Die Europäische Zentralbank wird am Donnerstag voraussichtlich den Einlagenzins für Bankguthaben tiefer in den negativen Bereich verschieben. Schwache Wirtschaftsdaten und eine anhaltend niedrige Inflation im gemeinsamen Währungsraum lassen vermuten, dass auch das Anleihenkaufprogramm der EZB weiter geführt oder sogar ausgeweitet wird. Der Schuss könnte jedoch nach hinten losgehen, warnt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ).

Man könne nicht vorausschauen, wie Banken und andere Finanzmarktakteure reagieren werden, wenn die Zinsen weiter gesenkt würden, schreibt die BIZ in einem am Sonntag veröffentlichten Bericht. Sie ist vor allem besorgt um die finanzielle Situation der Banken. Diese haben bislang die Kosten der niedrigen Zinsen in vollem Umfang selbst getragen, ohne sie an die Endkunden weiter zu geben. „Die Lebensfähigkeit des Geschäftsmodells der Banken als finanzielle Vermittler wird dadurch in Frage gestellt“, kommt die BIZ zu dem Schluss.

Die EZB will die Finanzinstitute mit einer Absenkung des Einlagenzinses von -0,3 auf -0,4 Prozent zur Erhöhung ihrer Kreditvergabe an Privathaushalte und Unternehmen bewegen. Doch der Plan scheitert bislang. Vielmehr verwenden die Banken das billige Geld der EZB, um am Finanzmarkt die Renditen zu erwirtschaften, die mit dem klassischen Zinsmodell nicht mehr erzielt werden können. Doch das Niedrigzinsniveau hat auch den Markt für Staatsanleihen als Renditebringer für Banken unattraktiv gemacht. Die Investmentbank Goldman Sachs gibt in diesem Zusammenhang bekannt, dass sie bis zu zehn Prozent der Stellen im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen streichen wird. Banken müssen daher erwägen, ihr Kapital in risikoreichere Assets zu verschieben.

Erste Anzeichen für eine neue Bankenkrise traten im Februar deutlich hervor. Die Deutsche Bank war in die Schlagzeilen geraten, weil Bedenken aufkamen, dass der Cashflow der Bank nicht ausreichen könnte, um fällig werdende Anleihen zu bedienen. Die Deutsche Bank hat sich seitdem bemüht, diese Bedenken zu beseitigen. Die Aktie des Unternehmens brach trotzdem ein und erholt sich seitdem nur langsam von diesem Schock.

Für Investoren bleibt es spannend. Es ist noch nicht abzusehen, wie die Finanzmärkte auf die Maßnahmen der EZB reagieren werden. Die weitere Absenkung des Einlagenzinses gilt als eingepreist. Diesen Schritt hatten die Märkte bereits im Dezember erwartet und zeigten sich entsprechend enttäuscht über die Zurückhaltung Mario Draghis. Die Meinungen häufen sich, dass die Finanzmärkte das Vertrauen in die EZB verloren haben.

Entsprechend zurückhaltend agieren auch Investoren. Wem es an den Aktienmärkten in 2016 zu volatil zugeht, der könnte sich mehr für Investitionen in Sachwerte wie Immobilien-, Flugzeug- oder Containerbeteiligungen interessieren. Unten aufgeführte Tabelle zeigt einige Beteiligungen, die kurz vor der Schließung stehen.

NameKategoriePlatzierungLaufzeitAusschüttung
7x7 Sachwerte West IImmobilien90 %16 Jahre181,20 %
WealthCap SachWerte Portfolio 2Spezialfonds 90 %11 Jahre165,00 %
Luana Blockheizkraftwerke Deutschland 3Neue Energien85 %6,5 Jahre160,00 %
TSO-DNL Active Property, LPImmobilien85 %10 Jahre312,00 %
Dr. Peters - DS 140 Flugzeugfonds XIVFlugzeuge80 %13 Jahre180,41 %
Primus Valor - ImmoChance Deutschland 7Immobilien 70 %6 Jahre147,34 %
WealthCap Immobilien Deutschland 38Immobilien80 %10 Jahre152,00 %
PROJECT Wohnen 14Immobilien75 %8 Jahre148,00 %
WeGrow KiriFonds III SpanienSpezialfonds75 %10 Jahre215,10 %
Quelle: FondsDISCOUNT.de (Edisoft: 07.03.2016)