Mit der Gründung des Unternehmens "Buffet Partnership" machte sich der junge Warren Buffet in den sechziger Jahren auf die Suche nach Investoren. Diese mussten neun Grundregeln zustimmen, bevor sie in das Unternehmen von Buffet investieren konnten. Damit wollte Buffet sicherstellen, dass alle die gleichen Grundannahmen und Erwartungen in der Partnerschaft teilen. In seinem Buch „Warren Buffetts fundamentale Investment-Geheimisse" zitiert der Autor Jeremy Miller aus frühen Briefen des Star-Investoren und bietet dem Leser damit einen Einblick in die Gedankenwelt des jungen Investment-Genies.

Zu den Grundannahmen Buffetts gehört, dass keinem Partner eine Rendite garantiert wird. Zudem werden die Investoren angehalten, kein Geld aus dem gemeinsamen Unternehmen abzuziehen. Besonders spannend ist allerdings Buffetts Einstellung zu einem guten Investmentjahr:

„Ob wir gut oder schlecht gewirtschaftet haben, wird nicht daran gemessen, ob wir auf ein Jahr bezogen ein Plus oder ein Minus erwirtschaftet haben. Es wird anhand der generellen Erfahrung mit Wertpapieren gemessen, die durch den Dow Jones Industrial Average, durch führende Investmentfirmen etc. repräsentiert wird. Ist unsere Bilanz besser als diese Messlatten, betrachten wir das als ein gutes Jahr, unabhängig davon, ob wir ein Plus oder ein Minus erzielt haben. Wenn wir schlechter abschneiden, haben wir versagt.“

Ähnlich wie der Vergleich der Fonds Performance, misst auch Buffett die Performance eines Geschäfts am Fünf-Jahres-Zeitraum. Buffet machte seinen Investoren klar, dass es nicht zu seiner Aufgabe gehört, den Aktienmarkt insgesamt vorherzusagen oder Konjunkturschwankungen korrekt zu prognostizieren. Wer das verlange, solle lieber nicht an seiner Investmentgesellschaft beteiligt sein.

Von den Grundregeln zur Anlagestrategie
Nach der Annahme der Grundregeln erfolgt die Erläuterung der Anlagestrategie von Buffets Partnership: Die Investitionen werden auf der Basis von Value-Prinzipien ausgewählt und richten sich nicht nach Popularität. Das bedeutet jedoch nicht, dass er sich auf eine Strategie festlegt. Buchautor Jeremy Miller kommentiert dies wie folgt:

„Was davon war nun Buffetts Ansatz während der Zeit seiner Investmentgesellschaft, als er mit relativ bescheidenem Kapital arbeitete? Die Antwort lautet: Alle. Es besteht absolut keine Notwendigkeit, dass Sie sich in eine bestimmte Investmentschublade einordnen. Sie werden jedoch herausfinden müssen, was für Sie funktioniert und was nicht. Es gibt keine richtigen Antworten. Keine Vorgehensweise ist besser als die andere, allerdings können manche für Sie besser sein als andere. Sobald Sie das herausgefunden haben, können Sie einfach dorthin gehen, wo sich Chancen ergeben.“

Dieser Ansatz spiegelt eines der Grundprinzipien von FondsDISCOUNT.de wider: Das des Selbstentscheiders. Privatanleger informieren sich längst nicht nur beim Bankberater oder in der Sparkasse nach Möglichkeiten für die Vermögensbildung. Sie recherchieren im Internet, vergleichen Angebote und sprechen mit Freunden und Bekannten. Nach der Abwägung der Chancen und Risiken, wollen Selbstentscheider Kapitalanlagen mit einer niedrigen Gebührenbelastung. Da kommt FondsDISCOUNT.de ins Spiel. Im Chart haben wir die drei Value-Fonds mit dem größten Volumen in den Depots der FondsDISCOUNT.de-Kunden für Sie verglichen.

