Wer sich auf dem Wohnungsmarkt in den deutschen Metropolen umschaut, ahnt es schon längst: Die Wohnungspreise werden in den nächsten Jahren weiter steigen. Dieser Trend wurde nun in der aktuellen Immowelt-Kaufpreis-Prognose mit Zahlen unterlegt, indem die Preise für Eigentumswohnungen bis 2020 vorausberechnet wurden. Berücksichtigt wurde dabei die Entwicklung von Bevölkerung, Verbraucherpreisindex und Baupreisindex sowie ein durchschnittlicher Zinssatz von 1,68 Prozent für Wohnbaukredite in 2017.


Bis Ende 2020 liegt die Zunahme im Mittel demnach bei 22 Prozent. Spitzenreiter mit neuen Rekord-Höhen ist München: Wohnungen verteuern sich dort um stolze 28 Prozent. Der Quadratmeterpreis liegt dann voraussichtlich über der 8.000-Euro-Marke (8.390 Euro). Bereits Ende dieses Jahres wird er bei 7.140 Euro liegen. Zurzeit zahlen Wohnungskäufer in der bayerischen Landeshauptstadt im Median 6.540 Euro pro Quadratmeter. Noch deutlicher wird der Unterschied zu 2010: Damals kosteten Wohnungen nach Berechnungen von Immowelt 2.970 Euro pro Quadratmeter und damit einen Bruchteil der Preise mit denen 2020 zu rechnen ist.


„Die Ergebnisse unserer Prognose zeigen, dass die Preise in den deutschen Großstädten auch in den nächsten zwei Jahren steigen werden. Das liegt vor allem daran, dass der Zuzug in die Ballungsräume weiter zunimmt und sich somit die Nachfrage nach Wohnraum stetig erhöht“, erklärt Ulrich Gros, CFO der Immowelt AG. „Das Angebot an Immobilien wird dem großen Ansturm aber nicht gerecht“, so Gros weiter. „Hinzu kommt, dass es keine Anzeichen dafür gibt, dass die derzeitige Niedrigzinsphase auf einen Schlag beendet sein wird. Die Europäische Zentralbank wird den Leitzins nur in kleinen Schritten anheben.“


Die günstigen Zinsen haben aber nicht nur Auswirkungen auf Münchens Immobilienmarkt, auch in B-Städten hält der Preisaufschwung an. Beste Beispiele hierfür sind nach Angaben von Immowelt Hannover und Nürnberg. Beide Städte verzeichneten in den vergangenen Jahren ein Bevölkerungswachstum, das auch in den nächsten Jahren aller Voraussicht nach nicht abreißen wird. In Folge dürften sich die Kaufpreise in Hannover bis 2020 um 25 Prozent, in Nürnberg um 26 Prozent erhöhen – die höchsten Steigerungen nach München (28 Prozent). In Nürnberg prognostiziert die Immowelt-Berechnung in zwei Jahren Preise von 3.400 Euro pro Quadratmeter, aktuell liegt der Wert noch bei 2.700 Euro. In Hannover ist das Niveau generell etwas niedriger: Zurzeit zahlen Käufer 2.170 Euro pro Quadratmeter, 2020 sind bereits 2.720 Euro realistisch.


Auch in Berlin, Stuttgart (je +24 Prozent) und Hamburg (+23 Prozent) müssen Wohnungskäufer 2020 deutlich mehr Geld investieren. Besonders in Berlin steigen die Preise bis 2020 in neue Sphären. Aktuell sind es noch 3.460 Euro im Median, für Ende dieses Jahres prognostiziert Immowelt 3.730 Euro. In zwei Jahren dann erreichen die Kaufpreise dann im anhaltenden Berlin-Boom die 4.000-Euro-Marke. Zum Vergleich: 2010 kostete der Quadratmeter noch 1.570 Euro. Anfang 2020 wird er mehr als 2,5 Mal so teuer sein.


Im Ruhrgebiet bietet sich dagegen ein anderes Bild, hier dürfte sich an dem vergleichsweise „günstigen“ Wohnungspreisen bis 2020 nicht viel ändern. Aktuell kosten Eigentumswohnungen in Dortmund 1.340 Euro pro Quadratmeter und in Essen 1.370 Euro. In den nächsten zwei Jahren sind Steigerungen von gerade einmal 80 beziehungsweise 90 Euro zu erwarten – dies ist laut der Immowelt-Prognose aber die absolute Ausnahme im Städtevergleich.


Anlagealternativen zum Wohnungskauf
Diese Aussichten machen den Wohnungskauf als Kapitalanlage nicht unbedingt attraktiv. Wer sein Portfolio dennoch mit Immobilien diversifizieren möchte, kann auch professionell gemanagte Immobilienfonds oder auch Immobilien-Crowdinvestments zurückgreifen.


Eine Übersicht aktueller Immobilienbeteiligungen sehen Sie hier.


Speziell in Wohnimmobilien investieren aktuell der ZBI Professional 11 und der ZBI WohnWert 1. Auf Wohnungsneubau setzt hingegen der Project Metropolen 16.