Es liegt in der Natur der Sache: Mit einem ETF schneidet man nie schlechter, allerdings auch nie besser als der zugrundeliegende Index ab. Wer mehr Rendite möchte, sollte auf aktiv gemanagte Fonds ausweichen. Denn sie haben den Vorteil, dass der Manager auf aktuelle Marktentwicklungen reagieren kann, auch aussichtsreiche Titel abseits der Benchmark im Blick hat und sein Portfolio individuell zusammenstellt. Immerhin gelingt es so jedem vierten Fondsmanager, den Vergleichsindex zu schlagen – es lohnt sich also, bei der Wertentwicklung genau hinzusehen. In unserer redaktionellen Serie haben wir uns zunächst Europa-Aktienfonds und ETFs, die auf europäische Indizes setzen, angesehen und die Aktienfonds für Sie herausgefiltert, die tatsächlich besser abschneiden als ein Indexprodukt.

Grundsätzlich bieten Fonds und ETFs mit dem Anlagehorizont Europa den Vorteil, sehr breitgestreut in verschiedene Unternehmen in unterschiedlichen Ländern und Branchen zu investieren. Dies lohnt sich gerade derzeit, denn der schwache Euro verleiht den europäischen Unternehmen Aufschwung. So hat sich laut einer aktuellen Umfrage des Forschungsinstituts Markit die Stimmung in den Unternehmen in Europa im Februar bereits den dritten Monat in Folge aufgehellt. „Im Februar zeigten sich klare Anzeichen einer Belebung der Eurozonen-Wirtschaft", erklärt Chris Williamson, Chefökonom von Markit. Die jüngste Verbesserung der Auftragslage und der gestiegene Optimismus der Unternehmen ließen zudem erwarten, dass sich der gegenwärtige Aufwärtstrend im März beschleunigen werde.

Wichtige Europa-Indizes sind der MSCI Europe mit 439 Titeln, der Eurostoxx 600, in dem 600 große europäische Unternehmen enthalten sind und der Eurostoxx 50, der als eines der wichtigsten Börsenbarometer in Europa gilt und 50 große börsennotierte Unternehmen der Eurozone abbildet. Während ein ETF also auf die Wertentwicklung einer Vielzahl von Unternehmen setzt, besteht das Portfolio vieler aktiv gemanagter Fonds meist aus weniger als 50 Titeln. Dies bietet immer noch eine breite Streuung, doch statt Masse wird hier mehr selektiert und auf die Qualität der Einzeltitel geachtet. Und dies zahlt sich aus, wie die folgende Tabelle zeigt. Auch hinsichtlich der Volatilität haben aktive Fonds in der Regel die Nase vorn – während ETFs auf jede Schwankung reagieren, können Fondsmanager Titel gezielt umschichten und somit einzelne Ausschläge in der Wertentwicklung besser ausgleichen.

Beliebte ETFs
ETFs auf europäische IndizesPerformance (5 Jahre)Volatilität (5 Jahre)
db x-trackers MSCI EUROPE INDEX UCITS ETF 1C (WKN: DBX1ME)42,66 %24,70 %
dbx Euro Stoxx 50 ETF (WKN: DBX1ET)52,66 %11,65 %
ComStage EURO STOXX 50® TR UCITS ETF (WKN: ETF050)52,96 %15,08 %
ComStage STOXX ® Europe 600 NR UCITS ETF (WKN: ETF060)79,01 %11,55 %
Quelle: edisoft.de, Stand: 06.03.2015

Beliebte Aktienfonds/Europa
Aktienfonds EuropaPerformance (5 Jahre)Volatilität (5 Jahre)
Fidelity European Growth A acc €, (WKN: A0MU7V)69,79 %10,32 %
Invesco Pan Europ Structured A acc (WKN: 796421)112,05 %8,86 %
First Private Europa Aktien ULM A (WKN: 979583)80,79 %11,33 %
Allianz Europe Equity Growth - AT - EUR (WKN: A0KDMU)123,24 %14,14 %
Comgest Growth Europe Acc (WKN: 631025)106,55 %8,12 %
Quelle: edisoft.de, Stand: 06.03.2015

Die ETF-Serie im Überblick:
Teil 1: Aktiv gegen passiv – Sind ETFs besser als aktive Fonds?
Teil 2: Aktiv gegen passiv – Europa-Fonds im Vergleich
Teil 3: Aktiv gegen passiv – Global anlegende Fonds im Fokus
Teil 4: Aktiv gegen passiv – Rentenfonds im Vergleich
Teil 5: Aktiv gegen passiv – Deutschlandfonds im Vergleich

Alle Anlagen an Wertpapierbörsen sind mit Risiken verbunden:
  • Die Wertentwicklung eines Fonds wird maßgeblich von der Wertentwicklung der Anlagewerte bestimmt. Daraus ergibt sich das Risiko von finanziellen Verlusten wenn sich Marktpreise von bestimmten Werten ändern.
  • Das Risiko des Fondsmanagements besteht darin, dass der Fondsmanager Entscheidungen trifft, die eventuell nicht den Zielvorstellungen der Anleger entsprechen, oder die dazu führen, dass sich der Fonds negativ entwickelt.
  • Von den angelegten Beträgen gehen Kosten für die Fondsverwaltung usw. ab. Das kann dazu führen, dass sich Fonds im Vergleich zur direkten Anlage, z.B. in Aktien, nicht proportional entwickeln.
  • Wertentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Erträge. Wer Ranglisten und Statistiken als Entscheidungsgrundlage für eine bestimmte Fondsanlage nutzen will, sollte auf die Voraussetzungen achten, unter denen derartige Rang- und Bestenlisten erstellt wurden.
  • Je nach Fondsart, Ausrichtung und Fondskonstruktion ergeben sich spezielle Risiken für den Anleger, z.B. Verluste durch Währungsschwankungen. Weitere Details entnehmen Sie bitte dem Verkaufsprospekt.