Wie jeder Privatanleger, hat auch Warren Buffett einmal klein angefangen. Im Laufe der Jahre hat er den Fokus des Deep Value-Investments von Pionier Ben Graham zu einem breiteren Interesse an Qualität entwickelt. Buffett war stets auf der Suche nach den „Generals“, also den Aktien unterbewerteter Unternehmen. Sich auf die besten Ideen zu konzentrieren, war eine Schlüsselkomponente seines Erfolgs. Im Jahr 1964 investierte Buffett sogar bis zu 40 Prozent des Portfolios auf einen einzigen General – keine sehr gute Diversifikation. Doch Buffett erklärt seinen Ansatz einer Gruppe von Studenten, wie folgt:

Diversifikation: Sechs tolle Geschäfte genügen
„Wenn Sie sechs tolle Geschäfte identifizieren können, ist das alles an Diversifikation, was Sie brauchen. Und Sie werden viel Geld verdienen. Und ich kann Ihnen garantieren, dass es ein Riesenfehler wäre, in ein siebtes Geschäft zu investieren, statt mehr Geld in Ihr erstes zu stecken. Die wenigsten Leute sind mit ihrer siebtbesten Idee reich geworden. Deshalb würde ich jedem sagen, der mit normalem Kapital arbeitet und das Geschäft, in das er investiert hat, wirklich gut kennt, das sechs viel ist, und ich hätte vermutlich die Hälfte davon in das investiert, das mir am besten gefällt.“

Darüber hinaus sollten Investoren bei Value-Aktien Ausdauer mitbringen:

„Manchmal sind sie sehr schnell erfolgreich; oft dauert es Jahre. Es ist schwierig, zum Kaufzeitpunkt irgendeinen genauen Grund zu benennen, warum sie an Wert gewinnen. Aber weil ihnen jeglicher Glanz und die Perspektive auf eine unmittelbare positive Marktbewegung fehlen, sind sie überhaupt nur zu diesem günstigen Preis erhältlich. Für den gezahlten Preis kann man eine Menge Wert bekommen“, schreibt Buffett in einem der Partnership Letter aus dem Jahre 1962.

Also lieber ein paar Jahre Geduld für eine gut recherchierte Investment-Idee aufbringen, als „dem oft vorherrschenden Ansatz des Investierens in Wertpapiere folgen, bei denen der Versuch, Markthandlungen vorauszusehen, Vorrang vor der Bewertung des Geschäftes hat“, schrieb Buffett am 25. Januar 1967. Dieses sogenannte Trend-Investieren stehe für eine Investment-Technik, deren Stichhaltigkeit Buffett weder bestätigen noch bestreiten könne. „Es stellt meinen Intellekt (oder vielleicht meine Vorurteile) nicht zufrieden, und passt ganz bestimmt nicht zu meinem Temperament“, verurteilt Buffett die Trendinvestoren. „Ich werde mein eigenes Geld nicht auf Basis eines solchen Ansatzes investieren, folglich werde ich das auch ganz sicher nicht mit Ihrem Geld tun.“

Value-Aktien haben in den vergangenen Jahren der expansiven Geldmarktpolitik unterdurchschnittlich performt. Doch weil Investoren den Zentralbanken immer weniger Vertrauen schenken, nimmt die Attraktivität von Qualitätstiteln derzeit wieder zu (siehe Chart). Value-Investoren schlagen immer dann zu, wenn panikartige Verkäufe an den Börsen eine Gelegenheit dazu bieten.

Über das Buch
„Warren Buffetts fundamentale Investment-Geheimnisse“ von Jeremy Miller kann über den FinanzBuchVerlag bezogen werden.

Über den Autor
Jeremy Miller arbeitet im institutionellen Vertrieb bei Vertical Research Partners, einem führenden Unternehmen für Kapitalanalyse und Beratung mit Sitz in New York City, zu deren Kunden Investoren und einige der weltweit größten vermögensverwaltenden Unternehmen gehören.