Was es mit der Datenbank als Arbeitshilfe für Stiftungen auf sich hat, was Stiftungen darin finden und wie sie deren Inhalte optimal für sich nutzen, haben wir uns im Detail angeschaut. Beyond Staatsanleihe: Stiftungen suchen vermehrt nach finanziell ertragreichen Investitionen, um ihren Zweck erfüllen zu können. Sie machen sich damit auf den Weg in Bereiche, in denen zum Beispiel Family Offices oder Pensionskassen und Versicherungen schon lange tätig sind: Private Markets. Das sind nicht-börsengehandelte, also illiquide Fonds, die in Immobilien, Infrastruktur, Private Debt oder auch Private Equity investieren. Als Player sind zum Teil bekannte Adressen tätig, aber eben auch viele spezialisierte Anbieter, die über hohe Expertise und Vernetzung in ihrem Bereich verfügen, darüber hinaus aber wenig bekannt sind. Und genau hier setzt die FAROS-Database an, denn sie verschafft einen Überblick über den Markt, der bislang so einfach nicht möglich war: www.faros-consulting.de/angebote/private-markets-database.


Stiftungen in guter Gesellschaft


„Die Datenbank richtet sich an institutionelle Investoren im deutschsprachigen Raum, wie Stiftungen, Pensionskassen, Versorgungswerke, Family Offices oder Versicherungen. Über die Datenbank können sich institutionelle Investoren über Investment-Möglichkeiten im Private Markets-Segment informieren und direkt mit den Asset Managern Kontakt aufnehmen“, fasst Raphael Schwartze, Investment Consultant und zuständiger Projektmanager für die FAROS Private Markets Database, zusammen. Seit dem Start der Datenbank bekomme man eine sehr positive Resonanz vom Markt. Mehr als 100 institutionelle Adressen aus dem deutschsprachigen Raum haben sich bereits registriert. Die Nutzung ist für Stiftungen kostenlos. Es besteht die Möglichkeit, sich über neue Strategien, die vorgestellt werden, automatisiert informieren zu lassen.


Die Datenbank deckt im Moment die Assetklassen Immobilien, Infrastruktur, Private Debt und Private Equity ab. Zuletzt wurde die Datenbank auch um die Kategorie der Asset Servicing Dienstleister erweitert. „Hier haben Stiftungen die Möglichkeit, sich über potenzielle Partner in administrativen Fragen zu informieren“, so Schwartze. Die starke Nachfrage nach Information wundert Schwartze keineswegs: „Rendite- und Anlagedruck nehmen immer weiter zu – Investoren sind händeringend auf der Suche nach Alternativen zum festverzinslichen Bereich. Mit ihrem Risiko-Renditeprofil bieten sich Real Assets hier an.“


Transparenz für unübersichtlichen Markt


Stiftungen bietet sich durch die Datenbank die Möglichkeit, den intransparenten Markt gewissermaßen zu durchdringen. Intransparent darf man in diesem Zusammenhang nicht fälschlicher Weise mit unseriös oder unsolide in Verbindung bringen – vielmehr soll damit eine gewisse Zersplitterung und Unübersichtlichkeit ausgedrückt werden. Es ist eben der besondere Vorteil von Börsen, jedermann und jederzeit Zugang zum Markt und seinen Daten zu verschaffen. Wenn es aber keinen zentralen Handelsplatz gibt, ist es schwierig, einen vollständigen Marktüberblick zu erhalten: Wer bietet was in welcher Stückelung und mit welcher Renditeerwartung an? Das mussten sich Marktteilnehmer und solche, die es werden wollen, bislang mühsam zusammenrecherchieren. Genau an diesem Punkt setzt die Datenbank an, indem sie das Angebot im Private Markets-Segment effizient und transparent darstellt.


