungen entscheiden.