Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) nimmt die Deutsche Bank aufgrund ihrer zahlreichen Skandale in den vergangenen Jahren genauer unter die Lupe. Unter anderem laufen Untersuchungen in Russland, wo das Management der Deutschen Bank unter dem Verdacht der Geldwäsche steht. Obwohl die Strafen niedriger ausfallen sollen als in den USA, müsse sich die Bank auch in Russland auf eine Milliardenstrafe einstellen, schreibt die SZ.

Konkret geht es der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge um den Verdacht, dass Mitarbeiter der Deutschen Bank dabei behilflich gewesen sein sollen, für Vertraute Wladimir Putins Aktiengeschäfte im Wert von zehn Milliarden Dollar abgewickelt und diese Beträge ins Ausland geschafft zu haben. Besonders heikel: Der Vorfall ereignete sich von 2011 bis 2015, ab 2014 verhängte die EU zudem Sanktionen gegen Russland, die Finanzgeschäfte von vorn herein verboten hatten. Neben der BaFin untersuchen auch die US-Behörden und die britische FCA den Fall. Zu einem Teil seien die Geschäfte in US-Dollar abgewickelt worden, zum anderen seien auch britische Handelsplätze genutzt worden.

Als sei das noch nicht genug, hat der Internationale Währungsfonds das Geschäftsmodell der Deutschen Bank öffentlich angezweifelt. „Die Deutsche Bank muss sich anpassen, um Investoren davon zu überzeugen, dass ihr Geschäftsmodell zukunftsfähig ist“, sagt Peter Dattels, Kapitalmarkt-Direktor beim IWF, der Nachrichtenagentur Reuters.

Vom „Rettungsplan“ zum „Bank-Run“
Wegen fauler Hypothekenkredite in den USA droht dem größten deutschen Kreditinstitut eine Strafe von bis zu 14 Milliarden Euro. Gerüchten zufolge könne diese Strafe auf 5,4 Milliarden Euro gesenkt werden, der Ausgang des Gerichtsprozesses ist jedoch noch völlig offen.

Die Meldung führte zu ersten Diskussionen um einen Rettungsplan für die Bank seitens der Regierung. „Alleine die Diskussion um eine mögliche Existenzgefahr der Deutschen Bank ist ausgesprochen gefährlich – für das Geldhaus selbst, aber auch für das gesamte Finanzsystem. Denn schon eine Diskussion um eine mögliche Pleite der Deutschen Bank führt zu einer massiven Verunsicherung von Kunden, Geschäftspartnern und anderen Banken, die vor der Frage stehen, ob sie überhaupt noch Geschäfte mit den Frankfurtern eingehen oder abwickeln können. Das sind die Elemente, aus denen gemeinhin ein Bank-Run entsteht“, kommentiert Börsen-Experte und Fondsmanager Dirk Müller für FondsDiscount.de.

Der kürzeste Weg vom Risiko zur Prämie
Bei all diesen Skandalen kann sich die Deutsche Bank kaum noch um ihr Privatkundengeschäft kümmern. Wer sich also nicht mehr gut vertreten fühlt von der Bank, die von allen Seiten für ihre Missetaten in der Vergangenheit zur Rechenschaft gezogen wird, für den könnte ein Wechsel eine sinnvolle Alternative darstellen. Die Konkurrenten der Bank stehen bereits in den Startlöchern. Bei Direktbanken wie Comdirect, Ebase oder Consorsbank gibt es attraktive Angebote, die speziell auf die Bedürfnisse der Privatanleger zugeschnitten sind. Bei einem Wechsel winken Privatanlegern darüber hinaus attraktive Prämien.

Der Weg vom Risiko zur Prämie war noch nie so einfach.

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