Registrierung für Stiftungen kostenlos


Stiftungen registrieren sich kostenlos auf der Datenbank. Viele der in der Datenbank einsehbaren Angebote sind hier auf fondsdiscount.de in der Rubrik „Beteiligungen“ erwerbbar. Mehr als 100 institutionelle Investoren aus dem deutschsprachigen Raum haben sich bereits registriert, Tendenz stark steigend. Für Stiftungen ergibt sich damit die Möglichkeit, mit Anlegern gleichen Typus – also strategisch, langfristig, risikoavers – zu investieren. Einen Schwerpunkt bilden dabei Immobilien- und Private-Debt-Fonds – jetzt sind auch Asset Manager mit Private-Equity-Strategien vertreten. Insgesamt sind mehr als 500 Milliarden Euro an Assets under Management auf der Plattform versammelt.


Die Datenbank gliedert sich in die Anlagebereiche Immobilien, Infrastruktur, Private Debt und Private Equity. Interessiert sich eine Stiftung zum Beispiel für Infrastruktur-Investments über Listed Infrastructure hinaus, kann die entsprechende Schaltfläche angeklickt werden. Es öffnet sich ein Tableau für die weitere Vorauswahl: Nun können Risikoklasse, regionaler Fokus und die Nutzungsart ausgewählt werden. Wählt man zum Beispiel Core und Europa aus, öffnet sich eine Liste von angebotenen Fonds. Darunter sind bekannte Adressen wie BNP Paribas, Macquarie, Edmond de Rothschild oder Threadneedle, aber auch dem breiten Publikum weniger bekannte Adressen wie Luxcara oder DIF CP.


Nunmehr können Stiftungsverantwortliche Informationen zu den einzelnen Fonds abrufen: Welche Sektoren werden allokiert, welche Strategie wird verfolgt, welches Volumen angestrebt, welche Dealgrößen in welcher Anzahl angestrebt, Infos zu Eigenkapitalanteil/Leverage, erwartete Rendite, regulatorische Rahmenbedingungen, Gebühren und viele weitere Informationen sind mit einem Klick abrufbar. Die Kontaktdaten der Asset Manager sind direkt für Nachfragen abrufbar.


Statistik zeigt erste Schwerpunkte an


Erste Interessenschwerpunkte von Seiten der institutionellen Investoren haben sich bereits herauskristallisiert. Im Immobilien-Segment wurde am meisten nach Wohn-/Misch-Core-Fonds mit Fokus auf Deutschland oder Europa gesucht, in der Assetklasse Infrastruktur waren dies die Kategorien Europäische und Renewables-Fonds, und zwar unabhängig von der Risikoklassifizierung. Bei Private Debt wurden bisher vor allem nach den Kategorien Real Estate Backed, OECD und Deutschland sowie nach Unitranche gesucht.


Beim Einblick in die Assetklassen liefert die Datenbank interessante Markteinblicke zutage. Im Bereich Immobilien ist der Großteil der Fonds in den Kategorien Wohnen oder Mischfonds angesiedelt. Pflegeheime, Büro und Hotel machen den geringsten Anteil unter den Fonds aus. Ein Großteil der Fonds hat einen geographischen Fokus auf Deutschland oder Europa. Bezüglich der Risikoklasse machen Core-Fonds den größten Anteil aus, dahinter folgen Core+ und Value-Add Fonds. In der Assetklasse Infrastruktur weist der Großteil der Fonds einen Multi-Sektor- bzw. Diversified-Fokus auf, gefolgt von Fonds der Kategorie Renewables.


Fazit


Die Datenbank ist ein hervorragendes Werkzeug, um sich Investments in realen Werten anzunähern: Etwaige Berührungsängste werden durch Informationen abgebaut, Stiftungen erhalten ein erstes Feeling dafür, was angeboten wird und an Allokierungen möglich ist. Im sozialen Bereich würde man von einem niederschwelligen Angebot sprechen, da der Zugang kostenlos und der Aufwand für die Registrierung minimal sind.


 


Zum Autor: Dieser Text wurde von Stefan Preuß im Auftrag von www.stiftungsmarktplatz.eu erstellt. Er ist freier Autor, spezialisiert unter anderem auf das Segment Stiftungsfonds und stiftungsgeeignete Fonds. Er fungiert zudem als redaktioneller Leiter für die FondsFibel für Stiftungen & NPOs (www.fondsfibel.de).