Am Montag gab Capital Stage – Deutschlands größter Solarparkbetreiber – ein öffentliches Angebot zur Übernahme der Chorus Clean Energy AG bekannt – welches der Konkurrent dankend annimmt. Beide Energieunternehmen wollen Aktien im Wert von 320 Millionen Euro tauschen. Aktionäre von Chorus erhalten fünf Anteilsscheine von Capital Stage im Austausch für drei eigene und kommen dadurch in den Genuss einer Prämie von voraussichtlich 30 Prozent auf den Schlusskurs der Chorus-Aktie.

Mit der Fusion bringen sich die beiden Ökostrom-Spezialisten für den intensiven Wettbewerb auf dem Markt der Erneuerbaren Energien in Form. Denn die Branche ist in Bewegung. Es gibt eine Vielzahl von Akteuren, die um die wenigen freien Plätze für die Errichtung von Solar- und Windparks konkurrieren. Künftig will die Bundesregierung in Deutschland – wie weitere europäische Landesregierungen auch – die Einspeisevergütung für Solarstrom an diese neuen Rahmenbedingungen anpassen. Anstatt einer Pauschale, die der deutsche Staat derzeit pro Kilowattstunde Solar- oder Windstrom zahlt, soll die Höhe der Einspeisevergütung künftig anhand eines Ausschreibungsverfahrens ermittelt werden. Nur noch solche Unternehmen, die am besten am Markt positioniert sind, erhalten dann den Zuschlag.

Mit der Fusion von Capital Stage und Chorus Clean Engergy entsteht ein neuer Energie-Riese, der sich in diesem neuen Marktumfeld leichter gegen seine Konkurrenten behaupten soll. Die Marktkapitalisierung beider Unternehmen wird auf 824 Millionen Euro geschätzt, bei einem Vorsteuergewinn (Ebit) von etwa 70 Millionen Euro, schreibt das Handelsblatt. Der FAZ zufolge betreiben die beiden Unternehmen nach einer Fusion insgesamt 138 Solar- und 22 Windparks mit einer Gesamtleistung von etwa 870 Megawatt.

Die Chorus-Gruppe ist seit über zehn Jahren auf Umweltfonds spezialisiert und hat im Bereich Solar bereits über 20 Beteiligungen erfolgreich platziert. Die Fusion mit Capital Stage dürfte im dritten Quartal dieses Jahres über die Bühne gehen.